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ÖFSE-Aufsichtsrätin Sigrid Stagl ist Wissenschafterin des Jahres 2024
Sigrid Stagl, Ökologische Ökonomin an der WU Wien und Aufsichtsrätin der ÖFSE wurde vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist*innen zur „Wissenschafterin des Jahres 2024“ gekürt. Stagl erhielt die Auszeichnung für ihre Beiträge zur nachhaltigen Transformation der Wirtschaft und ihre Arbeit zu Themen wie Klimapolitik, Energiewende und Kreislaufwirtschaft.
In ihrer Forschung und Kommunikation betont Siegrid Stagl stets die Dringlichkeit, Klimaschutz als Teil der Wirtschafts- und Industriepolitik zu begreifen. Als Pionierin ihres Fachgebiets engagiert sie sich auch besonders dafür, junge Menschen für nachhaltige Wirtschaftsthemen zu sensibilisieren.
Das gesamte Team der ÖFSE gratuliert herzlich zu dieser hochverdienten Auszeichnung!
C3-Radio: Die Living Library 2024
Die neueste Ausgabe des C3-Radios dreht sich um ein ganz besonderes Format: die „Living Library“. Zum Thema „mitreden, mitgestalten, mitbestimmen – die SDGs im Dialog“ fand eine solche Living Library am 3. Dezember in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik statt. Dabei konnten sich Jugendliche mit Expert*innen in Form „lebender Bücher“ direkt und niederschwellig austauschen.
Aber was genau ist eigentlich eine Living Library? An wen richtet sich dieses Format und was macht es so spannend? Das C3-Radio war bei der Living Library mit dabei und hat mit den Organisator*innen, den lebenden Büchern, den Begleitlehrer*innen und den Jugendlichen gesprochen. Die gesamte Episode können Sie hier hören. Viel Spaß!
Foto: Philine Zech/ÖFSE
Living Library ”Mitreden, mitgestalten, mitbestimmen“ im C3 am 03.12.2024
Die Zeit drängt: Bis 2030 sollen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen erreicht werden, um eine nachhaltige und gerechte Welt zu schaffen. Dies erfordert nicht nur politische Maßnahmen, sondern auch das Engagement vieler Menschen auf unterschiedlichen Ebenen. Am 3. Dezember 2024 fand in der C3-Bibliothek deswegen eine Living Library statt, die sich den Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Umsetzung der SDGs widmete. Über 50 Schüler*innen und ihre Lehrkräfte aus drei Schulen – dem Wiedner Gymnasium, der BRG4 Waltergasse und dem Joseph Haydn Realgymnasium – nahmen an der diesjährigen Living Library teil. In Kleingruppen hatten sie die Möglichkeit, sich mit 17 Expertinnen, den „lebenden Büchern“, auszutauschen, von denen jedes ein spezifisches SDG repräsentierte.
Unter den lebenden Büchern waren unter anderem Marion Nitsch von Ärzte ohne Grenzen (SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“), Rudi Anschober (SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“), Shoura Hashemi von Amnesty International (SDG 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“), Andreea Zelinka von FIAN Österreich (SDG 2 „Kein Hunger“) und Fabio Hofer vom Riders Collective (SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“).
Es war mal wieder eine tolle Atmosphäre und wie das lebende Buch Heinz Heistinger von der ÖKF Fishlife die Veranstaltung abschloss „war es eine Wohltat zu sehen, dass die Digital Generation (…) eine Vielzahl an Ideen und Visionen für eine nachhaltige Zukunft hat“.
> Zu den Fotos der Living Library
> Liste der lebenden Bücher (pdf)
Fotos: Philine Zech Photohraphy
Global Outlook on Racism and Discrimination
Anlässlich des 75. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wurde auf dem 4. Global Forum against Racism and Discrimination in Barcelona der "Global Outlook on Racism and Discrimination" vorgestellt. Dieser Bericht betont die entscheidende Rolle von Bildung und Bewusstseinsbildung im Kampf gegen den weltweit zunehmenden Rassismus und Hass. Gleichzeitig wird hervorgehoben, dass Institutionen wie Schulen und Universitäten selbst diskriminierend und rassistisch agieren können und damit für ein Drittel aller rassistischen und xenophoben Handlungen verantwortlich sind. Daher ist es unerlässlich, antirassistische Initiativen in den Bildungseinrichtungen durchzuführen, Bildungssysteme zu reformieren und sich kritisch mit der kolonialen Vergangenheit dieses selben auseinanderzusetzen, um heutige Formen rassistischer Diskriminierung zu verstehen. Es reicht nicht aus, dass Bildungseinrichtungen sich zu einem sozial integrativen Ansatz bekennen; sie müssen aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorgehen.
Die Panels und Diskussionen können hier nachgehört werden.
Neue Studie: Wie Exportfinanzierung zum Hebel für Klimaschutz werden kann
Eine neue Studie der ÖFSE im Auftrag der AK Wien untersucht die Klimaverträglichkeit der Exportförderpolitik und präsentiert Reformvorschläge für Österreich.
Die Autoren, Lukas Schlögl, David Pfaffenbichler und Werner Raza, analysieren insbesondere den Ausstieg aus fossilen Geschäften sowie Strategien zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen, die mit Exportprojekten verbunden sind. Sie zeigen anhand internationaler Best Practices, wie Exportfinanzierung zum Hebel für den Klimaschutz werden kann.
Ein kurzer Blogbeitrag fasst zentrale Punkte der Studie zusammen. Die gesamte Studie ist hier frei zugänglich.
Die ÖFSE auf Ö1
Mehrere ÖFSE-Wissenschafter*innen waren kürzlich auf Ö1 zu hören.
Aktuell widmet sich ein mehrteiliges Ö1-Radiokolleg dem Thema „Lithium aus der Andenregion“. Im ersten Teil liegt der Fokus u.a. auf dem EU Critical Raw Materials Act (CRMA) und seinen Auswirkungen. Unsere Rohstoffexpertin Karin Küblböck wurde dazu von Ö1-Redakteurin Melissa Erhardt interviewt. Die Sendung ist hier verfügbar.
Das Ö1-Wissenschaftsmagazin Dimensionen beleuchtete letzte Woche die Nobelpreisträger*innen 2024. In der Ausgabe vom 5. Dezember steuerte ÖFSE-Leiter Werner Raza seine Expertise zu den Preisträgern des Wirtschaftsnobelpreis 2024 bei. Nachzuhören ist die Sendung hier.
Workshop-Bericht online: Equitable North-South Partnerships in Higher Education
Am 7. November fand im C3 – Centrum für internationale Entwicklung ein gemeinsam von ÖFSE und OeAD organisierter Workshop statt, bei dem österreichische und internationale Akteur*innen über Herausforderungen und Perspektiven von Nord-Süd-Kooperationen im Hochschulbereich diskutierten. Ziel war es, die durch solche Projekte bewirkten Veränderungsprozesse und deren politische sowie praktische Implikationen besser zu verstehen.
Im Rahmen des Workshops hat ÖFSE-Wissenschafterin Margarita Langthaler ihre Evaluierung des AQUAHUB-Programms - eine Kooperation zwischen Universität für Bodenkultur (BOKU) und Universitäten in Ostafrika - vorgestellt, das sich seit 1975 mit dem nachhaltigen Management von Wasser-Ökosystemen in Ostafrika beschäftigte. Den Workshop-Bericht finden Sie hier.
Fotos: Klemens Lobnig/ÖFSE
Koloniale Kontinuitäten: Tagung zur Benachteiligung Studierender aus dem globalen Süden
Trotz des Bekenntnisses zur Internationalisierung setzen sich Hochschulen nur selten tiefgreifend mit Diskriminierungserfahrungen von Studierenden aus dem globalen Süden auseinander. Repressive Zugangsregeln, struktureller Rassismus und sprachliche Barrieren erschweren eine gleichberechtigte Teilhabe, während eurozentrische Perspektiven Marginalisierungen verstärken.
Dieses hochaktuelle Thema wurde am 29. November 2024 bei einer sehr gut besuchten Tagung im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung aufgegriffen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Als Diskussionsgrundlage diente eine spannende Keynote von Maria do Mar Castro Varela, die über koloniale Universitätsstrukturen und ihre Folgen sprach.
Am Nachmittag konnten die Tagungsteilnehmer*innen aus drei Arbeitsgruppen wählen, die sich mit den Themen Rassismus, Diskriminierung und Koloniale Kontinuitäten beschäftigten. Gemeinsam wurden Verbesserungsstrategien und Praktiken erkundet, wie künftig rassismuskritische Institutionen geschaffen werden können, um strukturelle Diskriminierung zu reduzieren.
Organisiert wurde die Veranstaltung von der ÖFSE, gemeinsam mit dem Österreichischen Verband für Deutsch als Fremdsprache*Zweitsprache (ÖDAF), der Pädagogischen Hochschule Wien und der Universität Wien.
Fotos: Margarita Langthaler/ÖFSE
Kann der EU Critical Raw Materials Act Europa autark machen?
The EU’s Critical Raw Materials Act (CRMA) introduced its first legislation to secure a stable and resilient supply of critical raw materials for its green and digital transitions by boosting extraction, processing, and recycling within Europe. We take a detailed look at the Act, exploring how it seeks to boost EU internal supplies – and at what cost.
Die ÖFSE-Rohstoffexpert*innen Karin Küblböck, Simela Papatheophilou und Bernhard Tröster haben für den Blog der Rohstoffplattform „Beyond Hot Air“ einen ausführlichen Blick auf den EU Critical Raw Materials Act (CRMA) geworfen. Sie haben sich gefragt, ob das Gesetz Europa im Bereich kritischer Rohstoffe autark machen kann oder ob es ein neokoloniales Modell des Ressourcenverbrauchs aufrechterhält. Den Blogpost können Sie hier lesen.
C3-Radio: Skills for Green and Just Transitions
Die neueste Episode des C3-Radios ist da! Sie widmet sich der Frage, welche Kompetenzen es für den Übergang zu einer grünen und gerechten Gesellschaft braucht.
Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang Berufsbildung. Sie kann dazu beitragen, Menschen in neuen Berufsfeldern zu unterstützen, Arbeitsplatzverluste auszugleichen und Green Skills zu entwickeln. Doch was genau sind Green Skills? Und reicht es, Menschen für grünes Wachstum auszubilden, oder braucht es einen radikaleren, systemischen Ansatz, der soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Produktionsweisen in den Mittelpunkt stellt?
Darüber sprechen wir mit den Berufsbildungsexpert*innen Margarita Langthaler (ÖFSE) und Ralf Lange (FAKT). Viel Spaß beim Hören!
Alle Folgen des C3-Radios können Sie entweder hier hören, oder überall wo es Podcasts gibt. Zudem laufen die aktuellen Ausgaben des C3-Radios immer am ersten Montag im Monat um 20.30 Uhr auf Radio Orange.
AdJUST: Ergebnisse der ersten Phase der Stakeholder-Einbindung zur gerechten Energiewende veröffentlicht
Im Rahmen des EU-Projekts „AdJUST“ wurden jetzt die Ergebnisse der ersten Phase der Stakeholder-Einbindung vorgestellt. In Spanien und Rumänien fanden Workshops statt, um Visionen und Maßnahmen für eine gerechte Energiewende zu entwickeln.
Im Fokus standen Herausforderungen wie Energiearmut, Arbeitsplatzverluste und soziale Gerechtigkeit. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Gewerkschaften, NGOs, Wissenschaft und Wirtschaft wurden Lösungen erarbeitet, darunter nachhaltige Mobilitäts- und Energiekonzepte und die Förderung grüner Industrien.
Für die ÖFSE sind die beiden Wissenschafterinnen Karin Küblböck und Ines Omann federführend an diesem spannenden Projekt zur Stakeholderbeteiligung involviert. Den ausführlichen Bericht können Sie hier lesen.
Bibliotheken als Orte der sozialen Innovation, digitalen Transformation & Co-Creation
Am 7.11. waren Partner*innen und Stakeholder des Projekts LibrarIN zu Besuch in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik
Das Horizon Europe-Projekt LibrarIN Project — Value Co-Creation and Social Innovation for a New Generation of European Libraries beschäftigt sich mit europäischen Bibliotheken als zentrale Orte sozialer Innovation, digitaler Transformation und von Co-Creation. Die ÖFSE nimmt als Stakeholder an Workshops und Stakeholder Panels im Rahmen dieses Projekts teil und bringt dabei Erfahrungen aus ihren Living Libraries und Bildungsprojekten ein.
Nach Amsterdam 2023 fand das Stakeholder Panel am 8. November 2024 in Wien statt. Diese Gelegenheit nutzten acht Kolleg*innen aus ganz Europa für einen Besuch in der C3-Bibliothek. Nach einer Einführung in Bestand, Services und Aktivitäten der C3-Bibliothek und einem Rundgang durch die Bibliotheksräume, tauschten die Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen zu Herausforderungen und Möglichkeiten von sozialer Innovation, digitaler Transformation und Co-Creation in Bibliotheken aus.
ÖFSE-Leiter Werner Raza in der ZIB2: Wirtschaft unter Trump
Donald Trump wird wieder Präsident in den USA. In der ZIB2 vom 17.11. wird ausführlich über künftige Entwicklungen im Bereich Wirtschaft und Handel berichtet, die mit Trumps Administration einhergehen könnten. Die Tendenz in Richtung strategischer Handelspolitik dürfte sich weiter verstärken.
Im Zuge dieses Beitrags steuert ÖFSE-Leiter Werner Raza seine Expertise bei und klärt u.a. über Verlierer*innen des Freihandels in den USA auf. Den gesamten Beitrag können Sie hier für 28 Tage ansehen.
Eine Ära geht zu Ende: Margit Stockinger verabschiedet sich in den Ruhestand
Wie die Zeit vergeht! Seit mehr als 28 Jahre ist Margit Stockinger unverzichtbarer Bestandteil des ÖFSE-Teams und der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik. Mit großer Dankbarkeit und auch ein bisschen Wehmut verabschieden wir Margit nun in ihre wohlverdiente Pension.
Seit ihrem Eintritt in die ÖFSE im Februar 1996 hat Margit mit großem Engagement und stetem Weiterbildungswillen unser Team bereichert. Verantwortlich für die Bestandspolitik und Qualitätssicherung in der C3-Bibliothek – einer zentralen Aufgabe in einer Bibliothek – hat Margit diese Tätigkeit stets mit größter Sorgfalt und einem feinen Gespür für aktuelle Entwicklungen ausgeführt. Damit hat sie maßgeblich zum Erfolg der C3-Bibliothek beigetragen.
Liebe Margit! Für den neuen Lebensabschnitt wünscht dir das gesamte Team der ÖFSE alle Gute, viel Gesundheit, Freude und einen grünen Daumen für deine geplante Blumenwiese.
C3-Radio: 40 Jahre Journal für Entwicklungspolitik – Das JEP feiert Jubiläum
Seit nunmehr 40 Jahren publiziert der Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik das Journal für Entwicklungspolitik (JEP). Dieses Jubiläum nimmt das C3-Radio zum Anlass, sich genauer mit dem JEP zu beschäftigen.
Bei seiner Gründung vor 40 Jahren war das Journal für Entwicklungspolitik ein lokal orientiertes Format, das primär dem Informationsaustausch und der Vernetzung der entwicklungspolitischen Öffentlichkeit in Österreich diente. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das JEP allerdings kontinuierlich weiter. Heute ist es eine führende deutschsprachige Zeitschrift für Entwicklungstheorie und -politik.
Das aktuelle C3-Radio nimmt Sie mit auf eine kurze Zeitreise über 40 Jahre Journal für Entwicklungspolitik und spricht dabei mit Wegbegleiter*innen u.a. über die Geschichte des Journals und aktuelle Herausforderungen in der Wissensproduktion.
Viel Spaß beim Hören!
Foto: Mattersburger Kreis
Das C3 wird 15! #15JahreC3
Das nehmen wir zum Anlass, um Ihnen in den kommenden Wochen das C3 und die spannenden Organisationen, die sich hier befinden, vorzustellen.
Das 15-jährige Bestehen des C3 – Centrum für Internationale Entwicklung wird derzeit auf Social Media-Kanälen der C3-Organisationen gefeiert. Unter dem Hashtag #15JahreC3 bekommen Sie einen Eindruck der vielseitigen Aktivitäten im Haus, können Ihr Wissen im Quiz testen und lernen die Menschen hinter dem C3 kennen.
Auf unserem Instagram-Kanal @c3bibliothek informieren wir dabei insbesondere über die C3-Bibliothek, geben Medientipps und stellen Angebote vor, die junge Menschen bei ihrem Engagement unterstützen.
Abschlussbericht des Guten Rats für Rückverteilung veröffentlicht
Vor dem Sommer ist der Gute Rat für Rückverteilung erfolgreich zu Ende gegangen. Am Gelingen dieses spannenden Bürger*innenrat waren auch die ÖFSE-Mitarbeiter*innen Karin Küblböck und Hannes Grohs beteiligt, die sich einerseits um die Moderation, andererseits um die Durchlässigkeit der wissenschaftlichen Informationen an die Ratsmitglieder kümmerten.
Nun ist ein finaler Abschlussbericht erschienen, in dem noch einmal der gesamte Prozess inklusive aller Ergebnisse umfassend und übersichtlich dargestellt wird. Zusätzlich dazu ist noch eine kurze Dokumentation zum Guten Rat entstanden, die dieses umfangreiche Projekt noch einmal in all seinen Facetten zeigt.
„The West is what we make of it” – Naoíse Mac Sweeney in der C3-Bibliothek
Die Historikerin und Archäologin Naoíse Mac Sweeney hat mit „The West: A new History of an old Idea” ihr erstes Buch für ein breites Publikum geschrieben. Mit den Lebensgeschichten von vierzehn historischen Persönlichkeiten abseits des klassischen Kanons erzählt sie eine alternative Geschichte „des Westens“ und zeigt „die westliche Zivilisation“ als politische Konstruktion, die bis heute Ausgrenzung und Rassismus rechtfertigen soll.
Am Mittwochabend, 16. Oktober, präsentierte Naoíse Mac Sweeney ihr Buch und ihre dahinterliegende Arbeit in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik. Mit Jugendlichen, Schüler*innen, Student*innen und Wissenschaftler*innen fand sich ein bunt gemischtes Publikum im Alois Wagner-Saal ein. Moderiert wurde die Veranstaltung von Christina Schuster (Universität Wien, Kritisches Podium), die nach einem informellen Gespräch mit Naoíse Mac Sweeney durch die engagierten und kritischen Fragen aus dem Publikum führte. Im Anschluss signierte Naoíse Mac Sweeney Bücher und ermöglichte bei einem Buffet Fotos und persönliche Gespräche, die den Abend abrundeten.
Die ÖFSE auf LinkedIn
Aktuelle Informationen rund um die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) finden sich jetzt auch auf LinkedIn. Um auf dem Laufenden zu bleiben, was in der bedeutendsten österreichischen Forschungs- und Informationseinrichtung zu Fragen des Globalen Südens, Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik passiert, können Sie einfach dem ÖFSE LinkedIn-Account folgen.
Informationen und Einblicke finden sich auch weiterhin auf der Website, sowie unseren anderen Social Media Auftritten auf Facebook und X.
Workshop für Kommunikationsexpert*innen in entwicklungspolitischen Organisationen in Paris
Von 10. bis 11. Oktober 2024 fand in Paris ein Workshop für Kommunikationsexpert*innen aus entwicklungspolitischen Organisationen statt. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der European Association of Development Institutes (EADI) in Kooperation mit der französischen Entwicklungsagentur Agence Française de Développement (AFD). Im Mittelpunkt der zwei Tage stand der intensive Austausch zu aktuellen Themen der (Wissenschafts-)Kommunikation im Entwicklungsbereich.
Als Grundlage für angeregte Diskussionen gab es jeden Tag mehrere Keynotes, aber auch in Kleingruppen organisierte Expert*innenworkshops und ein sogenanntes „Weltcafè“, bei dem die Teilnehmer*innen an verschiedenen Stationen in kurzer Zeit zu einzelnen Themen in Dialog treten konnten.
Inhaltlich befasste sich der Workshop mit Schwerpunkten wie der Inklusivität und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Wissenschaftskommunikation, der Gestaltung wirkungsvoller Wissenschaftsevents sowie der Verbesserung der Beziehungen zu klassischen Medien. Durch den praxisnahen Austausch zu Best Practices erhielten die Teilnehmenden wertvolle Anregungen für ihre eigene Arbeit.
Der Workshop bot zudem eine hervorragende Gelegenheit, sich mit Fachkolleg*innen zu vernetzen und gemeinsam neue Trends und Herausforderungen in der Kommunikationsarbeit zu beleuchten. Auch das informelle Miteinander kam nicht zu kurz – etwa bei einem entspannten Abendessen in Paris, das Raum für persönliche Gespräche und weitere Vernetzung bot. Für die ÖFSE war Klemens Lobnig, Referent für Wissenschaftskommunikation in Paris vor Ort.
Langjähriges ÖFSE Kuratoriumsmitglied Prof. J. Hanns Pichler verstorben
Mit Trauer geben wir bekannt, dass em.o.Univ.Prof. Dr. Dr.h.c. J. Hanns Pichler, MSc am 7. Oktober 2024 im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Prof. Pichler war über einen Zeitraum von 32 Jahren (1975 bis 2007) Mitglied des Kuratoriums der ÖFSE. In dieser Funktion hat er die Entwicklung der ÖFSE maßgeblich mitgeprägt. Sein fundiertes Fachwissen zu Fragen der internationalen Entwicklung, seine exzellente internationale Vernetzung, wie auch sein Engagement für die österreichische Entwicklungsforschung und die entwicklungspolitische Praxis werden nicht nur der ÖFSE fehlen. Unser herzliches Beileid gilt seinen Angehörigen.
Ein Nachruf findet sich auch auf der Homepage der KMU Forschung Austria.
Development Lecture – Extraction: The Frontiers of Green Capitalism
Am 7.10. fand in den Räumlichkeiten des C3 – Centrum für Internationale Entwicklung eine hochaktuelle ÖFSE Development Lecture mit der Politikwissenschafterin Thea Riofrancos (Providence College) statt. Zum Einstieg in die Veranstaltung sprach Riofrancos, die gerade im Zuge eines Paul Lazarsfeld Professorship an der Universität Wien lehrt, in einem 45-minütigen Vortrag über die Inhalte ihres in Kürze erscheinenden Buch „Extraction: Frontiers of Green Capitalism“.
Thea Riofrancos stellte ihre umfangreiche Forschung vor und brachte dem zahlreich erschienenen Publikum die Problemzonen der globalen Lithium-Industrie und einzelner Akteure nahe: Umweltschäden, Menschenrechtsverletzungen, Profitmaximierung, etc. Ihre Ausführungen folgten dabei stets der Frage, ob ein Kapitalismus mit grünem Anstrich die Probleme der Klimakrise lösen kann und wo dessen Grenzen liegen.
Besonderen Fokus legte sie auf die Frage des globalen Ressourcenverbrauchs. „Mehr Bergbau im Globalen Norden bedeutet nicht weniger Bergbau im Globalen Süden“, so eine ihrer Kernthesen. Was es stattdessen brauche, ist eine Reduktion des Ressourcenverbrauchs. Und die lässt sich nur mit einer grundlegenden Veränderung unserer Wirtschaftsweise erreichen.
Nachdem Thea Riofrancos ihren Vortrag beendet hat, wurde auf einem Expert*innenpanel weiterdiskutiert. Alexandra Wojewska, Erika Faigen, Sebastian Felten (alle Uni Wien) und Bernhard Tröster (ÖFSE) gaben zuerst noch ihre Sichtweisen zum Gesagten ab, bevor sie die Fragen aus dem Publikum beantworteten. Zur Abrundung des gelungenen Abends, gab es bei kleinen Snacks noch die Gelegenheit, sich vertiefend auszutauschen.
Draghi on ‘competitiveness’: new wine in an old bottle
“The Draghi report contains some useful proposals but fails to match up to the challenges the European Union is facing.”
Für den renommierten Europa-Blog ‚Social Europe‘ haben ÖFSE-Leiter Werner Raza und die beiden Arbeiterkammer-Ökonomen Michael Ertl und Michael Soder den sogenannten „Draghi-Report“ zur EU Wettbewerbsfähigkeit kritisch unter die Lupe genommen.
C3-Radio: Das Paulo Freire Zentrum ist 20!
Das Paulo Freire Zentrum wird 20 Jahre alt! 2004 gemeinsam von ÖFSE und Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik gegründet, beschäftigt sich das Paulo Freire Zentrum seither mit dem Denken und Wirken des brasilianischen Befreiungspädagogen und überträgt dessen Lehren in eine kritische Bildungsarbeit.
Paulo Freire war ein brasilianischer Pädagoge und Philosoph. In seinem Denken betonte er die Bedeutung von Bildung als Werkzeug zur Befreiung von sozialen Ungerechtigkeiten. Sein Ansatz forderte die aktive Teilnahme der Lernenden, kritisches Denken und vor allem den Dialog als Methode, um Bewusstsein über Ungleichheiten zu schaffen und soziale Veränderung zu fördern.
Für die aktuelle Episode hat das C3-Radio mit Wegbegleiter*innen über das Denken Paulo Freires, die Geschichte des Zentrums und aktuelle Probleme in der kritischen Bildung gesprochen.
Alle Folgen des C3-Radios können Sie entweder hier hören, oder überall wo es Podcasts gibt. Zudem laufen die aktuellen Ausgaben des C3-Radios immer am ersten Montag im Monat um 20.30 Uhr auf Radio Orange.
„Strahlender“ Betriebsausflug 2024 – Atomkraftwerk Zwentendorf
Trotz abruptem Schlechtwettereinbruch hat die ÖFSE einen spannenden und entspannten Betriebsausflug 2024 verbracht. Der heurige Ausflug führte uns ins fertig gebaute, aber nie in Betrieb genommene Atomkraftwerk in Zwentendorf.
Im Kraftwerk angekommen, wurde uns zuerst ein Ausschnitt aus einem alten Atomkraft-Propagandafilm gezeigt und die Geschichte des Kraftwerks erklärt, bevor wir uns Helme aufsetzten um durch ein Gewirr aus Gängen und über viele Stufen ins Innere des Kraftwerks hinabzusteigen. Begleitet wurden wir während der gesamten „Radioactive-Tour“ von den Simpsons, denen innerhalb des Kraftwerks eine kleine Sonderausstellung gewidmet ist.
Im Zuge der Führung wurden uns die Schaltzentrale, der Reaktor, die Turbinenhalle zur Stromerzeugung und vieles mehr gezeigt. Schon allein die Ausmaße der einzelnen Kraftwerksbestandteile und die für damalige Verhältnisse technische Meisterleistung machten den Besuch beeindruckend.
Abgerundet wurde der gelungene Ausflug bei einem gemütlichen Mittagessen in Krems und einem Besuch im Karikaturenmuseum, in dem es aktuell viele Karikaturen zu sehen gibt, die im Zusammenhang mit dem Atomkraftwerk Zwentendorf und den Protesten dagegen entstanden sind.
Fotos: Klemens Lobnig, Alexandra Erös/ÖFSE
ÖFSE-Expertise beim Tropentag 2024: Fokus auf globale Partnerschaften
Vom 11. bis 13. September 2024 fand an der Universität für Bodenkultur (BOKU) der Tropentag statt – eine jährlich stattfindende, interdisziplinäre Forschungskonferenz zu tropischer und subtropischer Landwirtschaft, Ressourcenmanagement und ländlicher Entwicklung. Unter dem Motto „Explore Opportunities for Managing Natural Resources and a Better Life for All“ bot die Veranstaltung eine Plattform für renommierte Expert*innen, um aktuelle Herausforderungen und Chancen in diesen Bereichen aus verschiedenen Blickwinkeln zu diskutieren.
Auch die ÖFSE war durch die Beteiligung an einem hochkarätig besetzten Panel vertreten. Unter der Moderation von Lukas Schlögl fand eine spannende Podiumsdiskussion zum Thema „Global Partnership and SDGs Implementation – the Role of Science“ statt. ÖFSE-Wissenschafterin Margarita Langthaler diskutierte gemeinsam mit Vertretern aus österreichischen Ministerien, Kammern und Universitäten über die zentrale Rolle von Universitäten und Politik für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion lag auf der Bedeutung globaler Partnerschaften zur erfolgreichen Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs).
Das Podium unterstrich dabei die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Forschung und Politik, um nachhaltige Entwicklung weltweit zu fördern und innovative Lösungsansätze für globale Herausforderungen zu finden.
Hanna Reiner (ÖFSE) im Interview mit ahs-vwa.at
„Entwicklungspolitisches Wissen ist vielfältig!“
Auf der Plattform ahs-vwa.at wird die ÖFSE aktuell als Partnerinstitution für Schüler*innen vorgestellt. Seit 2016 unterstützt die ÖFSE gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik Jugendliche bei der Auseinandersetzung mit Themen der globalen nachhaltigen Entwicklung und bei der Erstellung ihrer abschließenden Arbeiten. Das Angebot „VWA & Junges Forschen“ umfasst Workshops zur Themenfindung und Informations- und Medienkompetenz, Beratungen zur Literaturrecherche, die digitale Lernplattform C3Bib+ und den C3-Award.
Das Interview gibt es hier zum Nachlesen.
C3-Radio: Bürger*innenräte verstehen – Einblicke in den Guten Rat für Rückverteilung
Kürzlich ist der von Marlene Engelhorn ins Leben gerufene „Gute Rat für Rückverteilung“ unter großem Medieninteresse zu Ende gegangen. Dieser ganz besondere Bürger*innenrat hatte zum Ziel, das geerbte Vermögen von Marlene Engelhorn an die Gesellschaft zurückzuverteilen. Damit sollte eine Debatte um in Österreich fehlende Erbschafts- und Vermögenssteuern angestoßen werden.
Aber was ist eigentlich ein Bürger*innenrat? Wie funktioniert dieses Instrument? Und was kann damit erreicht werden?
In der neuesten Ausgabe des C3-Radios bieten die ÖFSE-Kolleg*innen Karin Küblböck und Hannes Grohs - die beide tragende Rollen in der Organisation und Ausrichtung des Guten Rats innehatten – spannende Einblicke hinter die Kulissen.
Alle Folgen des C3-Radios können Sie entweder hier hören, oder überall wo es Podcasts gibt. Zudem laufen die aktuellen Ausgaben des C3-Radios immer am ersten Montag im Monat um 20.30 Uhr auf Radio Orange.
ÖFSE-Beitrag bei renommierter Bildungsforschungskonferenz
Von 27. bis 30. August fand in Nikosia (Zypern) die „European Conference on Educational Research (ECER2024)” statt. Diese bereits seit 2001 stattfindende Veranstaltung bringt jedes Jahr die renommiertesten Bildungsforscher*innen Europas zusammen.
Unter dem sehr breit angelegten Konferenzthema “Education in an Age of Uncertainty“ diskutierten heuer rund 2.300 Wissenschafter*innen in mehreren „Networks“ über aktuelle Forschung im Bildungsbereich, hielten Vorträge und präsentierten neue Studien.
Für die ÖFSE war unsere Bildungsexpertin Margarita Langthaler bei der Konferenz dabei. Unter dem Dach des „Network 2“, das auf Berufsbildung (Vocational Education) spezialisiert war, präsentierte sie dort eine aktuelle Studie zu Policy Transfers in der Berufsbildung. Am Fallbeispiel Serbien erörterte sie dem Fachpublikum Möglichkeiten und Grenzen der Übertragung von Berufsbildungssystemen auf andere Länder.
"Angesichts der globalen Herausforderungen kommt der Bildung eine wichtige Rolle zu. Bildungsforschung ist für die Weiterentwicklung von adäquater Bildungspolitik zentral."
Wettlauf um kritische Rohstoffe
Lucia Steinwender (Ö1) hat für das Wissenschaftsmagazin „Dimensionen“ eine spannende Sendung über den Wettlauf um kritische Rohstoffe gestaltet. Für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen werden große Mengen dieser Rohstoffe – beispielsweise Kobalt, Lithium oder Nickel – benötigt. Mit ÖFSE-Rohstoffexpertin Karin Küblböck spricht die Moderatorin u.a. über die Ressourcenpolitik der EU, Lieferengpässe, Bergbau in Europa und Recycling-Strategien.
Die Sendung können Sie hier nachhören.
Viel Kontinuität, wenig Ambition
„Ende September wählt Österreich einen neuen Nationalrat, die direkt gewählte Parlamentskammer. Wie ist die Bilanz der vierjährigen Regierung aus Österreichischer Volkspartei (ÖVP) und Grünen aus entwicklungspolitischer Perspektive?“
Milena Österreicher hat für die Onlinepräsenz des Magazins Welt-Sichten Bilanz über die Leistungen der türkis-grünen Bundesregierung zum Thema Entwicklungszusammenarbeit gezogen. Unser ÖFSE EZA-Experte Lukas Schlögl, der als Interviewpartner viele Informationen für den Text lieferte, thematisiert darin u.a. die geringe Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit und den weiterhin fehlenden Beschluss des neuen Dreijahresprogramms der Entwicklungspolitik.
C3-Radio: Was bringt der EU Critical Raw Materials Act?
Die EU benötigt für die Energiewende, die Digitalisierung und ihre Schlüsselindustrien große Mengen sogenannter „kritischer Rohstoffe“, wie Lithium, Kobalt oder seltene Erden. Im Mai 2024 verabschiedete sie mit dem „EUCritical Raw Materials Act (CRMA)“ ein Gesetz, mit dem sie die Versorgung sicherstellen will. Gleichzeitig will die EU den Bergbau intensivieren und die Recyclingmengen von Rohstoffen ausbauen.
In der aktuellen Ausgabe des C3-Radios fragen wir uns, was der „EU Critical Raw Materials Act“ wirklich bringt? Wie wird er sich auf den Bergbau in Europa auswirken? Und ist das Gesetz wirklich der „Gamechanger“, den sich die EU erhofft?
Um diese Fragen zu beantworten, haben unsere Hosts Emma und Phillip mit den ÖFSE-Rohstoffexpert*innen Bernhard Tröster und Simela Papatheophilou gesprochen. Gemeinsam mit Karin Küblböck haben die beiden eine aktuelle Studie zum EU Critical Raw Material Act veröffentlicht, die am 27. Mai 2024 im C3 – Centrum für internationale Entwicklung vorgestellt wurde.
Alle Folgen des C3-Radios können Sie entweder hier hören, oder überall wo es Podcasts gibt. Zudem laufen die aktuellen Ausgaben des C3-Radios immer am ersten Montag im Monat um 20.30 Uhr auf Radio Orange.
Warum bei Österreichs Entwicklungszusammenarbeit viel auf dem Spiel steht
Österreich war in Sachen Entwicklungszusammenarbeit ein niemals überdurchschnittlich ambitioniertes, aber doch verlässliches „Geberland“. Das könnte sich nach den Nationalratswahlen im Herbst ändern.
Werner Raza (ÖFSE) und Lukas Schlögl (ÖFSE) erklären in einem Gastkommentar in der Presse, warum nach den Nationalratswahlen im Herbst für die österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) viel auf dem Spiel steht und welchen vier großen Herausforderungen sich die OEZA stellen muss.
Margarita Langthaler als Expertin bei der Berufsbildungsforschungskonferenz 2024
Schon zum neunten Mal fand die Berufsbildungsforschungskonferenz, kurz BBFK heuer statt. Diesmal von 4. bis 6. Juli 2024 in Innsbruck. Unter dem Leitthema „Berufsbildung in Zeiten des Mangels“ bot die Konferenz eine tolle Plattform des Austausches für Expert*innen, Forscher*innen und Interessierte aus dem Bereich der Berufsbildung. An drei Tagen wurden in Innsbruck Trends, Herausforderungen und „Best Practices“ diskutiert und zahlreiche Fachleute aus dem In- und Ausland teilten ihre Erfahrungen bei Vorträgen oder Workshops.
Eine dieser Expert*innen ist die ÖFSE-Referentin für Berufsbildung, Margarita Langthaler, die ebenfalls an der BBFK teilgenommen hat und dort am letzten Konferenztag unter dem Titel „Policy Transfer in Education“ einen spannenden Beitrag zum dualen Berufsbildungssystem in Serbien lieferte. In Serbien wurde in den letzten Jahren eine neue Form der dualen Berufsbildung nach dem Vorbild der Lehrlingsausbildung in den deutschsprachigen Ländern implementiert. Der Fokus ihres Vortrags lag dabei auf den Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Übertragung von Berufsbildungssystemen auf andere Länder.
School Education Gateway stellt das ÖFSE Projekt FutureSIM vor
Wir leben in einer Welt des rasanten Wandels. Diese Veränderungen erfordern neue Ansätze, um den Herausforderungen zu begegnen, auch in der Art und Weise, wie wir lehren und lernen. Wie mit Social Simulations Lernende motiviert werden können, ein tieferes Verständnis für globale Zusammenhänge zu entwickeln, erzählen Aleksandra Solinska-Nowak (CRS) und Sarah Schmelzer (ÖFSE) im Interview mit School Education Gateway.
C3-Radio: Highlights vom C3-Award 2024
Am 28. Mai 2024 wurden im Rahmen einer Festveranstaltung im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung – bereits zum neunten Mal die C3-Awards vergeben, mit denen Schüler*innen für besonders herausragende vorwissenschaftliche Arbeiten (AHS) bzw. Diplomarbeiten (BHS) in den Bereichen nachhaltiger globaler Entwicklung und Frauen*Gender ausgezeichnet werden. Insgesamt haben heuer 170 Schüler*innen aus ganz Österreich ihre Arbeiten für den Award eingereicht, von denen es zehn auf die Shortlist geschafft haben. Die breite Themenpalette reichte dabei von Artensterben, Wasserknappheit und Bodenfraß, über Queerness im afrikanischen Kontext bis hin zur Frage, ob die Klimawende im kapitalistischen System schaffbar ist.
Unsere Hosts waren für das C3-Radio live bei der Preisverleihung dabei und haben mit den Gewinner*innen des C3-Awards 2024 gesprochen. Was die Schüler*innen über ihre Arbeiten und ihre Motivation dahinter berichten, welche Schwierigkeiten und Überraschungen sie beim Schreibprozess erlebt haben und wie der C3-Award in das Programm „VWA & Junges Forschen“ der C3-Bibliothek eingebettet ist, hören Sie in der aktuellen Ausgabe des C3-Radios.
Viel Spaß beim Anhören!
Entspannte Atmosphäre beim C3-Heurigen
Ein fester Bestandteil im gut gefüllten ÖFSE-Jahr ist der frühsommerliche C3-Heurige. Auch in diesem Jahr trafen sich die Kolleg*innen der fünf Organisationen im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung - beim Heurigen Kierlinger in Nussdorf. Bei Speis und Trank ließen sie das vergangene Jahr Revue passieren und stießen auf das kommende an.
Dieses Mal gab es gleich mehrere Gründe zu feiern: allen voran das 15-jährige Bestehen des C3 (mehr dazu im Herbst). Zu diesem Anlass erzählte Gerald Faschingeder vom Paulo Freire Zentrum in einer kurzen Ansprache einige schöne Anekdoten zur Geschichte des Hauses. Danach tauschten sich die Kolleg*innen bei einem kleinen Spiel über die Besonderheiten des C3 aus.
Nachdem auch die Geschäftsführer*innen der anderen Organisationen ein paar Worte gesprochen haben, wurde ein weiteres Jubiläum gefeiert. Michael Obrovsky ist seit 40 Jahren Mitarbeiter der ÖFSE. In dieser Zeit hat er nicht nur viel erlebt, sondern auch erheblich zur positiven Entwicklung der ÖFSE beigetragen. Um ihn zu ehren, gestalteten Kolleg*innen ein personalisiertes Memory-Spiel mit Fotos und Erinnerungen aus der langen gemeinsamen Geschichte zwischen Michael Obrovsky und der ÖFSE.
Perfektes Gastgartenwetter, eine schmackhafte Jubiläumstorte und der Sieg der Österreicher gegen die Niederlande bei der Europameisterschaft rundeten den mehr als gelungenen Abend ab.
Fotos: ÖFSE/Klemens Lobnig
Erfolgreicher Abschluss des "Guten Rats für Rückverteilung"
Der „Gute Rat für Rückverteilung“ ist abgeschlossen. Anfang Jänner wurde er von Marlene Engelhorn ins Leben gerufen, um einen Großteil ihres geerbten Vermögens „rückzuverteilen“. Bei einer Pressekonferenz am 18. Juni 2024 wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert.
Die 50 ausgewählten Ratsmitglieder, die einen statistischen Querschnitt der in Österreich lebenden Bevölkerung – eine Art „Mini-Österreich“ – darstellten, haben sich dafür entschieden, die 25 Millionen Euro aus Engelhorns Erbe an 77 Organisationen zu verteilen.
Ziel des Guten Rats für Rückverteilung war es, Vermögensungleichverteilung in der öffentlichen Debatte sichtbarer zu machen. Gleichzeitig wurde damit auch unterstrichen, wie wichtig demokratische Prozesse für Veränderungen zu einem positiven gesellschaftlichen Zusammenhalt sind
An insgesamt sechs Wochenenden haben die Ratsmitglieder getagt und debattiert. Zu Beginn standen vor allem die Themen Vermögenungleichheit und Gerechtigkeit im Fokus, zu denen es mehrere Inputs von Expert*innen gab. Anhand der gewonnen Erkenntnisse machten die Mitglieder des Rats sechs konkrete Handlungsfelder aus, in denen systemische Veränderungen notwendig sind: Wirtschaftspolitik & Überreichtum, Bildung & Medien, Teilhabe & Rechte, Raum & Wohnen, Gesundheit & Soziales sowie Klima & Umwelt.
In weiterer Folge wurde in Kleingruppen an den Handlungsfeldern gearbeitet. Die Ratsmitglieder recherchierten, tauschten Argumente aus und erarbeiteten Ideen für die Verteilung. Anhand gemeinsam beschlossener Kriterien einigten sie sich schlussendlich darauf, an wen die 25 Millionen Euro gehen sollen. Dies wurde im Konsent entschieden.
Maßgeblich am Erfolg des Guten Rats beteiligt waren auch zwei Mitarbeiter*innen der ÖFSE. Karin Küblböck und Hannes Grohs gestalteten einerseits als Teil des Moderationsteams den Prozess mit. Andererseits waren sie für die Koordination des Expert*innenpools und die Aufbereitung von wissenschaftlichen Informationen für die Ratsmitglieder zuständig.
„Das schönste an Beteiligungsprozessen ist, wenn man sieht, dass das Alltagswissen der Bürger*innen, die Informationen der Expert*innen und der Rahmen des Miteinanders ineinandergreifen und etwas ganz Neues und qualitativ Gutes entstehen lassen. Beim Guten Rat für Rückverteilung war genau das der Fall“, waren sich die beiden einig.
Der „Gute Rat“ hat gezeigt, dass Bürger*innenräte ein vielversprechendes Format sind. Sie schaffen Räume, in denen konstruktiv gearbeitet werden kann und in dem ein Miteinander zu besseren Lösungen führt. Am Ende haben es unterschiedlichste Personen geschafft, zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen, hinter dem alle Teilnehmer*innen stehen. Ein schöner Erfolg.
C3-Award 2024: Preisverleihung für Vorwissenschaftliche Arbeiten und Diplomarbeiten im C3
Am 28.05. war es wieder soweit: Im Rahmen einer festlichen Preisverleihung im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung wurden die 10 Preisträger*innen des C3-Awards 2024 ausgezeichnet. 170 Schüler*innen von 80 Schulen aus ganz Österreich haben ihre Vorwissenschaftlichen Arbeiten und Diplomarbeiten zum diesjährigen C3-Award eingereicht. Die Themen reichten von Fast Fashion, konstruktivem Journalismus in der Berichterstattung über Migration, Greenwashing bis hin zur Bedeutung des politischen Aktivismus indigener Bevölkerungsgruppen in Lateinamerika für den Umwelt- und Klimaschutz.
10 Autor*innen haben es mit ihren vorwissenschaftlichen Projekten auf die Shortlist geschafft und wurden am 28.05. vor den Vorhang geholt. Sektionschef Botschafter Peter Huber (BMEIA), Sektionschefin Barbara Weitgruber (BMBWF), Sektionschef Jürgen Schneider (BMK) und Petra Bayr (Abg.z.NR) haben die Arbeiten vor 100 Gästen im C3 – Centrum und via Livestream prämiert, die drei Vertreter*innen des wissenschaftlichen Beirats, Hanna Hacker (Universität Wien), Elisabeth Hainfellner (Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik) und Elfriede-Anna More (BMK, haben die Laudationen auf die Hauptpreisträger*innen Eminać Serdarevic aus Kärnten, Adeline Malindi Oyugi aus Vorarlberg und Diplomarbeitsgruppe Katharina Krammer, Jaris Povazay und Niklas Weinwurm aus Wien gehalten. Durch den Abend geführt haben Anastasia Lopez (freie Journalistin) und Layla Ahmed (C3-Award Preisträgerin 2022).
Die 10 ausgezeichneten Arbeiten waren durchwegs von sehr hohen Qualität, und die Freude der Preisträger*innen, ihrer Betreuungslehrer*innen und Angehörigen, und das zum Ausdruck gebrachte entwicklungspolitische Engagement haben die Gäste begeistert. Wir gratulieren herzlich!
- Katharina Krammer, Jaris Povazay, Niklas Weinwurm: Droht der Systemkollaps? Die sozioökonomischen Auswirkungen von Wasserknappheit, Flächenfraß und Artensterben (pdf)
- Adeline Malindi Oyugi: Queerness in the African context: A historical and contemporary analysis (pdf)
- Emina Serdarević: Die Grenzen wirtschaftlichen Wachstums angesichts der Klimakrise: Ist die Klimawende im kapitalistischen Wirtschaftssystem schaffbar? (pdf)
> Zur Fotogalerie der Verleihung am 28.5.2024 im C3
C3-Radio: 50 Jahre „New International Economic Order” (NIEO)
Vor 50 Jahren schlugen die Vereinten Nationen mit der „New International Economic Order“ (NIEO) eine alternative Weltwirtschaftsordnung vor, um koloniale Wirtschaftsstrukturen zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden zu überwinden. Obwohl das Projekt im Allgemeinen als gescheitert betrachtet wird, haben viele Ideen der NIEO noch heute große Relevanz.
Für die aktuelle Episode des C3-Radios berichten die Hosts Emma und Phillip von der Präsentation des Sammelbands „eine gerechte Weltwirtschaftsordnung?“, den die beiden Herausgeber Alex Veit (Table Media) und Daniel Fuchs (Humboldtuniversität Berlin) am 24. April im C3 – Centrum für internationale Entwicklung der Öffentlichkeit vorgestellt haben.
Was ist von der NIEO übriggeblieben? Wie können aktuelle Themen wie die Klimakrise und der ökonomische Aufstieg Chinas in die Konzepte der NIEO integriert werden? Welche alternativen Handlungsoptionen für eine gerechtere Weltwirtschaft gibt es? Darüber hat das C3-Radio anschließend mit ÖFSE-Leiter Werner Raza und China-Expertin Jenny Simon (Universität Hamburg) gesprochen.
Was die beiden Hosts dabei erfahren haben, können Sie hier und überall wo es Podcasts gibt herausfinden. Reinhören lohnt sich!
Präsentation der Studie: „Was bringt der EU Critical Raw Materials Act?“
Im Zuge einer Veranstaltung am 27. Mai 2024 präsentierte die ÖFSE unter dem Titel „Auf der Suche nach kritischen Rohstoffen: Was bringt der EU Critical Raw Materials Act?“ eine neue Studie zu den Inhalten und möglichen Auswirkungen des Critical Raw Materials Act (CRMA). Der CRMA ist kürzlich in Kraft getreten und soll die Versorgung der EU mit kritischen Rohstoffen sicherstellen.
Nach einer Begrüßung stellten die Studienautor*innen Bernhard Tröster, Simela Papatheophilou und Karin Küblböck die wesentlichen Ergebnisse der Studie vor. Bernhard Tröster erklärte zuerst, was es mit kritischen bzw. strategischen Rohstoffen auf sich hat, wie das Gesetz aufgebaut ist und welche Themen darin angesprochen werden. Simela Papatheophilou wiederum konzentrierte sich in ihrem Teil der Präsentation auf die juristischen Auswirkungen des CRMA, z.B. auf Umweltverträglichkeitsprüfungen. Karin Küblböck präsentierte die Gründe für die Formulierung des CRMA und die Schlussfolgerungen.
An die Präsentation anschließend wurde die Studie von eingeladenen Expert*innen kommentiert. Anna Leitner (AG Rohstoffe; Global 2000), Christian Holzer (Sektionsleiter Kreislaufwirtschaft BMK) und Owain Mädel (Sektion Bergbau BMF) nahmen zur Studie und zum CRMA im Allgemeinen Stellung. Dabei wurden die Auswirkungen des CRMA auf Bergbau in der EU, auf Kreislaufwirtschaft sowie auf Ressourcenkonsum diskutiert.
Danach gab es für das Publikum Gelegenheit Fragen zu stellen, woraus sich noch einmal eine spannende Diskussion über Für und Wider des neuen Gesetzes entwickelte. Angesprochene Themen waren in diesem Zusammenhang z.B. die Möglichkeiten und Risiken für ressourcenexportierende Länder durch den CRMA oder die Finanzierung von Bergbauprojekten. Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung konnten die Teilnehmer*innen den Abend bei einem Gläschen Wein oder Saft ausklingen lassen.
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Dreikönigsaktion organisiert und von der ÖEZA unterstützt. Fotos von der Präsentation finden Sie hier. Die Studie können Sie hier herunterladen.
Bernhard Tröster zu Gast bei „Punkt eins“
Was bedeutet „fair“ im Handel? Diese und viele weitere Fragen beantwortete ÖFSE-Handelsexperte Bernhard Tröster am 16. Mai in der Sendung „Punkt eins“ auf Ö1. Gemeinsam mit Konrad Rehling (Südwind) diskutierter er mit den Hörer*innen über Herausforderungen und Möglichkeiten des fairen Handels, insbesondere im Kontext der Kakaoproduktion in Westafrika.
Die Sendung thematisiert, wie fairer Handel durch stabile Mindestpreise, nachhaltige Anbaumethoden und Gütesiegel wie Fairtrade die Lebensbedingungen der Produzenten verbessern kann. Zudem wird die Rolle eines EU-Lieferkettengesetzes beleuchtet, das Unternehmen zu menschenrechtlichen und ökologischen Sorgfaltspflichten verpflichten soll. Die spannende Debatte können Sie hier nachhören.
Roundtable „Aktuelle Herausforderungen der Weltbank“ im C3
Am 6.5.2024 fand im C3 eine Roundtable Diskussion der entwicklungspolitischen Zivilgesellschaft mit Axel van Trotsenburg, Senior Managing Director der Weltbank statt. Organisiert von der ÖFSE in Kooperation mit dem Finanzministerium erläuterte van Trotsenburg den aktuell stattfindenden strategischen Reorganisationsprozess in der Weltbank.
Unter dem Titel Evolution Roadmap will die Weltbank die Reichweite und Wirkung ihrer Arbeit erhöhen, und die Themen Nachhaltigkeit, Resilienz und Inklusion systematisch in ihre Bemühungen zur Armutsreduktion verankern. In der anschließenden Diskussion wurden unter anderen Themen auch die Menschenrechtspolitik der Weltbank und die Förderpolitik im Bereich Energie und Erdgas angesprochen. An dem Gespräch nahmen Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen teil, darunter die AG Globale Verantwortung, KOO, VIDC, Ärzte ohne Grenzen und ICEP.
Weiterführende Informationen zur Evolution Roadmap finden Sie hier.
Buchpräsentation – eine gerechte Weltwirtschaftsordnung?
Am 24. April 2024 fand im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung eine spannende Buchpräsentation mit anschließender Podiumsdiskussion statt. Nach einer kurzen Begrüßung durch ÖFSE-Leiter Werner Raza stellten die Herausgeber Alex Veit (Table.Media) und Daniel Fuchs (Humboldt-Universität zu Berlin) die wichtigsten Thesen ihres Sammelbandes „Eine gerechte Weltwirtschaftsordnung? Die NIEO und die Zukunft der Süd-Nord-Beziehungen“ vor.
Vor 50 Jahren beschlossen die Vereinten Nationen eine grundlegende Veränderung der globalen Wirtschaftsordnung. Die „New International Economic Order“ (NIEO) war der erste alternative Globalisierungsentwurf, der darauf abzielte, koloniale Wirtschaftsstrukturen zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden zu überwinden. Viele der damaligen Ideen sind auch heute noch hochaktuell.
Nach der Buchpräsentation folgte eine lebhafte Podiumsdiskussion. Die beiden Herausgeber diskutierten zusammen mit Ulrich Brand (Uni Wien), Werner Raza (ÖFSE) und Melanie Pichler (BOKU) unter der Moderation von Jenny Simon (Uni Hamburg) über die Möglichkeiten und Grenzen alternativer Gestaltungsformen für die Weltwirtschaftsordnung. Themen wie die aktuelle Relevanz der NIEO-Ideen und deren Integration in neuere Konflikte und Krisen wie die Klimakatastrophe standen im Mittelpunkt.
Das zahlreich erschienene Publikum beteiligte sich aktiv an der Diskussion und stellte viele spannende Fragen. Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung lud die ÖFSE zu einem kleinen Umtrunk mit Snacks und einem Glas Wein ein. Fotos der Veranstaltung finden Sie hier. Die nächste Folge unseres Podcasts C3-Radio wird sich ebenfalls mit dem Buch und der NIEO beschäftigen. Sie erscheint am Montag, den 03. Juni, auf allen klassischen Podcast-Plattformen.
C3-Award 2024: 135 Arbeiten von 170 Schüler*innen
170 Schüler*innen aus ganz Österreich haben bei der diesjährigen Ausschreibung für den entwicklungspolitischen C3-Award mitgemacht. Es wurden 135 Arbeiten, davon 38 Diplomarbeiten und 97 Vorwissenschaftliche Arbeiten eingereicht. Der Großteil der Arbeiten kommt aus Oberösterreich, der Steiermark und Wien.
Auch dieses Jahr ist die Qualität der Einreichungen wieder hoch und die Themensetzungen im Bereich der Globalen Nachhaltigen Entwicklung innovativ, kreativ und kritisch. Die eingereichten Arbeiten werden nun von einem wissenschaftlichen Beirat begutachtet, der 8-10 Arbeiten für die Shortlist nominiert. Bis Mitte Mai werden die Preisträger*innen verständigt.
Am 28.05.2024 ist es dann soweit: Die drei im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung vertretenen entwicklungspolitischen Organisationen, Baobab, Frauen*solidarität und ÖFSE, bitten die Preisträger*innen der diesjährigen Ausschreibung auf die Bühne. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung werden die ausgewählten Arbeiten durch Sektionschef Botschafter Peter Huber (BMEIA), Sektionschefin Barbara Weitgruber (BMBWF), Sektionschef Jürgen Schneider (BMK) und Petra Bayr (Abg.z.NR) prämiert.
Durch den Abend führen Anastasia Lopez (freie Journalistin) und Layla Ahmed (C3-Award Preisträgerin 2022). Den musikalischen Rahmen gestaltet Paradicso.
Anmeldungen bitte an: Hanna Reiner, h.reiner@oefse.at
C3-Radio: Bildung im Wandel – Spielerische Lernmethoden für eine nachhaltige Zukunft
Wie können die Sustainable Development Goals (SDGs) an junge Menschen vermittelt werden? Gibt es spielerische Ansätze? In der aktuellen Folge des C3-Radios steht das Projekt „FutureSIM“ im Fokus. Im Rahmen von FutureSIM entwickelte die ÖFSE gemeinsam mit mehreren Partnerorganisationen eine Social Simulation mit vielen Begleitmaterialien für Pädagog*innen und multimedialen Lernmaterialen für Schüler*innen.
In der Social Simulation „Up to you!” können Jugendliche in Kleingruppen die Geschicke eines Landes lenken, in dem sie verschiedene Rollen einnehmen und weitreichende Entscheidungen treffen müssen. Bauen sie eine teure aber saubere Windkraftanlage oder doch lieber das billigere Kohlekraftwerk und nehmen dabei Umweltverschmutzung in Kauf?
Anhand der Konsequenzen, die verschiedene Entscheidungen haben, wird die Komplexität der SDGs vermittelt. Jugendliche bekommen in der Simulation die Möglichkeit eine nachhaltige Zukunft zu gestalten und die Herausforderungen bei der Umsetzung der SDGs spielerisch zu erproben.
Unsere Hosts Emma und Phillip haben die Simulation für das C3-Radio ausprobiert und mit den Entwickler*innen über das Projekt und die Idee dahinter gesprochen. Das Ergebnis hören Sie hier und auf diversen Podcastplattformen (z.B. Apple Podcast, Spotify). Viel Spaß!
Zum Projekt: FutureSIM wurde durch das Erasmus+ Programm der EU sowie aus den Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert. An der Entwicklung der Simulation und den weiterführenden Materialen waren neben der ÖFSE auch das Centre for System Solutions (POL), die Rogers Foundation (HUN) und das Kinderbüro der Uni Wien beteiligt. Mehr Informationen zu FutureSIM gibt es hier.
Beyond Growth Konferenz in Wien
Von 13. bis 15. Mai findet die Beyond Growth Konferenz Österreich im Parlament und im Billrothhaus statt. Nach dem Vorbild der gleichnamigen Konferenz im EU-Parlament bringt die Veranstaltung Politiker*innen, Entscheidungsträger*innen, Medienleute und die Zivilgesellschaft zusammen, um sich darüber auszutauschen, wie nachhaltiger Wohlstand über das Konzept von Wachstum hinaus gelingen kann.
An den drei Konferenztagen stehen eine Vielzahl an Keynotes, Workshops und offene Diskussionen auf dem Programm. Thematisch wird ein breites Spektrum an gesellschaftlich relevanten Themenbereichen wie Arbeit, Handel oder Umweltschutz behandelt – immer unter dem Aspekt von Alternativen zum vorherrschenden Wachstumsnarrativ. Zusätzlich dazu gibt es ein umfangreiches Ergänzungsangebot mit Filmscreenings in verschiedenen Wiener Kinos.
ÖFSE-Wissenschafterin Karin Küblböck ist im wissenschaftlichen Beirat der Konferenz vertreten. Die genauen Inhalte und Themen der Konferenz, inklusive des Rahmenprogramms, finden Sie hier. Die Anmeldung ist aktuell geöffnet und die Teilnahme gratis.
Karin Küblböck mit Keynote beim Zukunftsforum Oberösterreich
Am 09. und 10. April fand in Linz das diesjährige Zukunftsforum Oberösterreich statt, das jährlich von der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria organisiert wird. Im Kern standen dieses Jahr Debatten über die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Bundeslandes. Am zweiten Tag stand die Frage im Fokus, welche Innovationen es für eine nachhaltige Transformation unserer Industrie und Wirtschaft braucht.
Für die ÖFSE war Rohstoff-Expertin Karin Küblböck vor Ort. Direkt nach der Begrüßung durch den oberösterreichischen Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner leitete sie den inhaltlichen Teil des Programmblocks „Zukunft.Standort“ mit einer Keynote zum Thema „Kritische Rohstoffe und Energiewende“ ein.
„Eine Energiewende kann nur gelingen, wenn wir unseren gesamtgesellschaftlicher Energie- und Ressourcenverbrauch verringern. Darauf sollten deshalb auch Forschung & Entwicklung fokussieren. Die oberösterreichische Industrie kann hier durch ihre große Innovationsfähigkeit eine wichtige Rolle spielen.“
Im Zusammenhang mit dem Zukunftsforum Oberösterreich wurde Karin Küblböck auch für den Podcast „Talking Heads“ interviewt, wo sie über die Auswirkungen des EU Critical Raw Materials Act auf die heimische Wirtschaft sprach. Den Podcast können Sie hier hören. Fotos vom Zukunftsforum finden Sie hier.
C3-Radio: Auf Entdeckungsreise im C3
Die erste Folge unseres modernisierten C3-Radios ist fertig. Unsere beiden neuen Radiohosts Emma und Phillip haben sich dafür auf Entdeckungsreise ins C3 begeben und den Mitarbeiter*innen der unterschiedlichen Organisationen im Haus eine Menge Fragen gestellt. Was ist eigentlich das C3 Centrum für Internationale Entwicklung? Welche Organisationen gibt es hier und an welchen Projekten wird gerade gearbeitet?
Was Emma & Phillip bei ihrem Lokalaugenschein Spannendes entdeckt haben, können Sie hier und auf allen klassischen Podcast-Plattformen hören. Viel Spaß!
Erfolgreicher Up to You! Multiplier-Workshop im C3
Am 11. März 2024 fand im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung in Wien der interaktive Workshop "Up to You! Ein Simulationsspiel zur Vermittlung der Sustainable Development Goals (SDGs)" statt. Der Workshop bot ein dichtes Programm: Nach einer Einführung ins erfahrungsbasierte Lernen mit Social Simulations gingen die Teilnehmerinnen direkt in medias res und spielten die Social Simulation "Up to You!". Im Anschluss an die Reflexion im Debriefing diskutierten die Teilnehmerinnen, überwiegend Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen von Bildungsinitiativen, die Möglichkeiten des Einsatzes der Social Simulation in ihrem Unterricht oder ihren Projekten.
Trotz der Intensität des Programms waren alle Teilnehmer*innen mit vollem Engagement dabei. Viele von ihnen äußerten ihr Interesse daran, die Simulation und die Lernmaterialien auch in ihrem Unterricht oder Projekten einzusetzen.
Wir möchten allen Teilnehmer*innen herzlich für ihre aktive und engagierte Teilnahme danken. Es war eine inspirierende Veranstaltung, die dazu beiträgt, das Bewusstsein für die SDGs weiter zu fördern und konkrete innovative Bildungsaktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen.
Erfolgreiches erstes Wochenende beim Guten Rat für Rückverteilung
Letztes Wochenende ging in Salzburg das erste von insgesamt sechs Wochenenden beim Guten Rat für Rückverteilung über die Bühne. 50 zufällig ausgewählte Personen, die einen statistischen Querschnitt der Bevölkerung Österreichs darstellen, diskutierten dabei erstmals über die Verteilung von 25 Mio. Euro, die aus dem Erbe von Marlene Engelhorn zur Verfügung gestellt werden.
Im Fokus des ersten Wochenendes stand dabei das Thema Vermögensverteilung in Österreich. Franziska Disslbacher und Karin Heitzmann von der Wirtschaftsuniversität Wien waren dazu als Expert*innen geladen und vermittelten wissenschaftlich fundierte Daten zur Vermögensverteilung.
Das erste Wochenende diente den Teilnehmer*innen auch dazu, die Gruppe besser kennenzulernen und die Abläufe des Arbeitsprozesses zu verinnerlichen. Für die Teilnehmer*innen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, wurde der gesamte Prozess via Dolmetscher*innen übersetzt.
Die ÖFSE-Mitarbeiter*innen Karin Küblböck und Hannes Grohs sind im Moderationsteams des Guten Rats insbesondere für die Vermittlung zwischen Expert*innen und Teilnehmer*innen zuständig. Für sie war der erste inhaltliche Block des Guten Rats ein voller Erfolg. „Es ist sehr gut gelungen, die wissenschaftlichen Inhalte durch eine Vielzahl unterschiedlicher Formate für alle zugänglich zu machen. Wir haben dazu sehr positive Rückmeldungen von den Teilnehmenden bekommen.“
Fotos: Hanna Fasching/Guter Rat
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März
Prämierte VWA 2023: Yara Omar: Der Alltagsrassismus im deutschsprachigen Raum und wie er sich auf unsere Denk- und Verhaltensweise auswirkt.
Täglich erleben Menschen Rassismus. Bei Jobbewerbungen, bei der Wohnungssuche, im Restaurant, im öffentlichen Raum, durch staatliche Institutionen und Behörden, und in den (digitalen) Medien. Seine Erscheinungsformen reichen von im Alltag geäußerten Vorurteilen bis hin zu rassistisch motivierten Gewalttaten. Yara Omar hat in ihrer VWA strukturellen, institutionellen und subtilen Rassismus bearbeitet und die Auswirkungen von Rassismus auf die mentale Gesundheit von Betroffenen, mit Fokus auf die Identitätsentwicklung von betroffenen Jugendlichen, hervorgehoben. Mit ihrer anspruchsvollen und engagierten VWA hat Yara 2023 den C3-Award gewonnen.
Die Ausschreibung zum C3-Award 2024 für VWAs und Diplomarbeiten zu Globaler Nachhaltiger Entwicklung und Frauen*Gender läuft bis zum 30. April. Wir freuen uns über jede Arbeit mit anti-rassistischer Themensetzung.
ÖFSE Senior Research Fellow Cornelia Staritz erfolgreich bei FWF Exzellenzinitiative mit Projekt zu Lieferkettenforschung
Wie können Ressourcen in Krisenzeiten genutzt werden, ohne Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Wohlergehen aus den Augen zu verlieren? Mit diesen Themen beschäftigt sich ein multidisziplinäres Team unter Beteiligung von ÖFSE Senior Research Fellow, und Professorin für Entwicklungsökonomie an der Universität Wien, Cornelia Staritz.
Das Projekt ist eines von fünf interdisziplinären Forschungsprojekten, das im Rahmen der österreichischen Exzellenzinitiative für Spitzenforschung, excellent=austria, ausgewählt und mit einer großen Förderung für Grundlagenforschung bedacht. Das Fördervolumen von 7,1 Mio. Euro ist dazu gedacht, potentielle Auswirkungen und Gegenmaßnahmen für Disruptionen globaler Lieferketten zu simulieren. Unter anderem soll in diesem Zusammenhang mit Big-Data-Ansätzen operiert werden.
10 Jahre C3-Radio – Zeit für einen Neustart
Das C3-Radio wird heuer 10 Jahre alt. Pünktlich zum Jubiläum der Radiosendung haben wir uns entschlossen, einen Neustart zu wagen. Mit Emma Sandner und Phillip Strobl gibt es ab sofort zwei neue Hosts für das monatlich erscheinende Radioformat. Die beiden jungen Journalist*innen haben große Pläne. Sie werden das C3-Radio modernisieren, neue Perspektiven einbringen und künftig die Themen, die die Organisationen im C3 beschäftigen, für Sie als Hörer*innen von allen Seiten beleuchten.
Die erste neue Folge „Auf Lokalaugenschein im C3“ ist eine Zusammenarbeit aller im C3 vertretenen Organisationen. Emma und Phillip haben sich dafür auf Lokalaugenschein ins C3 – Centrum für Internationale Entwicklung begeben und mit vielen Personen im Haus gesprochen. Was dabei herausgekommen ist, können Sie am Ostermontag den 01.04.2024 um 20.30 Uhr auf Radio Orange und auf allen klassischen Podcast-Plattformen hören.
Wir freuen uns, Sie als Hörer*innen auf diese spannende Reise mitzunehmen und wollen uns auf diesem Weg auch bei Jürgen Plank bedanken, der die Radiosendung die letzten 10 Jahre mit großem Einsatz gestaltet hat.
Die bisherigen Folgen des Radios finden Sie hier
Karin Küblböck im Talking-Heads Podcast
Unsere ÖFSE-Rohstoffexpertin Karin Küblböck war kürzlich im Podcast „Talking Heads – Manager vor dem Mikrofon“ von Business Upper Austria zu Gast. In der aktuellen Ausgabe des Podcasts spricht sie über kritische Rohstoffe für die Energiewende, Kreislaufwirtschaft, den EU Critical Raw Materials Act (CRMA) und die Auswirkungen des Gesetzes auf die österreichische Wirtschaft. Wie ist das Gesetz einzuschätzen? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus?
Der Podcast gibt auch einen Ausblick auf das „Zukunftsforum Oberösterreich 2024“, bei dem Karin Küblböck am 10. April 2024 eine Keynote zum Thema kritische Rohstoffe hält. Das spannende Gespräch können Sie hier anhören.
Margarita Langthaler in Compare: A Journal of Comparative and International Education.
In der neuesten Edition des renommierten bildungswissenschaftlichen Journals „Compare“ findet sich ein Artikel von ÖFSE-Bildungsexpertin Margarita Langthaler, den sie gemeinsam mit mehreren Co-Autor*innen verfasst hat.
Mit „Realising the human development promise in dual VET“ haben die Forscher*innen einen spannenden Text geschrieben, der sich auf die Aspekte menschlicher Entwicklung in dualen Ausbildungssystemen konzentriert und den Fokus von einer rein wirtschaftlichen Sichtweise wegbewegt. Margarita Langthaler betont darin insbesondere, dass „die duale Berufsausbildung in den Dienst einer Agenda für menschliche Entwicklung zu stellen, keine selbstverständliche Aufgabe ist. Vielmehr bedarf es besonderer Aufmerksamkeit auf Gerechtigkeit, lokales Ownerhsip und die Einbeziehung der Perspektiven junger Menschen.“
Der Artikel ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit, die bei einem von der ÖFSE gemeinsam mit der Universität Glasgow veranstalteten Workshop zum Thema duale Ausbildung und menschliche Entwicklung ihren Ausgang genommen hat. Den Artikel finden Sie hier, einen Veranstaltungsbericht zur Ausgangsveranstaltung hier.
Vernetzungstreffen der ARGE AHS Schulbibliotheken Wien in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik
Am 5.3. hat sich die Arbeitsgemeinschaft AHS Schulbibliotheken Wien für ihr Vernetzungstreffen in der C3-Bibliothek eingefunden. Bei dieser Gelegenheit konnte das Team der Bibliothek die C3-Angebote zu den Schwerpunkten Digitale Bibliothek und VWA und Junges Forschen vorstellen. Anhand der Praxisbeispiele Living Libraries und Bildungsprojekte haben die Kolleg*innen Einblick bekommen, wie Bibliotheken Informationskompetenz und die Sustainable Development Goals (SDGs) an Schüler*innen vermitteln und dabei Wissen und gleichzeitig Kompetenzen und Engagement für Globale Nachhaltige Entwicklung fördern können.
Die C3-Bibliothek bedankt sich für den Besuch und freut sich auf nächste Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten mit der ARGE AHS Schulbibliotheken Wien.
VWA & Junges Forschen im C3 zum Feministischen Kampftag am 8. März: Neue C3Bib+ Themenliste „Dekolonialer Feminismus als Weg zu einer gerechteren Welt“
Zum 8. März mit C3Bib+ Theorie und Praxis des Dekolonialen Feminismus kennenlernen!
Dekolonialer Feminismus erweitert den Fokus eines bürgerlichen, weißen und westlich geprägten Feminismus um die Dimensionen Kapitalismus, Rassismus und Kolonialismus. Zu seinen Perspektiven, Möglichkeiten und Herausforderungen und zu dekolonial-feministischen Bewegungen im Globalen Süden gibt es jetzt auf C3Bib+ eine Themenliste mit multimedialen Lernressourcen. Darunter auch die VWA Inklusive Feminismen: eine kritische Analyse feministischer Strömungen von Sasha Falk, die mit ihrer Arbeit auf der Shortlist des C3-Award 2023 vertreten war.
C3Bib+ Themenliste Dekolonialer Feminismus als Weg zu einer gerechteren Welt
Die Ausschreibung zum C3-Award 2024 für VWAs und Diplomarbeiten zu Globaler Nachhaltiger Entwicklung und Frauen*Gender läuft noch bis zum 30. April. Wir freuen uns über jede Einreichung mit feministischem Schwerpunkt!
Abend der SDGs im österreichischen Parlament
Beim Projekt UniNEtZ (Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele), an dem auch die ÖFSE beteiligt ist, haben es sich Einrichtungen aus Wissenschaft und Kunst zur Aufgabe gemacht, die Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen in Österreich voranzutreiben. Ein wichtiger Ansatz dabei ist der Dialog zwischen Politik und unterschiedlichen Fachdisziplinen.
Am 27.02. fand auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) unter dem Motto „7 Minuten, 7 Ziele“ ein Abend der SDGs im Parlament statt, bei dem eine Auswahl von Entwicklungszielen von Vertreter*innen des UniNEtZ vorgestellt und das Thema anschließend von Abgeordneten diskutiert wurde. Für die ÖFSE präsentierte Lukas Schlögl gemeinsam mit Andreas Melcher (BOKU) und Marvin Huber (BJV) Aspekte des SDG17, bei dem es um die Stärkung globaler Partnerschaften zur Zielerreichung geht.
„Der Abend holte die österreichische Scientific Community, die sich mit SDG-Themen befasst, vor den Vorhang – und erlaubte uns, EntscheidungsträgerInnen an die Dringlichkeit der Agenda 2030 zu erinnern“, so Schlögl. „Es war eine Veranstaltung in konstruktiver Atmosphäre mit vielen sehr gut platzierten Denkanstößen“.
Aus Sicht der ÖFSE war der Abend im Parlament nicht zuletzt eine ideale Möglichkeit, Anliegen der Entwicklungsforschung und des Wissenschaftsstandorts vor den Parlamentsabgeordneten zu präsentieren.
ÖFSE in den Medien
In den letzten Wochen war die ÖFSE in den österreichischen Medien sehr präsent. Insbesondere zum EU-Lieferkettengesetz gab es mehrere Beiträge, wie z.B. Gastkommentare von ÖFSE-Leiter Werner Raza in den Tageszeitungen „Die Presse“ und „Der Standard“. ÖFSE-Rohstoffexpertin Karin Küblböck sprach kürzlich im Ö1 Radiokolleg zum Thema „Rohstoffe für die Energiewende“ ebenfalls über das Lieferkettengesetz.
Auch die Österreichische Entwicklungspolitik und die Frage, wohin sie sich bewegt, ist gerade ein vielbesprochenes Thema. Passend zur ÖFSE-Veranstaltung „Quo vadis, Entwicklungspolitik?“ debattierte Lukas Schlögl, ÖFSE-Experte für Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und Humanitäre Hilfe (HuHi) gemeinsam mit Petra Navara (Horizont3000) über die österreichische Entwicklungshilfe, ihre Ansprüche und Widersprüche. Die überaus spannende Sendung können Sie hier nachhören.
Morgen, am 28.02. um 13.00 Uhr ist unser Direktor Werner Raza dann bei Ö1 zu Gast. In der Live-Sendung „Punkt Eins“ diskutiert er gemeinsam mit WIFO-Ökonom Franz Sinabell und den Ö1-Hörer*innen über die Zukunft des Welthandels und der Welthandelsorganisation WTO. Einschalten lohnt sich!
Die Österreichische Entwicklungspolitik 2023
Am 20. Februar 2024 präsentierte die ÖFSE ihre seit 1985 jährlich erscheinende Flagship-Publikation, die „Österreichische Entwicklungspolitik 2023“, der Öffentlichkeit. Die ÖFSE lud dafür unter dem Titel „Quo vadis, Entwicklungspolitik?“ zu einer festlichen Veranstaltung ins C3 Centrum für Internationale Entwicklung und zahlreiche Mitglieder der österreichischen EZA-Community sind der Einladung gefolgt.
Nach einer kurzen Begrüßung durch ÖFSE Direktor Werner Raza, präsentierte EZA-Experte und Mitautor der Publikation, Lukas Schlögl, die statistischen Elemente der österreichischen Entwicklungspolitik vor. Der Schwerpunkt der Präsentation lag dabei auf der Analyse der österreichischen Finanzflüssen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit.
Wohin bewegt sich die Entwicklungspolitik in Österreich? Wie wird sie durch geopolitische Verschiebungen und multiple Krisen geprägt? Um diese Fragen ging es bei der nachfolgenden Podiumsdiskussion. Shoura Zehetner-Hashemi (Amnesty International Österreich), Sybille Straubinger (VIDC), Raimund Magis (BMEIA) und Sebastian Haug (IDOS) lieferten eine spannende Diskussion und beantworteten auch viele Fragen aus dem Publikum.
Abgerundet wurde der Abend mit der Möglichkeit zu einem informellen Austausch bei einem Glas Wein. Für das zahlreiche Erscheinen und das große Interesse an der Publikation bedanken wir uns sehr herzlich!
Innovative Lehr- und Lernmethoden zum Internationalen Tag der Bildung am 24. Jänner
Interaktiver Workshop am 11. März: Up to You! Ein Simulationsspiel zur Vermittlung der Sustainable Development Goals (SDGs)
"Lernen für Menschen, Planeten, Wohlstand und Frieden": Im Einklang mit der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung wird am 24. Jänner der jährliche Welttag der Bildung begangen, der die Schlüsselrolle von Bildung bei der Verwirklichung von nachhaltigen, inklusiven und chancengerechten Gesellschaften hervorhebt.
Um das Verständnis Nachhaltiger Entwicklung zu fördern, hat die ÖFSE im Projekt FutureSIM: Making Europe`s Future Sustainble! mit den Projektpartner*innen eine Social Simulation entwickelt, mit der Jugendliche und Erwachsene selbst politische, wirtschaftliche, soziale und ökologische Entscheidungsprozesse spielerisch umsetzen und so deren Folgen und Zusammenhänge erleben. Sie müssen Probleme priorisieren, können Nachhaltige Entwicklung gestalten und Konflikte durch Verhandlungen und Dialog gemeinsam lösen.
Die ÖFSE bietet dazu 3-stündige Workshops an, in denen die Teilnehmer*innen Up to You! spielen und reflektieren. Eine Einführung in das Moderationstool und in Selbstlernmaterialien ermöglicht den Teilnehmer*innen die offene Social Simulation (CC-Lizenz) im Anschluss in ihren eigenen Bildungsaktivitäten einzusetzen.
Zielgruppen: Lehrer*innen, Studierende und Lehrende, Mitarbeiter*innen in NGOs, Interessierte
- Wann: 11. März, 14:00-17:00
- Ort: Alois-Wagner-Saal, C3-Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien
- Voraussetzungen: Jede*r Teilnehmer*in benötigt Laptop oder Tablet.
Informationen und Anmeldung: Mirabell Eckert, m.eckert@oefse.at
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Neue Gesichter in der ÖFSE
Ein frisches Jahr bringt frischen Wind mit sich, und wir freuen uns, neue Gesichter in unserem ÖFSE-Team begrüßen zu dürfen. Hier möchten wir unsere neuen Kolleg*innen kurz vorstellen und herzlich willkommen heißen!
Simela Papatheophilou
Eine unserer neuen Kolleg*innen ist Simela Papatheophilou. Simela hat Jus an der Universität Wien studiert und ist gerade im Masterstudium Konflikt- und Entwicklungsstudien an der Universität Gent in Belgien. Bei der ÖFSE absolviert sie ein dreimonatiges Praktikum im Forschungsbereich „Rohstoffe und Entwicklung“. Ihr Themenschwerpunkt für das Praktikum liegt beim EU Critical Raw Materials Act, den sie für uns aus einer juristischen Perspektive betrachten wird. Herzlich Willkommen in der ÖFSE!
Hannes Grohs
Nicht ganz neu in der ÖFSE ist Hannes Grohs. Hannes hat bereits mehrere Jahre für die ÖFSE gearbeitet und ist nun für ein Projekt auf geringfügiger Basis wieder zurück bei uns im Haus. Er ist künftig Teil des Projektteams „Guter Rat für Rückverteilung“, wo er den mehrstufigen Prozess gemeinsam mit Karin Küblböck als Moderator begleiten wird. Zudem ist er für die Zugänglichkeit wissenschaftlicher Informationen für die Teilnehmer*innen zuständig. Wir freuen uns, Hannes wieder bei uns begrüßen zu dürfen!
Guter Rat mit ÖFSE-Beteiligung
In Österreich sind Vermögen sehr ungleich verteilt. Mehr als die Hälfte des gesamten Nettovermögens liegen in der Hand von einem Prozent der Menschen, während sich 99 Prozent die andere Hälfte teilen.
Die Millionenerbin Marlene Engelhorn kritisiert diesen Umstand und setzt sich seit Jahren für die Besteuerung von Überreichen ein. Nun organisiert sie den „Guten Rat“ und legt einen großen Teil ihres Vermögens – 25 Millionen Euro – in die Hand von 50 zufällig ausgewählten Menschen. Im Verlauf mehrerer Wochenenden sollen sie – unterstützt von Expert*innen – Vorschläge für den Umgang mit Vermögensungleichverteilung erarbeiten und über die Rückverteilung der 25 Millionen Euro entscheiden.
Karin Küblböck und Hannes Grohs von der ÖFSE gehören dem Projektteam vom „Guten Rat“ an und werden den mehrstufigen Prozess als Moderator*innen begleiten. Außerdem sind sie für die Übersetzung und Zugänglichkeit wissenschaftlicher Informationen für die teilnehmenden Bürger*innen zuständig.
„Wir freuen uns, beim ‚Guten Rat‘ unsere Expertise in Moderation, Prozessgestaltung und Wissenschaftskommunikation einbringen zu können. Beteiligungsprozesse von Bürger*innen an der Schnittstelle zur Wissenschaft sind angesichts der Vielzahl und Komplexität gesellschaftlicher Herausforderungen unerlässlich.“
Wir als ÖFSE sind bereits sehr gespannt, welche tollen Ideen im Zusammenhang mit der Vermögensverteilung aus der Mitte der Bevölkerung entstehen werden und ob/wie die Politik diese Vorschläge aufgreifen wird. Mehr Infos zum „Guten Rat“ finden Sie hier.
Goldenes Ehrenzeichen für Johanna Mang
Große Ehre für ÖFSE-Aufsichtsrätin Johanna Mang. Am 11. Dezember bekam sie im Außenministerium das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Überreicht wurde das Ehrenzeichen im Rahmen einer Zeremonie von Botschafter Peter Huber.
„Wie wenige andere Persönlichkeiten steht Johanna Mang für jahrzehntelanges zivilgesellschaftliches Engagement nicht nur in der Entwicklungszusammenarbeit, sondern vor allem auch beim Thema Soziale Inklusion und Menschenrechte. Wir freuen uns sehr, dass das BMEIA nach der Auszeichnung für Michael Obrovsky im letzten Jahr, die in der österreichischen Entwicklungspolitik geleistete Arbeit neuerlich würdigt“, betont ÖFSE Leiter Werner Raza.
In ihrer Dankesrede betonte Johanna Mang insbesondere den Stellenwert der Zusammenarbeit und des Blicks über Grenzen. Die Auszeichnung sehe sie als Auftrag mit vollem Engagement weiterzumachen. Die ÖFSE gratuliert von ganzem Herzen!
Interaktiver Workshop für Multiplikator*innen: Up to You! Ein Simulationsspiel für transformatives Lernen
Up to You ist eine Social Simulation, die es Lernenden ermöglicht, gemeinsam eine komplexe Realität zu erforschen. Sie müssen Probleme priorisieren, können nachhaltige Entwicklung gestalten und Konflikte durch Verhandlungen und Dialog lösen. In einem kreativen Experimentierprozess tüfteln sie gemeinsam an neuen Ideen zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs).
Im 3-stündigen Workshop spielen die Teilnehmer*innen die Social Simulation Up to You, in Reflexionsrunden werden die eigenen Handlungsstrategien und deren Auswirkungen auf nachhaltige Entwicklung diskutiert. Eine Einführung in das Moderationstool und in die Selbstlernmaterialien ermöglicht es den Teilnehmer*innen die offene Social Simulation Up to You (CC-Lizenz) im Anschluss an den Workshop in eigenen Bildungsaktivitäten einzusetzen.
Zielgruppen: Lehrer*innen, Studierende und Lehrende, Mitarbeiter*innen in NGOs, Interessierte
- Gruppengröße: zwischen 15 und 20 Personen
- Spielleitung: 2 Moderator*innen
- Ablauf: 3 Stunden, vor Ort oder im C3-Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien
- Raum und Technik: mindestens 10 Tische und ausreichend Platz zum Bewegen, W-Lan sowie Laptop oder Tablet pro Teilnehmer*in
- Termine: ab Februar 2024 nach Vereinbarung
Interesse? Kontakt: Mirabell Eckert: m.eckert@oefse.at.
> Genaue Informationen (pdf)
Das Lernprogramm wird im Rahmen des Projekts FutureSIM zwischen Mai 2022 bis Juli 2024 von der ÖFSE in Kooperation mit dem Centre for System Solutions (Polen), der Rogers Foundation (Ungarn) und dem Kinderbüro der Universität Wien (Österreich) durchgeführt und durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union sowie aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert.
Zukunft nachhaltig und gerecht?! Eine Living Library für Schulklassen
Klimawandel, Kriege und steigende soziale Ungleichheiten sind nur einige der globalen Krisen, die die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation im Sinne einer nachhaltigen und gerechteren Zukunft für Menschen und Umwelt deutlich machen.
Zu den Herausforderungen und zu den Möglichkeiten einer nachhaltigen und gerechten Zukunft hat die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik am 7.12. eine Living Library für Schulklassen veranstaltet. Einen Vormittag lang konnten sich Wiener Schüler*innen und Expert*innen in Kleingruppengesprächen austauschen.
Im Fokus lag der Dialog auf Augenhöhe und das gegenseitige Lernen von Wissen, Erfahrungen und Perspektiven. In einer gemeinsamen Abschlussinteraktion wurden die Ergebnisse der Gespräche und die Ideen der Jugendlichen für eine nachhaltige und gerechte Zukunft zusammengefasst und reflektiert.
> C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zu Globalen Ungerechtigkeiten und der solidarischen Lebensweise.
BNE-Auszeichnung 2023: „DEAL with it! European Youth engages for a Green Future“ gewinnt den 2. Platz in der Kategorie „Mobilisieren“
Mit der BNE-Auszeichnung prämieren das BMK und das Forum Umweltbildung im Rahmen des UNESCO-Programms „Aktionsrahmen Bildung 2030“ Bildungsinitiativen für nachhaltige Entwicklung.
130 Projekte von Schulen, Jugendorganisationen, NGOs, Städten und Gemeinden haben sich dieses Jahr für die Preiskategorien „Kooperieren“, „Mobilisieren“, „Transformieren“ beworben. Neun Projekte haben es ins Finale geschafft. Darunter das von der EU geförderte Bildungsprojekt „DEAL with it! European Youth engages for a Green Future“, das die ÖFSE mit den Kooperationspartnerinnen EPiZ (Deutschland), NaZemi (Tschechien) und Artemisszió (Ungarn) von 2021 bis 2023 durchgeführt hat.
Am 29. November wurden im Rahmen einer feierlichen Auszeichnungsveranstaltung im Festsaal der Sternwarte Urania in Wien die neun Projekte mit Live Performances auf die Bühne geholt und von einer Jury bewertet. Wir freuen uns sehr, dass das Projektteam der ÖFSE den 2. Platz in der Kategorie „Mobilisieren“ für sich entscheiden konnte, und bedanken uns bei allen Beteiligten.
Herbst in der ÖFSE
Nicht nur bei uns im Haus wird viel gearbeitet. Neben dem Verfassen von Publikationen und dem Durchführen von Projekten sind unsere Wissenschafter*innen auch extern häufig unterwegs, halten Vorträge und Workshops, nehmen an Diskussionen teil und tragen so zu einer lebhaften öffentlichen Debatte bei.
ÖFSE-Rohstoffexpertin Karin Küblböck war letzte Woche bei den bildungspolitischen Hochschulwochen 2023 in Salzburg zu Gast, die von Südwind organisiert werden. Sie hielt dort einen spannenden Vortrag über die Auswirkungen der Energiewende auf die globale Rohstoffnachfrage, insbesondere im Globalen Süden. Denn eines ist klar, die Umstellung auf grüne Energie und die steigende Nachfrage nach E-Mobilität führen zu einem starken Anstieg beim Abbau von Rohstoffen, der wiederum mit vielen negativen Auswirkungen, wie z.B. Umweltzerstörung, einhergeht.
Ebenfalls zum Thema Rohstoffe diskutierte kürzlich ÖFSE-Wissenschafter Bernhard Tröster, bei einer Veranstaltung über das geplante EU-Lieferkettengesetz und seine Auswirkungen auf die Missstände in der globalen Kakaoindustrie. Gemeinsam mit Tina Rosenberger vom Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) und Anna Mago von Fairtrade wurde versucht der Frage nachzugehen, ob das Gesetz einen positiven Beitrag für den Kakaosektor bringen kann, der mit gravierenden Problemen wie Kinderarbeit, großflächigen Waldrodungen, massivem Einsatz von Pestiziden und mehr kämpft.
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Weltbodentag am 5. Dezember
Prämierte Diplomarbeit 2023: Julius Fink, Manuel Peter: Ökonomie und Ökologie der Renaturierung. Bekanntmachung und Auseinandersetzung mit der Wiederherstellung von Ökosystemen im Land Vorarlberg
Am 5. Dezember findet wieder der Weltbodentag statt! Mit dem internationalen Aktionstag soll ein jährliches Zeichen für die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden gesetzt und für den Bodenschutz geworben werden.
Die Bezauer Schüler Julius Fink und Manuel Peter haben ihre Diplomarbeit zur Ökonomie und Ökologie von Renaturierungen in Vorarlberg geschrieben. Einen Teil ihrer Arbeit haben sie der Renaturierung von Mooren gewidmet. Anhand des Fallbeispiels „Fohramoos“ haben sie die Methoden, die Auswirkungen auf Umwelt und Wirtschaft sowie Finanzierung und Marketing der Renaturierungsmaßnahmen dargestellt. Mit ihrer informativen, praxisorientierten und engagierten Diplomarbeit mit hohem Aktualitätsgrad waren Julius und Manuel auf der Shortlist des C3-Awards 2023 vertreten.
Übrigens wird jedes Jahr ein neuer Weltboden ausgerufen. 2023 war das der Ackerboden. Wir sind gespannt, welcher es 2024 sein wird.
Der C3-Award 2024 für hervorragende VWAs und Diplomarbeiten zu Themen globaler nachhaltiger Entwicklung wird Mitte Jänner 2024 ausgeschrieben! Kontakt: Hanna Reiner, award@centrum3.at
Leseempfehlungen aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Am 25. November findet jährlich der Internationale Tag zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen statt. Darauf folgen die „16 Tage gegen Gewalt“ bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Der Gedenk-, Aktionstag und -zeitraum soll Bewusstsein für die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, deren Folgen für die Betroffenen selbst und die gesamte Gesellschaft und für das Recht auf ein gewaltfreies Leben schaffen.
Anlässlich dazu empfehlen wir aus den C3-Beständen der Frauen*solidarität:
Autor*innenkollektiv Feministische Intervention (Fe.In) (2019): Frauen*rechte und Frauen*hass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt. Verbrecher Verlag, Berlin.
Segato, Rita Laura, Schmidt, Sandra (2022): Femizide: Frauenkörper als Territorium des Krieges. Münster, Unrast.
Ernst, Andrea; Lunacek, Ulrike et al (2022): Global Female Future: Wie feministische Kämpfe Arbeit, Ökologie und Politik verändern. Wien, Kremayr & Scheriau.
Ranzio-Platz, Christa (2021): Frauenrechte sind Menschenrechte – weltweit: alte Gefahren, neue Herausforderungen. Marburg, Schüren Verlag.
Auf der Lernplattform C3Bib+ für globale nachhaltige Entwicklung gibt es für Schüler*innen und Student*innen eine Themenliste mit multimedialen Ressourcen zu „Weltfrauenkonferenzen – Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung auf internationaler Ebene“
Herzlich Willkommen in der ÖFSE!
Auch der Winter ist Praktikant*innen-Zeit in der ÖFSE. Wir freuen uns, Sasha Falk im Bereich Öffentlichkeitsarbeit begrüßen zu dürfen.
Sasha war mit ihrer anspruchsvollen und engagierten VWA „Inklusive Feminismen. Eine kritische Analyse feministischer Strömungen (pdf)“ Teil der Shortlist für den C3-Award 2023. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Matura am GRG 13 Wenzgasse hat Sasha einen Monat in Pakistan verbracht und plant derzeit ihre nächste Reise in die Türkei. Das Praktikum in der ÖFSE möchte sie nutzen, um Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit kennenzulernen und um sich zu entwicklungspolitisch relevanten Themen und Herausforderungen weiterzubilden.
Im Rahmen ihres Praktikums unterstützt uns Sasha insbesondere bei der nächsten Living Library Veranstaltung „Zukunft nachhaltig und gerecht?!“ am 7.12. in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik und bei unseren Vorbereitungen auf die Auszeichnungsveranstaltung für die BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung)-Nominierung des ÖFSE-Bildungsprojekts „DEAL with it! European Youth engages for a Green Future!“
Alle, die mehr zu Sashas VWA-Thema erfahren möchten, werden am 7.12.2023 die Möglichkeit haben, mit ihr persönlich darüber zu sprechen. Sie wird eines der 13 „Lebenden Bücher“ sein, die Jungen Menschen für Gespräche in der C3-Bibliothek zur Verfügung stehen werden.
Wir freuen uns sehr, Sasha im Team zu haben!
Newsmeldung: Welttag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung
Heute ist der von der UNESCO 2001 ausgerufene Welttag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung. Er hat zum Ziel, das Bewusstsein zu schärfen, den Austausch von Ideen zu fördern und der Gesellschaft zu verdeutlichen, wie bedeutend Wissenschaft und Forschung für das individuelle Leben sind. Darüber hinaus soll er die globale Solidarität im Kontext von Open Science fördern, auf gegenwärtige Herausforderungen hinweisen und die Verpflichtung von Staaten für Wissenschaft und Forschung zur Förderung von nachhaltiger Entwicklung und Frieden unterstreichen.
Auch wir in der ÖFSE versuchen mit unserer wissenschaftlichen Arbeit ein Stück zu einer positiven Entwicklung auf der Welt beizutragen. Gerade das Spannungsfeld der Internationalen Entwicklung bietet viele Möglichkeiten, aktuelle Problem- und Konfliktfelder, wie z.B. die globale Rohstoffverteilung, so zu bearbeiten, dass sie zu einer fairen, friedvollen und nachhaltigen Zukunft beitragen, die auch die Interessen der weniger Mächtigen verteidigt. Unsere Forschung ist zudem im Sinne von Open Science frei für alle zugänglich.
Um auch die jüngere Generation für die Wichtigkeit der Wissenschaft für eine friedvolle Entwicklung zu sensibilisieren, betreibt die ÖFSE mit mehreren Partner*innen u.a. das Projekt FutureSIM. Damit verfolgen wir den Anspruch, junge Menschen in ihrem Engagement für eine bessere Welt zu unterstützen, hochwertige Bildung für nachhaltige Entwicklung zu fördern und damit zur Umsetzung des SDGs beizutragen.
Und ein paar Anregungen für Lesestoff zum Thema Wissenschaft und Frieden haben wir ebenfalls noch parat:
- https://go.exlibris.link/BvF47lKW (Print: Forschung für Frieden: Perspektiven sozialwissenschaftlicher Konfliktforschung (2022), Gulowski Rebecca)
- https://go.exlibris.link/mgRPbsSr (E-Book: Feminist Solutions for Ending War (2021), Megan Hazel McKenzie et al)
- https://go.exlibris.link/zhB3dg5F (OA Journal Artikel: Developing Peace: the evolution of development goals and activities in UN peacekeeping (2021), John Gledhill et al)
Das war der Lange Tag der Flucht in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik
Zum Langen Tag der Flucht am 6. Oktober hat die C3-Bibliothek eine Sonderausstellung zu den Themen „Flucht und Ankommen“ veranstaltet. Ziel war es, diverse Stimmen und Perspektiven für die Besucher*innen hör- und lesbar zu machen.
Mit zwei Rundgängen durch die Bibliothek und der Präsentation ausgewählter wissenschaftlicher und pädagogisch-didaktischer Bestände hat die Bibliothek den 30 Besucher*innen, darunter einer Klasse der Georg-Wilhelm-Pabst-Gasse im 10. Bezirk, Fachbücher, Kinderliteratur, Bildungsmaterialien, Reportagen und Filme zu „Flucht und Ankommen“ vorgestellt. Anschließend konnten die Besucher*innen die Recherche in der Bibliothek gleich selbst ausprobieren und sich Bibliotheksausweise ausstellen lassen.
> C3-Literaturempfehlungen zu „Flucht und Ankommen“(pdf)
Die nächste Veranstaltung für Schüler*innen (14-19 Jahre) findet am 7.12. statt. In der Living Library zum Thema „Zukunft nachhaltig und gerecht?!“ diskutieren Expert*innen und Jugendliche in Kleingruppengesprächen Herausforderungen und Möglichkeiten einer nachhaltigen und gerechten Zukunft. Alle Formats- und Anmeldeinformationen finden Sie hier.
Grüner Extraktivismus im Fokus
„Wollt ihr den Planeten retten oder die Autoindustrie?“ Diese hochaktuelle Frage stellte der bolivianische Rohstoffexperte Pablo Villegas (Centro de Documentación e Información Bolivia) in seinem Vortrag im Rahmen der Veranstaltung „Grüner Extraktivismus für die Energie- und Verkehrswende?“, die am 18.10.2023 im C3 stattgefunden hat. Unter der Moderation von Iris Frey (Attac Austria), nahmen an der Diskussion auch Karin Küblböck (Rohstoffexpertin, ÖFSE) und Laila Kriechbaum (Klimaaktivistin, Fridays for Future) teil.
Im Fokus der Debatte standen die Auswirkungen der Bemühungen für eine Energiewende auf Länder des Globalen Südens, insbesondere Bolivien. Die zentrale Frage dabei war, welche sozial-ökologische Transformation notwendig ist, um sicherzustellen, dass die Energiewende nicht auf Kosten der Länder des Globalen Südens geht.
Während der Veranstaltung wurden auch andere drängende Fragen erörtert, darunter die Bemühungen der EU mit dem "Critical Raw Materials Act" den Zugang zu wichtigen Rohstoffen sicherzustellen. Der Besucherandrang verdeutlichte die Relevanz des Themas, und dank der Unterstützung von zwei Dolmetscherinnen war die Diskussion für alle Teilnehmer*innen und Online-Zuhörer*innen, unabhängig von ihrer Sprache, zugänglich.
Organisiert wurde die Veranstaltung gemeinsam mit der AG Rohstoffe, Anders Handeln, Netzwerk Soziale Verantwortung uns der Treaty Alliance.
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Internationalen Friedenstag am 21. September
Prämierte VWA 2023: Abdulrahman Amin: Die Rolle des Neujahrsfestes „Newroz“ und der Musik in der kurdischen Kultur.
Der Internationale Tag des Friedens ist der Stärkung weltweiter Friedensbestrebungen, globaler Solidarität und einer nachhaltigen Welt gewidmet. Der Gedenktag soll Anlass geben, Themen zur Herstellung und Bewahrung des Friedens zu diskutieren und insbesondere junge Menschen dafür zu sensibilisieren.
Abdulrahman Amin hat in seiner VWA „Die Rolle des Neujahrsfestes `Newroz` und der Musik in der kurdischen Kultur“ einen Blick auf kurdische Kulturtraditionen und deren Bedeutung im Kontext der Präsenz von Krieg und Konflikt beleuchtet und hervorgehoben. Mit seiner engagierten Arbeit hat es Abdulrahman unter die Top 10 des C3-Award 2023 geschafft.
AdJUST Workshops in Deva, Rumänien
Von 11. Bis 13. September fanden im rumänischen Deva in der Region Hunedoara mehrere Workshops mit verschiedenen Stakeholdern zum Thema „Just Transition“ statt. Im Zuge der Workshops trafen sich u.a. Vertreter*innen des Regionalrats (Konsul Județean Hunedoara) und aus dem Jiu-Tal, von Nichtregierungsorganisationen, Arbeitsagenturen, Universitäten, Gewerkschaften, und Unternehmen. Die Region ist von der laufenden Energiewende stark betroffen.
Ausgerichtet wurden die Workshops von der Organisation „Pur și Simplu Verde“ in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE). Das Zusammentreffen ist Teil des EU-Horizon Forschungsprojektes AdJUST, das sich mit der Entwicklung von Visionen für einen gerechten Übergang in europäischen Regionen befasst, die von der Energiewende stark betroffen sind.
An den drei Tagen analysierten die Stakeholder die aktuelle Situation in Bezug auf die Energiewende, entwickelten eine Vision für 2050 und diskutierten Politikmaßnahmen zur Erreichung dieser Vision. Sie unterstrichen die Bedeutung der Einbeziehung von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in die Gestaltung einer Just Transition-Strategie und einer klaren Kommunikation deren Vorteile. Des weiters hielten sie fest, wie wichtig es ist, bereits bestehende wirtschaftliche und soziale Herausforderungen anzuerkennen.
Die intensiven Diskussionen und die Ausarbeitung tragfähiger Ideen sind von grundlegender Bedeutung für die „Just Transition“ der rumänischen Bergbauregion. Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmenden sehr positiv aufgenommen und kann als Beitrag auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und gerechteren Zukunft für alle Bewohner*innen dieser Region gesehen werden. Die Ergebnisse der Workshops werden von PSV und ÖFSE analysiert und fließen in die verschiedenen Arbeitspakte des Projekts ein. In 1,5 Jahren werden die AdJUST-Forschungsergebnisse den Stakeholdern in Deva präsentiert und mit ihnen diskutiert.
Mehr Informationen zu AdJUST finden Sie hier.
Wir begrüßen zwei Praktikant*innen
Herbstzeit ist Praktikant*innen-Zeit in der ÖFSE. Wir freuen uns zwei neue Praktikant*innen im Haus begrüßen zu dürfen, die uns in den nächsten Monaten tatkräftig unterstützen werden.
Yara Omar, die erst kürzlich maturiert hat, wird im September im Bereich Öffentlichkeitsarbeit tätig sein. Wir kennen Yara bereits vom C3-Award, wo sie es mit ihrer tollen vorwissenschaftlichen Arbeit über „Alltagsrassismus im deutschsprachigen Raum“ auf die Shortlist geschafft hat.
“Ich freue mich mehr über verschiedene politische Thematiken zu lernen, mich mehr mit sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit auseinanderzusetzen und dadurch meinen Horizont zu erweitern.“
Und wir freuen uns, Yara eine Möglichkeit zu bieten, erste Berufserfahrung in einem entwicklungspolitischen Kontext zu sammeln zu können.
Etwas länger wird Johannes Litschauer bei uns sein. Johannes studiert gerade Internationale Entwicklung an der Uni Wien und beschäftigt sich dort v.a. mit Politischer Ökonomie und Themen rund um „Degrowth“.
Er wird uns in den nächsten Monaten im Bereich Wissenschaft & Forschung bei einem Statistik-Projekt unterstützen, bei dem wir - in Kooperation mit der Austrian Development Agency (ADA) - eine Erhebung der privaten österreichischen Entwicklungszusammenarbeit durchführen.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und über die neuen, jungen Gesichter im Team!
ÖFSE-Betriebsausflug 2023 - Sonnentor
Wer viel arbeitet, braucht gelegentlich auch ein bisschen Zerstreuung. Dafür bietet sich ein Betriebsausflug an. Der heurige Ausflug führte uns ins Waldviertel, wo wir uns den Firmensitz des Biounternehmens Sonnentor angeschaut haben.
In Sprögnitz angekommen, wurden uns zuerst die Eckdaten des Unternehmens präsentiert. Danach konnten wir verschiedene Gewürze und Tees kosten, während wir einen kurzen Film über das Unternehmen zu sehen bekommen haben. Als Höhepunkt der Führung durften wir durch die riesigen Lagerhallen schlendern, in denen bis zur Decke große Säcke mit verschiedensten Gewürzen gelagert und zur Weiterverarbeitung bereitgehalten werden. Begleitet wurden wir dabei von einem Mix aus unterschiedlichsten Gerüchen, die die getrockneten Kräuter dort verströmen.
Abgerundet wurde der gelungene Ausflug mit einem Spaziergang durch den Permakultur-Garten und ein köstliches Mittagessen im nahegelegenen Gasthof.
C3-Award Preisträgerin Leonita Humaj im Interview mit dem Südwind-Magazin
Leonita Humaj, die für Ihre vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) zum Thema Landgrabbing in Äthiopien als moderne Form des Kolonialismus mit dem C3-Award ausgezeichnet wurde vom Südwind Magazin interviewt.
Die C3-Bibliothek ist mit ihren Living Libraries in der neuen Ausgabe der Büchereiperspektiven
Die neue Ausgabe der Büchereiperspektiven greift das Motto „Arbeitswelten – Realitäten und Visionen“ des 1. Österreichischen Bibliothekskongresses auf und vereint darin Beiträge zu Informationskompetenz, Nachhaltigkeit und Öffentlichkeitsarbeit in Bibliotheken.
Seit 2016 entwickelt die ÖFSE mit der C3-Bibliothek partizipative Veranstaltungs-, Projekt- und Vermittlungsangebote für Jugendliche, um kritische Informationskompetenz sowie Kompetenzen und Engagement für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 zu fördern. Der Beitrag der C3-Bibliothek „Die SDDs im Bibliotheksangebot: Wie die C3-Bibliothek Wissen und Kompetenzen zu nachhaltiger Entwicklung vermittelt und Global Citizenship fördert“ zeigt anwendungsorientiert, wie Bibliotheken im Rahmen von Living Libraries zu einer niederschwelligen, inklusiven und nachhaltigen Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) beitragen können.
Die C3-Bibliothek freut sich, mit ihrem vielfältigen Angebot für nachhaltige Entwicklung und kritische Informationskompetenz in den Büchereiperspektiven vertreten zu sein!
> Büchereiperspektiven 01/2023 „Arbeitswelten - Realitäten und Visionen“
DEAL with it! ist unter den Top 3 in der Kategorie „Mobilisieren“ für die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)-Auszeichnung 2023
Die Jugend ist der Schlüssel, um zukünftige Probleme der Welt zu lösen. Im Projekt „DEAL with it!“ haben Jugendliche aus Österreich, Ungarn, Tschechien und Deutschland ein Jahr lang ihre Forderungen für eine nachhaltige und inklusive Zukunft erarbeitet und als „Change Agents“ sichtbar gemacht. In Living Libraries, Workshops, einer Jugendkonferenz und einem öffentlichen Gipfeltreffen im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft in Tschechien haben sie gemeinsam mit internationalen Expert*innen und Politiker*innen eine Jugenddeklaration für ein nachhaltiges und inklusives Europa erarbeitet und in einer Online Ausstellung präsentiert.
DEAL with it! wurde von der Jury der BNE-Auszeichnung 2023 unter die Top 3 in der Kategorie „Mobilisieren“ gewählt und ist damit in der nächsten Runde! Wir freuen uns sehr und sind gespannt auf das anstehende Online Voting im Herbst 2023. Neuigkeiten könnt ihr hier und auf unseren Social Media Kanälen verfolgen – we`ll keep you updated!
> DEAL with it! European Youth engages for a Green Future
> Online Exhibition DEAL with it! The Voice of Youth for a Sustainable Future
Abschir vom Jugendparlament im 22. Bezirk ist jetzt Experte für das ÖFSE-Bildungsprojekt FutureSIM
Abschir ist 2011 als Analphabet aus Somalia nach Wien gekommen und studiert heute Politikwissenschaft an der Universität Wien. Schon in der 7. Klasse hat Abschir gewusst, dass er in die Politik gehen möchte, und erfahren, wie schwierig bis unmöglich das ist ohne Staatsbürgerschaft. Seit 2022 ist Abschir Mitglied des Jugendparlaments im 22. Bezirk in Wien. Gemeinsam mit dem Netzwerk Zeit!Raum unterstützt das Jugendparlament Jugendliche, ihre Ideen für die Gestaltung des Bezirks einzubringen und am politischen Entscheidungsfindungs- und Umsetzungsprozess aktiv teilzunehmen. Unter den vielen Ideen, die umgesetzt werden: ein Outdoor Gym, ein neuer Wasserspender und ein Beachvolleyballplatz. Auch wird eine „Brennpunktschule“ auf Wunsch vieler Jugendlicher von der Bildungsdirektion evaluiert.
Für das EU-Bildungsprojekt „FutureSIM: Making Europe`s Future Sustainable!“ ist Abschir jetzt Experte für politische Partizipation und politischen Aktivismus von Jugendlichen, insbesondere von Jugendlichen ohne Staatsbürgerschaft. Wir freuen uns sehr und sind stolz, dass uns Abschir mit seiner Expertise und Erfahrung bei der Umsetzung des Projekts so engagiert unterstützt!
> FutureSIM: Making Europe`s Future Sustainable!
C3-Award Preisträger Shayan Shamkhani ist jetzt Youth Expert für die Sinnbildungsstiftung
Seit diesem Jahr setzt die Sinnbildungsstiftung ihr Youth Experts-Programm um: 10 junge Menschen aus ganz Österreich im Alter von 14 bis 22 Jahren und mit verschiedensten Bildungswegen bekommen die Möglichkeit, die Bildungslandschaft für Kinder und Jugendliche aktiv mitzugestalten. Als Expert*innen für die Bedürfnisse und Wünsche junger Menschen in Bezug auf deren Bildung beraten sie die Sinnbildungsstiftung bei der Auswahl von Projekten, die finanzielle und inhaltliche Förderung erhalten.
Einer dieser 10 Youth Experts ist Shayan Shamkhani! Shayan hat 2022 mit seiner engagierten und ausgezeichneten VWA Herausforderungen in der Schule für Jugendliche mit Migrationshintergrund den C3-Award gewonnen. Shayan ist im Alter von sechzehn Jahren mit seiner Familie aus dem Iran nach Österreich geflüchtet. Im Besonderen hat er sich mit den Herausforderungen beschäftigt, mit denen Schüler*innen mit Migrationshintergrund im österreichischen Bildungssystem konfrontiert sind. In einer Umfrage hat er Auswirkungen auf betroffene Schüler*innen gesammelt und Maßnahmen zur Erhöhung der Chancengerechtigkeit ausgearbeitet.
Wir gratulieren Shayan herzlich zu diesem weiteren Erfolg!
Der nächste C3-Award wird im Jänner 2024 ausgeschrieben.
Internationale Konferenz zur Zukunft des Handels in Wien
Nach monatelangen intensiven Vorbereitungen fand am Wochenende vom 23. bis zum 25. Juni 2023 die von der ÖFSE gemeinsam mit ihren Partnern organisierte internationale Konferenz zur Zukunft des Handels statt.
Unter dem Titel „The Future of Trade in a Polarised World Order“ (#FTCVienna) debattierten zahlreiche internationale Expert*innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft im C3 ein Wochenende lang darüber, wie internationaler Handel in Zukunft aussehen kann und muss, damit er nachhaltig und fair ist. Die Diskussionen fanden unter dem Aspekt statt, dass sich in den letzten Jahren ein Wandel im globalen Handelsregime vollzogen hat – weg vom neoliberalen Freihandel, hin zu einem eher geopolitischen und sicherheitspolitisch geprägten Ansatz.
Die Konferenz begann mit Eröffnungsworten von ÖFSE-Leiter Werner Raza, Valentin Wedl von der AK Wien und Florian Horn von der Rosa Luxemburg Stiftung Brüssel, gefolgt von einer lebhaften öffentlichen Diskussion zur Zukunft der Handelspolitik. Die Teilnehmer*innen tauschten ihre Standpunkte aus und brachten neue Perspektiven ein, während draußen der Regen fiel.
Nach einleitenden Worten von Alexandra Strickner (attac Österreich & Netzwerk Anders Handeln) begann der Samstagmorgen mit einer informativen Diskussion über den Wandel des internationalen Handels und seine Auswirkungen auf die Handelspolitik angesichts der Veränderungen in der globalen politischen Ökonomie. Im zweiten Panel wurde intensiv darüber debattiert, wie sich die Handelspolitik durch geopolitische Veränderungen und den Klimawandel verändert hat und wie nachhaltige Produktionsnetzwerke gestaltet werden könnten. Das Publikum beteiligte sich aktiv an den Diskussionen und brachte viele neue Fragen und Ideen ein.
Am Nachmittag fanden dann mehrere parallele Workshops statt, in denen diverse vor der Konferenz eingereichte Papers, die Sie hier finden, diskutiert wurden. Abgerundet wurde der sehr gelungene Samstag mit einem gemeinsamen Abendessen beim Heurigen Kierlinger in Nussdorf.
Bei der Abschlussdiskussion am Sonntag wurde von den Teilnehmer*innen eine zentrale Frage diskutiert: Welche progressive Agenda braucht es für die Handelspolitik in Zukunft? Eine Frage die aufgrund ihrer Vielschichtigkeit natürlich nicht final beantwortet werden konnte, die jedoch allen Teilnehmer*innen viele neue Denkanstöße bescherte.
Die inhaltlich hochklassigen Diskussionen wurden allesamt aufgezeichnet und können hier nachgeschaut werden (Auftaktpanel / Panel 1 / Panel 2 / Panel 3). Eine Fotostrecke der Veranstaltung findet sich hier. Wie ÖFSE-Direktor Werner Raza die Zukunft des Handels einschätzt, können Sie in seinem aktuellen Kommentar lesen.
VWA & Junges Forschen im C3: Empfehlung der C3Bib+ Themenliste „Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen“ zum Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni
Nach Schätzungen der ILO sind 160 Millionen Kinder weltweit von Kinderarbeit betroffen. Sie sind physischen und psychischen Schäden ausgesetzt, haben keinen oder eingeschränkten Zugang zu Bildung, zu ihren Rechten und Zukunftschancen. Die meisten arbeiten in der Landwirtschaft, in der Industrie und im Dienstleistungsbereich. Besonders betroffen sind Kinder in Konflikt- und Krisenregionen. Dem entgegenstehend verbrieft die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen als internationales Regelwerk seit 1989 grundlegende Rechte von Kindern, so auch den „Schutz vor wirtschaftlicher Ausbeutung“.
Zur Kinderrechtskonvention, zu Aufklärung und Bewusstseinsbildung, zu Länderbeispielen und dem Zusammenhang zu den Sustainable Development Goals (SDGs) stellt die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik auf C3Bib+ eine Themenliste mit multimedialen Lernressourcen bereit, die sich hervorragend für Schüler*innen und Studierende zum Einlesen und Vertiefen in das Thema eignet.
> Zur Themenliste: „Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen?“
> Informationen zur Nutzung von C3Bib+ Lernressourcen zu globaler nachhaltiger Entwicklung
Das war der C3-Award 2023
Am Mittwochabend, den 31.5.2023 war es wieder so weit: im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung wurden die Top 10 (pdf) der diesjährigen Einreichungen ausgezeichnet, drei davon mit dem C3-Award 2023. Folgende Schülerinnen konnten den wissenschaftlichen Beirat mit ihren Vorwissenschaftlichen Arbeiten überzeugen:
- Yara Omar: Der Alltagsrassismus im deutschsprachigen Raum und wie er sich auf unsere Denk- und Verhaltensweise auswirkt. (BG und WikuRG 6, Wien)
- Leonita Humaj: Landgrabbing in Äthiopien als neue Form des Kolonialismus. (BG, BRG, WikuRG 21, Wien)
- Zoe Gabbe: Goldabbau und seine Auswirkungen in der Region Madre de Dios in Peru (BG/BRG Sillgasse, Innsbruck)
Wir gratulieren herzlich!
Souverän und einladend durch den Abend geführt haben Anastasia Lopez und Layla Ahmed. Vorgestellt und prämiert wurden die Arbeiten durch Botschafter Friedrich Stift (BMEIA), Astrid Rössler (Abg.z.NR), Yannick Shetty (Abg.z.NR) und Petra Bayr (Abg.z.NR). Glückliche Preisträger*innen, stolze Lehrer*innen, Familienmitglieder und Freund*innen sowie inspirierende Worte prägten den Abend. Egal ob Top 10 oder Hauptpreis: alle Schüler*innen brachten die 80 Gäste vor Ort und die 159 Zuseher*innen via Livestream mit ihrem Engagement zum Staunen und Nachdenken.
In diesem Video stellen die Preisträger*innen ihre Forschungsthemen und deren Bezug zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der UN Agenda 2030 vor:
Die gesamte Preisverleihung kann hier nachgeschaut werden.
> mehr Informationen zum C3-Award 2023
> Shortlist der 10 nominierten Arbeiten (pdf)
> Bericht zu C3-Award von Lion Kernleitner (Paulo Freire Zentrum)
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Weltumwelttag am 5.6.
Prämierte VWA 2022: Dominik Osmakcic: Vertical Farming – Ein Einblick in die Landwirtschaft von morgen?
Der Weltumwelttag (World Environment Day) findet jährlich am 5. Juni statt. Ins Leben gerufen von den Vereinten Nationen soll er weltweit das Bewusstsein und das Handeln zum Schutz der Umwelt und des Klimas fördern.
Die Umwelt- und Klimakrise und die globale Landwirtschaft stehen in einem engen Wechsel- und Abhängigkeitsverhältnis. Umwelt und Klima werden stark von der Art und Weise der Landwirtschaft beeinflusst, die wiederum von Wasserknappheit, Dürren, Waldbränden und Überflutungen betroffen ist. Ein Lösungsansatz ist das Modell des „Vertical Farming“, das als Zukunftstechnologie nachhaltige Landwirtschaft ermöglichen soll. Über ihre Funktionsweise, ihre Potentiale und Herausforderungen hat Dominik Osmakcic seine Vorwissenschaftliche Arbeit „Vertical Farming - Ein Einblick in die Landwirtschaft von morgen?“ geschrieben. Mit seiner umfassenden, anspruchsvollen und reflektierten Aufarbeitung des so innovativen wie wichtigen Themas hat er es unter die Top 10 des C3-Award 2022 geschafft.
> Download der VWA (pdf)
> C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zum Thema „Internationale Klimapolitik: Das Zwei Grad-Ziel“ finden Sie hier.
Karin Küblböck zu Gast im Podcast „Blickwechsel“
Für die Umsetzung der ambitionierten Klimaziele braucht die EU eine große Menge an sogenannten „kritischen Rohstoffen“. Lithium, Kobalt und andere seltene Ressourcen werden für Windräder, E-Autos und andere Dinge benötigt, damit die ausgerufene Energiewende gelingt. Neben der EU sind auch andere Player wie China oder die USA hinter diesen Ressourcen her. Der Wettlauf um „grüne“ Rohstoffe hat längst begonnen und wirft viele Fragen auf.
Woher sollen die notwendigen Rohstoffe kommen? Wie kann es gelingen, diese Ressourcen zu sichern, ohne dass es zu einem neuen Kolonialismus - diesmal unter dem grünen Deckmäntelchen - kommt, der die rohstoffreichen Länder im globalen Süden ausbeutet? Diese Fragen und mehr beantworten ÖFSE-Rohstoffexpertin Karin Küblböck und VIDC-Direktorin Sybille Straubinger beantworten in der aktuellen Folge des Podcasts „Blickwechsel“, den Sie hier hören können. Passend zum Thema findet zudem am 1. Juni eine Veranstaltung am VIDC unter dem Titel „Grüner Kolonialismus? Wettlauf um kritische Rohstoffe aus Afrika“ statt.
IUFE-Fachtagung 2023: Karin Küblböck (ÖFSE) über Rohstoffe & Entwicklung
Am 10. Mai lud das Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung (IUFE) zu einer Fachtagung in den Markhof in Wien ein. Thema der Veranstaltung: „Umwelt und Entwicklung: Nachhaltige Perspektiven für unsere Welt.“ Zu verschiedenen Themenkomplexen wie z.B. Klima- und Umweltschutz, Ernährung und Landwirtschaft oder Rohstoffe und Industrie fanden zuerst Expert*innen-Vorträge statt, bevor mit dem anwesenden Publikum diskutiert wurde.
In der ersten Themenrunde „Rohstoffe, Industrie und Entwicklung“ sprach ÖFSE-Rohstoffexpertin Karin Küblböck über das globale Wettrennen um kritische Rohstoffe, die für die Energiewende benötigt werden, über planetare Grenzen des Ressourcenverbrauchs sowie über aktuelle Entwicklungen der europäischen Rohstoffpolitik. Anhand von Beispielen skizzierte Karin Küblböck die Chancen und Risiken dieses Rohstoffbooms für afrikanische Länder.
Fotos der Fachtagung finden Sie hier, eine genaue Dokumentation der Veranstaltung hier.
C3-Award 2023 - 108 Arbeiten von 134 Schüler*innen
134 Schüler*innen haben bei der diesjährigen Ausschreibung für den entwicklungspolitischen C3-Award mitgemacht. Es wurden 108 Arbeiten, davon 22 Diplomarbeiten und 86 Vorwissenschaftliche Arbeiten eingereicht. Der Großteil der Arbeiten kommt aus der Steiermark, aus Vorarlberg und aus Wien.
Auch dieses Jahr ist die Qualität der Einreichungen wieder hoch, die Themensetzungen innovativ, kreativ und kritisch. Die eingereichten Arbeiten werden nun von einem wissenschaftlichen Beirat begutachtet, der 8-10 Arbeiten für die Shortlist nominiert. Mitte Mai werden die Preisträger*innen verständigt.
Am 31.05.2023 ist es dann soweit: Die drei im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung vertretenen entwicklungspolitischen Organisationen bitten die Preisträger*innen der diesjährigen Ausschreibung des C3-Awards auf die Bühne. Im Rahmen eines Festaktes werden die ausgewählten vorwissenschaftlichen (Diplom-)Arbeiten durch Botschafter Peter Huber (BMEIA), Astrid Rössler (Abg.z.NR), Yannick Shetty (Abg.z.NR) und Petra Bayr (Abg.z.NR) vorgestellt und prämiert.
Durch den Abend führen Anastasia Lopez (freie Journalistin) und Layla Ahmed (C3-Award Preisträgerin 2022). Den musikalischen Rahmen gestaltet Paradicso.
> Anmeldungen bitte an: h.reiner@oefse.at
Bericht zu Online Vortrag „Investitionspolitik Chinas in Afrika“ von Bernhard Tröster (ÖFSE)
Wieviel Prozent der Exporte aus Subsahara-Afrika gingen vorletztes Jahr nach China? Diese Frage stellte Bernhard Tröster gleich zu Beginn des Online-Vortrages für die Wirtschaftspolitische Akademie Steiermark. und nutzte dabei die Vorzüge des Online-Formats: Auf einer interaktiven Tafel konnten die Teilnehmer*innen Prozent-Schätzungen hierzu abgeben.
Aufgelöst wurde, dass 2021 rund 23 % der Exporte aus der Subsahara-Region nach China gingen. Wenige Jahren zuvor spielte China als Handelspartner für die meisten afrikanischen Länder wenn überhaupt nur eine sehr untergeordnete Rolle. Doch China holt immer weiter auf – vor allem aufgrund der seit 2004 extrem schnell angestiegenen Direktinvestitionen. Viele Expert:innen sehen diese Entwicklung kritisch – nicht zuletzt weil sich das chinesische Modell der Entwicklungsfinanzierung sehr vom konventionellen westlichen Entwicklungsansatz unterscheidet.
Mode: globale Trends zu Ausbeutung von Mensch und Umwelt?
Neue Themenliste auf C3Bib+ Lernressourcen zu globaler nachhaltiger Entwicklung
Der Preis am Etikett eines T-Shirts spiegelt meist nicht die tatsächlichen Kosten seiner Produktion wider: Prekäre Arbeitsbedingungen, fehlende Arbeitsrechte, Ausbeutung und Umweltverschmutzung sind in der Textilproduktion keine Seltenheit. Wie sieht die Produktionskette eines T-Shirts aus? Welche Bestrebungen gibt es auf globaler Ebene zur Einhaltung von Arbeitsrechten? Wie hängen Rassismus und Kolonialismus in der Modeindustrie zusammen? Welche Geschlechterrollen werden in der Vermarktung transportiert? Was ist Slow Fashion und wie gestaltet sich ein Arbeitskampf von Textilarbeiterinnen im Globalen Süden?
Dazu gibt es jetzt eine neue Themenliste auf der Plattform C3Bib+ Lernressourcen zu globaler nachhaltiger Entwicklung. C3Bib+ bietet einen übersichtlichen Einstieg in multimediale Lernressourcen zu globaler nachhaltiger Entwicklung, Informationskompetenz & (vor)wissenschaftlichem Arbeiten. Ausgewählte und nach Themen aufbereitete Medien unterstützen bei VWA und Projekten, darunter Bücher, E-Books, Podcasts, Videos und Websites. Alle Medien werden von Bibliothekar*innen qualitätsgesichert ausgewählt.
> Zur Liste: „Mode: globale Trends zu Ausbeutung von Mensch und Umwelt?“
Ines Omann im Klimabeirat Graz
Um das Ziel bis 2040 klimaneutral zu sein zu erreichen, hat sich die Stadt Graz mit einem neu ausgerichteten Klimabeirat ein Expert*innengremium zur Seite gestellt. Teil dieses Gremiums ist mit Ines Omann auch eine ÖFSE-Wissenschafterin, die als Expertin für Partizipation fungieren soll.
Beim Zusammentreffen des neuen Klimabeirats am 17. April kam es zu einem ersten fachlichen Austausch. Weitere Treffen sind nun mindestens alle drei Monate geplant.
Der Klimabeirat unterstützt den Klimaschutz sowie die Anpassung an den Klimawandel der Stadt Graz in beratender Funktion und wird in drei Bereichen aktiv: Als Impulsgeber, zur Einschätzung der Hebelwirkung geplanter Maßnahmen und zur stärkeren Einbindung der Grazer Bevölkerung.
VWA & Junges Forschen im C3 zum Welttag des Buches am 23. April: Leseempfehlung von der C3-Award Preisträgerin und C3-Praktikantin Christina Geschwinde
Am 23. April werden Bücher, Autor*innen und Lesende gefeiert. Der Zugang zu Büchern prägt die Möglichkeit zu hochwertiger Bildung und damit zu Selbstbestimmung und kritischem Denken, zu Gleichberechtigung und nachhaltigen Gemeinschaften. Bibliotheken als öffentliche Institutionen spielen dabei eine zentrale Rolle. Die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik stellt ihren Nutzer*innen über eine Million (E-)Medien zur Verfügung, Räume zum Arbeiten, Schreiben und Lesen sowie Beratungen und Workshops zu Themenfindung, Literaturrecherche und Quellenkritik. Für einen niederschwelligen, orts- und zeitunabhängigen Zugang bietet die C3-Bibliothek einen österreichweiten Fernzugriff und die digitale Lernressourcenplattform für Schüler*innen C3Bib+.
Auch Christina Geschwinde hat für ihre Diplomarbeit Afrika im Wandel – Globalisierung als Chance und Herausforderung das Bestands- und Beratungsangebot der C3-Bibliothek genutzt und in Folge 2020 den C3-Award gewonnen. Derzeit studiert Christina VWL an der Universität Wien und absolviert ein Praktikum an der C3-Bibliothek. Zum Welttag des Buches stellt sie hier ihr aktuelles Lieblingsbuch aus dem Bestand vor: „Wirtschaftskriege: Geschichte und Gegenwart“ (2023) von Nils Ole Oermann und Hans-Jürgen Wolff. Die Autoren nehmen Wirtschaftskriege aus wirtschaftlicher, politischer, ethischer, rechtlicher und historischer Perspektive in den Blick und formulieren Empfehlungen für Entscheidungsträger*innen internationaler Handelsbeziehungen: https://go.exlibris.link/9nRbCF3H
> C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zu „Bildung: Chancengleichheit oder Startnachteil?“ finden Sie hier.
> Der C3-Award 2023 ist ausgeschrieben! Bis zum 30. April können Schüler*innen österreichischer AHS und BHS ihre Vorwissenschaftlichen Arbeiten und Diplomarbeiten zu (globalen und feministischen) klima- und gesellschaftspolitischen Themen einreichen. Alle Infos dazu finden Sie hier.
Willkommen im Team!
Die ÖFSE freut sich, Klemens Lobnig als Referent für Wissenschaftskommunikation zu begrüßen. In dieser Funktion wird er die wissenschaftlichen Leistungen und die vielseitigen weiteren Aktivitäten der ÖFSE multimedial, in Form von Text- und Audiobeiträgen, Videos und Social Media Postings aufbereiten und nach außen kommunizieren. Weiters arbeitet er an verschiedenen ÖFSE-Veranstaltungen mit. Mit seiner Erfahrung unterstützt Klemens sowohl das Team des Wissenschaftsbereichs als auch die Öffentlichkeitsarbeit der Organisation.
Klemens hat Internationale Entwicklung und Geographie in Wien studiert. Zuletzt war er für die Austria Presse Agentur und als freier Journalist tätig. Zudem leitet er den Verein Inspektorin Grün, ein Recherchekollektiv, das sich gegen Greenwashing engagiert. Er freut sich, seine Expertise nun in die ÖFSE einbringen zu können.
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Weltgesundheitstag am 7. April
Prämierte VWA 2021: Joy Amaka Onyemaechi: Being Black and being beautiful. Der Einfluss von Haar und Frisur auf das Leben Schwarzer Frauen.
In ihrer mit dem C3-Award 2021 prämierten VWA setzt sich Joy Amaka Onyemaechi mit eurozentristischen und rassistischen Schönheitsidealen und deren kulturgeschichtlichen Kontexten auseinander. Sie zeigt auf, welche Formen der Diskriminierung Schwarze Frauen und Mädchen auf struktureller und interpersoneller Ebene mit welchen Auswirkungen erleben. Mikroaggressionen und offen rassistische Handlungen wirken sich u.a. stark negativ auf die psychische und physische Gesundheit der Betroffenen aus. Sie können Stress bis hin zu „Racial Trauma“ verursachen. Joy bezieht sich dabei auf das SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ und sagt: „Die UN kämpft nicht nur gegen Ungleichheiten, sondern auch für das Recht auf Gesundheit und Wohlergehen. Es wird zu oft nicht bedacht, dass rassistische Handlungen der Gesundheit eines Menschen auf Dauer schaden. Deshalb ist mir umso wichtiger zu betonen, wie essentiell es ist, auf jegliche Art von Diskriminierung und Rassismus hinzuweisen und dagegen aufzustehen.“
> C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zu Kolonialismus und Rassismus finden Sie hier.
> Alle Infos zum interaktiven Online-Workshop für Schulklassen „Kolonialismus. Auswirkungen im Heute verstehen und Rassismus erkennen“ finden Sie hier.
Der C3-Award 2023 ist ausgeschrieben! Bis zum 30. April können Schüler*innen österreichischer AHS und BHS ihre Vorwissenschaftlichen Arbeiten und Diplomarbeiten zu klima- und gesellschaftspolitischen Themen einreichen. Alle Infos dazu finden Sie hier.
Optionenpapier „Internationale Studierende als wesentlicher Internationalisierungsfaktor“
Eine Arbeitsgruppe des „Runden Tisches Hochschulbildung Global“ des OEAD erarbeitete kürzlich ein wichtiges Optionenpapier zum Thema „Internationale Studierende als wesentlicher Internationalisierungsfaktor“. Gezeichnet wurde es u.a. von ÖFSE-Senior Researcher Margarita Langthaler.
Studierende aus Nicht-EU-Ländern leben oft in finanziell prekären Situationen und leiden unter Diskriminierung, Marginalisierung und Ablehnung, was sich negativ auf den Studienerfolg auswirkt. Sie sollten jedoch als Potential für die Weiterentwicklung von Hochschulen betrachtet werden, weil ohne sie keine ausgewogene Diversifizierung der Studierenden und damit eine entsprechende Internationalisierung „at home“ möglich ist. Es braucht daher gezielte Unterstützungsmaßnahmen und eine proaktive Internationalisierungsstrategie der höheren Bildung.
Das Papier basiert auf den Daten mehrerer Studien zu den Potentialen internationaler Studierender, z.B. von Judith Kohlenberger oder Margarita Langthaler und den Mitgliedern des Runden Tisches Hochschulbildung Global, sowie anderen Akteuren in der höheren Bildung und dient dazu, Handlungsoptionen zur Verfügung stellen.
Das gesamte Optionenpapier können Sie hier nachlesen.
15 Jahre Arbeitsgemeinschaft Globale Verantwortung
Wie die Zeit vergeht! Die AG Globale Verantwortung wird 15 Jahre alt. Als Dachorganisation vertritt die Arbeitsgemeinschaft national und international die Interessen von vielen österreichischen Nichtregierungsorganisationen, die in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe sowie globale wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung tätig sind.
„Die AG Globale Verantwortung ist die zentrale Stimme der entwicklungspolitischen und humanitären Organisationen in Österreich. Als ÖFSE freuen wir uns über die langjährige gute Zusammenarbeit und gratulieren herzlich zum 15-Jahresjubiläum!“ – Werner Raza
Und weil so ein Jubiläum passend gefeiert werden will, lädt die AG Globale Verantwortung am 19. April 2023 (ab 18 Uhr) zu einem Fest am Badeschiff am Donaukanal in Wien. In diesem Rahmen wird auch die ehemalige Geschäftsführerin Annelie Vilim feierlich verabschiedet.
ÖFSE-Direktor Werner Raza wird ebenfalls vor Ort sein und an einer hochkarätigen Gesprächsrunde mit Teilnehmer*innen verschiedener Sektoren teilnehmen.
Die AG Globale Verantwortung bittet um vorherige Anmeldung zum Fest.
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Weltfrauentag am 8. März
Prämierte Diplomarbeit 2022: Celina Gotsch, Jana Hackl und Daniel Kapetanovic: Degrowth: Eine kritische Analyse von Wachstumszwängen und möglichen Lösungsansätzen aus ökologischer, sozio-ökonomischer und feministischer Perspektive (pdf)
Celina, Jana und Daniel untersuchen in ihrer Diplomarbeit die dringendsten gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Probleme unserer Zeit, die sich aus dem kapitalistisch-marktwirtschaftlichen Wachstumsimperativ ergeben, und beleuchten Konzepte der Wachstumskritik. Ausgehend von der Hypothese, dass Frauen in einer profit- und wachstumsorientierten Gesellschaft aufgrund hegemonialer patriarchaler Strukturen benachteiligt sind, wird die feministische Perspektive in der Postwachstumsdiskussion hervorgehoben. Es werden gegenwärtige Geschlechterungleichheiten und deren historischen Ursprung herausgearbeitet, die feministische Kritik an Wachstumszwängen diskutiert und Lösungsansätze sowie Forderungen für eine geschlechtergerechte Wirtschaftsweise präsentiert.
> Download der Diplomarbeit (pdf)
> Eine große Auswahl feministischer Literatur finden Sie in unserer Suchmaschine C3Search+.
> C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zu Weltfrauenkonferenzen finden Sie hier.
Der C3-Award 2023 ist ausgeschrieben! Bis zum 30. April können Schüler*innen aus österreichischen AHS und BHS ihre VWA und Diplomarbeiten zu klima- und gesellschaftspolitischen Themen einreichen.Alle Infos dazu finden Sie hier.
ÖFSE ist nun Teil des UniNEtZ
Die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) ist seit Januar 2023 Teil des UniNEtZ, einem Zusammenschluss österreichischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Ziel des Netzwerks ist es, die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele, der SDGs, voranzutreiben. Das Handeln von Hochschulen soll künftig an diesen Zielen ausgerichtet und Universitäten zu „Wegbegleiterinnen gesellschaftlicher Nachhaltigkeit“ werden. Darüber hinaus möchte das UniNEtZ einen ‚Science-Society-Policy-Dialog‘ initiieren, um Wissen zu Nachhaltigkeitsthemen in die Gesellschaft zu tragen und politisch wirksam zu werden. Dazu hat das UniNEtZ eine Grundsatzerklärung verfasst, die die wichtigsten Anliegen zusammenfasst.
Im Rahmen dessen werden Werner Raza (Rat) und Lukas Schlögl (Gremium) in den kommenden zwei Jahren (2023-24) ihre Expertise zu den Themen des SDG17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele) zum UniNEtZ beisteuern und Handlungsempfehlungen einbringen.
Wir freuen uns auf eine gute und produktive Zusammenarbeit!
Großes Ehrenzeichen der Republik Österreich und ein gelungener Abschied für Michael Obrovsky
38 Jahre war Michael Obrovsky an der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) tätig. Am 08. Februar 2023 überreichte ihm der Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten, Botschafter Mag. Peter Launsky-Tieffenthal, das große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. In seiner Laudatio im Alois-Mock-Saal des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) würdigte er Michael Obrovskys Beiträge zur österreichischen Entwicklungspolitik für ihre analytische Schärfe und die notwendige Kritik. Michael Obrovsky verwies in seiner Dankesrede auf die Bedeutung der ÖFSE und ihrer Mitarbeiter*innen für sein Wirken und brachte seine Wertschätzung für die handelnden Personen des BMEIA und der Austrian Development Agency (ADA) zum Ausdruck.
Die ÖFSE würdigte Michael Obrovskys Beitrag zu den entwicklungspolitischen Debatten der letzten Jahrzehnte mit der Veranstaltung „Quo vadis, Österreichische Entwicklungspolitik?“. Am 26. Jänner 2023 präsentierte Michael Obrovsky – gemeinsam mit seinem Nachfolger Lukas Schlögl – ein letztes Mal den Finanzteil der aktuellen Ausgabe der ÖFSE-Flagship-Publikation „Österreichische Entwicklungspolitik“. Im Anschluss nahm er neben Henrike Brandstötter (NEOS), Erwin Künzi (ADA), und Johanna Mang (Aufsichtsratsmitglied ÖFSE, eh. Licht für die Welt) auf dem Podium Platz. Unter Moderation von ÖFSE-Direktor Werner Raza diskutierte er die Frage, wo die österreichische Entwicklungspolitik aktuell steht und wie sie in Zukunft aussehen könnte.
Zahlreiche Wegbegleiter*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft brachten durch den Besuch der Veranstaltung ihre hohe Wertschätzung für Michael Obrovsky zum Ausdruck. Die ÖFSE-Kolleg*innenschaft schließt sich dieser Wertschätzung an. Wir bedanken uns bei Michael für die vielen gemeinsamen Jahre, die nicht nur von fachlicher Expertise, sondern auch von einem herzlichen Miteinander geprägt waren.
The World’s Future im Klassenzimmer
Wie wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Entscheidungen miteinander verbunden sind und warum es wichtig ist, diese in einer globalen Dimension zu betrachten, das haben Schüler*innen der Hertha Firnberg Schulen für Wirtschaft und Tourismus in 1220 Wien am vergangenen Mittwoch getestet. Damit konnten sie einen Blick in die Zukunft bis 2050 werfen, sich in eine fiktive Welt versetzen und die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung aus der Perspektive verschiedener Länder und Rollen erleben.
Die Pilotversion der Online-Simulation wurde im Rahmen des Erasmus+ Bildungsprojektes FutureSIM: Making Europe's Future Sustainable! entwickelt. Die rund 27 Schüler*innen schlüpften für drei Stunden in die Rollen von Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsminister*innen und versuchten die Geschicke ihres Landes bestmöglich in einer global, vernetzten Welt nachhaltig zu lenken.
Dabei machten sie in 3 Spielrunden die Erfahrung, wie unterschiedlich die Auswirkungen ihrer Entscheidungen sein können und wie schwierig es ist Verhandlungen zu führen vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen und dringender Probleme wie Ernährungssouveränität oder zunehmender Umweltverschmutzung. Gerne hätten sie ihre Ideen und Entwicklungspläne in einer weiteren Runde umgesetzt, aber das wird bis zum nächsten Testlauf im Frühsommer 2023 warten müssen. Zunächst wird das Feedback der beiden Klassen in die Weiterentwicklung des Spiels einfließen.
Das ÖFSE-Team dankt allen Schüler*innen, Prof. Josef Loibelsberger und Direktorin Maria Ettl für das tolle Engagement, den spannenden Vormittag und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit im Erasmus+ Projekt FutureSIM: Making Europe's Future Sustainable!
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Internationalen Tag der Bildung am 24. Jänner
Prämierte VWA 2022: Shayan Shamkhani: Herausforderungen in der Schule für Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Bildung ist ein Grundrecht und der Schlüssel für die Verwirklichung nachhaltiger, chancengerechter und inklusiver Gesellschaften. Viele Kinder und Jugendliche haben, insbesondere nach der Covid-19 Pandemie, keinen oder nur unzureichenden Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung. Shayan Shamkhani ist im Alter von sechzehn Jahren mit seiner Familie aus dem Iran nach Österreich geflüchtet. In seiner VWA hat er sich mit den Herausforderungen beschäftigt, mit denen Schüler*innen mit Migrationshintergrund im österreichischen Bildungssystem konfrontiert sind. Mit einer Umfrage hat er Auswirkungen auf betroffene Schüler*innen gesammelt und Maßnahmen zur Erhöhung der Chancengerechtigkeit ausgearbeitet. Mit seiner engagierten und anspruchsvollen VWA hat Shayan 2022 den C3-Award gewonnen.
> Download der VWA (pdf)
Im EU-Projekt DEAL with it! European Youth engages for a Green Future haben Jugendliche aus Österreich, Deutschland, Tschechien und Ungarn eine Jugenddeklaration für ein nachhaltiges und inklusives Europa erarbeitet. Darin enthalten sind neben ihren Forderungen und Visionen zu den Themen soziale Gerechtigkeit, Mobilität, Wirtschaft und Politikteilhabe auch jene zu Bildung. Fotos, Videos, Kunstwerke und Infografiken geben wieder, was sich die Projektteilnehmer*innen unter einem inklusiven und gerechten Bildungssystem für Lernende und Lehrende vorstellen, was Global Citizenship Education ist und was das Prinzip “Leave no one behind“ bedeutet. Zum Zusammenhang Bildung und nachhaltige Entwicklung gibt es ein Videostatement von ÖFSE-Expertin Margarita Langthaler: Sustainable Education
> C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zu Flucht & Migration finden Sie hier.
Ausgewählte Literatur zum Thema aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Castro, Verela; do Mar, María (2021): Bildung: ein postkoloniales Manifest. Münster: Unrast Verlag. C3-Signatur: 28054
Falkinger, Barbara et al (2022): Imperiale Lebensweise und Bildung. Innsbruck: Studien Verlag. C3-Signatur: 28283
Unterhalter, Elaine (2019): The Many Meanings of Quality Education: Politics of Targets and Indicators in SDG4. E-Book.
Hartmann, Jutta et al (2017): Queertheoretische Perspektiven auf Bildung. E-Book
Online Ausstellung DEAL with it! The Voice of Youth for a Sustainable Future
Klimawandel, Energieknappheit, Pandemie – Europas junge Generation wächst inmitten einer Vielfachkrise heran. Welche Vorstellungen haben junge Menschen von einer nachhaltigen und gerechten Zukunft? Wie möchten sie international zusammenarbeiten, um den vielen Herausforderungen zu begegnen? Und was fordern sie konkret von der Politik ein?
Ein Jahr haben 40 Jugendliche aus Österreich, Deutschland, Tschechien und Ungarn im EU-Projekt DEAL with it! European Youth engages for a green future eine Jugenddeklaration für ein nachhaltiges und inklusives Europa erarbeitet. Dafür haben sich die Jugendlichen mit Fragen rund um die brennenden Themen unserer Zeit auseinandergesetzt: Was hat soziale Gerechtigkeit mit Eurozentrismus zu tun? Welche sozialen und ökologischen Dimensionen hat Mobilität? Wie können wir unsere Wirtschaft nachhaltig gestalten und welchen Fußabdruck hat eigentlich eine Banane? Und wie steht es um Inklusion und Diversität in der Bildung? In der Deklaration haben sie ihre gemeinsamen Forderungen und Visionen zu diesen Themen zusammengefasst. Dafür haben sie in Living Libraries und Online Workshops mit Expert*innen aus Politik, Wissenschaft und Aktivismus Wissen aufgebaut und Meinungen geschärft. Bei einer Jugendkonferenz und einem Gipfeltreffen Zukunftsvorstellungen kreativ in einem Graphic Recording ausgedrückt und (EU-)Politiker*innen vorgestellt.
Moderiert von Péter Klausz von Artemisszió präsentierten die Projektteilnehmer*innen schließlich den über 100 internationalen Besucher*innen der Online-Ausstellung DEAL with it! European Voices for a Sustainable Future ihre Ergebnisse und Eindrücke aus dem gemeinsamen Projektjahr. Fotos, Videos, Infografiken und Kunstwerke und das Herzstück des Projekts, die Jugenddeklaration für ein nachhaltiges und inklusives Europa, erzählen von dem Engagement der Jugendlichen und davon, was notwendig ist, um Europa`s Zukunft für alle nachhaltig und inklusiv zu transformieren.
Die Online Ausstellung kann hier besucht werden:
III. Our vision for the future
II. Cooperate! Youth conference
Für interessierte Schulklassen gibt es die Möglichkeit Workshops zur Ausstellung zu buchen. Bei Interesse ersuchen wir um Kontaktaufnahme unter g.slezak@oefse.at .
Das Ende der Armut: Wie absolute Armut überwunden wurde und was wir daraus lernen können
Am 13. Jänner 2023, 14 bis 18 Uhr findet in Innsbruck ein Workshop der Veranstaltungsreihe „Armut aktuell“ von unicum:mensch statt. Michael Obrovsky (ÖFSE) ist als Referent geladen.
Absolute Armut gehört in manchen Teilen der Welt der Vergangenheit an. Ein Blick in die Geschichte lässt Elemente erkennen, die zu ihrer Überwindung beigetragen haben. Was können wir daraus für die Gegenwart – insbesondere für die Entwicklungszusammenarbeit – lernen? Dieser Frage gehen wir gemeinsam mit Expert*innen aus Theorie und Praxis nach.
Zukunft gestalten! Jugendliche und Expert*innen diskutieren „(K)ein gutes Leben für Alle? Globale Ungerechtigkeiten und Wege in eine solidarische Lebensweise“
Am 7.12. war die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik wieder erfüllt vom Gemurmel vieler Stimmen. Förmlich spüren konnte man die Atmosphäre, die in der Luft lag vom Zuhören, Reflektieren und Utopien entwickeln. Nach Corona öffnete die Bibliothek zum ersten Mal wieder ihre Türen für eine Living Library.
Wie können wir unsere Lebensweise nachhaltig verändern, um globale Ungleichheit zu verringern? Welche Entwicklungsmöglichkeit gibt es für eine solidarische und ökologisch nachhaltige Gesellschaft? Mit diesen und vielen mehr Fragen haben sich 50 Schüler*innen einen Vormittag lang im dialogischen Format einer Living Library auseinandergesetzt. In drei Gesprächsrunden mit Politiker*innen, Expert*innen und (jungen) Aktivist*innen haben sie diskutiert, wie eine nachhaltige und solidarische Zukunft für alle aussehen kann und welche Möglichkeiten jede*r einzelne hat, sich aktiv an der Gestaltung zu beteiligen.
In einer abschließenden interaktiven Reflexion setzten sich die Schüler*innen in Kleingruppen mit drei Fragen auseinander: Wo erlebt ihr Ungleichheit und Ungerechtigkeit in eurem Alltag? Was sind die größten Probleme aufgrund von sozialer Ungleichheit? Was muss sich ändern, damit die Welt gerechter wird? Die Ergebnisse haben gezeigt, dass Sexismus, Rassismus und das Bildungssystem bei den Jugendlichen Gefühle der Ungerechtigkeit und Ungleichheit hervorrufen, dass sie soziale Ungleichheit auch als Ungleichheit von Zukunftsperspektiven verstehen und eine Veränderung des Wirtschafts- und Bildungssystems, eine nachhaltigere Ressourcenpolitik und die Bekämpfung von Armut fordern.
> Informationen zum Living Library Format der ÖFSE
> C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zu Globalen Ungerechtigkeiten und der solidarischen Lebensweise.
Willkommen im Team!
Die ÖFSE freut sich, Irene Vogel in ihrem Team willkommen zu heißen!
Irene Vogel ist seit August 2022 als Bereichsleiterin des Bereichs „Finanzen/Gebäude/Infrastruktur“ Teil des Teams der ÖFSE. Mit 1.9.2022 hat sie zusätzlich im Vorstand die Funktion der Kaufmännischen Leiterin und Stellvertretenden Leiterin der ÖFSE übernommen.
Irene Vogel hat sich schon früh für Internationale Entwicklung interessiert und Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Schwerpunkt Außenhandel studiert. Ihr beruflicher Weg hat sie jedoch in den Sozialbereich mit dem Schwerpunkt Menschen mit Behinderungen geführt. Sie war in mehreren NPO-Organisationen tätig, in denen sie einerseits für kaufmännische Themen, wie z. B. Finanzen und Personalwesen zuständig war und andererseits viel Aufbau- und Weiterentwicklungsarbeit geleistet hat. Zuletzt hat sie für mehr als 12 Jahre als Geschäftsführerin die Geschicke der Organisationen gelenkt.
Irene Vogel freut sich, dass sie ihre Management-Erfahrung nun in einer Organisation mit Schwerpunkt Internationale Entwicklung einbringen darf.
Die Klimakrise betrifft uns alle – Doch wie kann ein klimafreundliches Leben für alle erreicht werden?
Unter dieser Fragestellung stand der jüngste Sachstandsbericht des Austrian Panel on Climate Change (APCC). Er wurde am 28. November 2022 im Rahmen eines Pressegespräches mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie Arbeitsminister Martin Kocher von Karl Steininger und Andreas Novy (für die Herausgeber*innen) vorgestellt. Der Bericht mit dem Titel „APCC Special Report: Strukturen für ein klimafreundliches Leben“ unterstreicht, dass es insbesondere ermöglichende Rahmenbedingungen braucht, um klimafreundlich zu leben. Die vorherrschenden Appelle an das verantwortungsbewusste individuelle Verhalten Einzelner und Aufrufe zu nachhaltigem Konsum werden in ihren Wirkungen überschätzt. Entsprechend ist die Kernbotschaft des Berichts, die gemeinsame Gestaltung von Strukturen für ein klimafreundliches Leben ins Zentrum der Klimapolitik zu stellen.
Die Ausarbeitung des Special Report wurde von einem ausführlichen Stakeholder-Prozess begleitet. Dabei sollten in einer breiten Beteiligung sowohl das Praxiswissen als auch die Werte und Interessen unterschiedlicher sozialer Gruppen mit Blick auf erforderliche Transformationen erfasst werden. Karin Küblböck von der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) war Teil des Teams, das diesen Stakeholder-Prozess konzipierte und durchführte. Die Ergebnisses des Prozesses wurden in einem eigenen Bericht dokumentiert, der nun online verfügbar ist. Er bietet einen Einblick in die Phasen des Stakeholder-Prozesses (Co-Design, Co-Production und Co-Evaluation Workshops) sowie eine Reflexion des Prozesses.
> Bericht zum Stakeholder-Prozess. APCC Special Report: Strukturen für ein klimafreundliches Leben
Berufsbildung für Entwicklung: Potenziale und Grenzen
Margarita Langthaler (ÖFSE) in Schwerpunkt Weltnachrichten 4/2022
Berufsbildung gilt international als Schlüssel für Beschäftigung, bessere Einkommen und wirtschaftliche Produktivität. Sie spielt daher auch in der Bildungspolitik im Globalen Süden eine immer wichtigere Rolle. Berufsbildung ist allerdings eine komplexe Angelegenheit, die nicht unweigerlich Erfolg garantiert.
Avoiding ‘carbon leakage’—adjustments needed
The EU’s Carbon Border Adjustment Mechanism is ecologically justified but difficult to implement.
Werner Raza (ÖFSE), Bernhard Tröster (ÖFSE), Verena Madner (WU), Birgit Hollaus (WU), Stefan Mayr (WU) in https://www.socialeurope.eu/
In the fight against climate change, the European Union seeks to reduce net greenhouse-gas (GHG) emissions by at least 55 per cent by 2030, compared with 1990 levels. By 2050, the EU should become climate-neutral. Under the Paris Agreement, many countries are committed to climate neutrality between 2040 and 2060 and are planning significant emissions reductions over the next ten years, but the EU’s plans remain quite ambitious in context.
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Entwicklungspolitik mit Kompromissen
Das Beste aus beiden Welten? Was vom neuen türkis-grünen Dreijahresprogramm zu halten ist.
Lukas Schlögl (ÖFSE) in der Wiener Zeitung
Spät, aber doch: Die Bundesregierung hat ein neues Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik beschlossen, das Schwerpunkte für Österreichs globales Engagement skizziert. Aufgrund einer koalitionären Blockade verzögerte sich das noch bis 2024 gültige Dokument hin zum Zweijahresprogramm. Was ist von diesem zu halten?
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember
Prämierte VWA 2020: Ella Stukenkemper: The Situation of Canada’s Indigenous People. Problem Areas and Conflicts throughout the Past Two Hundred Years.
Die indigene Bevölkerung in Kanada ist seit Generationen von Menschenrechtsverletzungen auf struktureller und individueller Ebene betroffen. Ella Stukenkemper`s Aufenthalt in Vancouver bildete die Grundlage für ihre VWA, in der sie sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der indigenen Bevölkerung, mit der kolonialen Unterdrückung und mit den Auswirkungen auf die Gegenwart beschäftigt. Schwerpunkte der Arbeit sind die sogenannten “Residential Schools“, die die erzwungene Assimilation indigener Gruppen prägten, und die besondere Vulnerabilität und Gewaltbetroffenheit indigener Frauen.
Ella Stukenkemper hat es mit ihrer anspruchsvollen und kritischen VWA auf die Shortlist des C3-Awards 2020 geschafft.
> Download der VWA (pdf)
> C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zu Kolonialismus finden Sie hier.
Ausgewählte Literatur zum Thema aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Eichler, Jessika (2022): Die Rechte indigener Völker im Menschenrechtssystem: Normen, Institutionen und gesellschaftliche Auswirkungen. Baden-Baden: Nomos. C3-Signatur: 28111
Farca, P. (2011): Identity in Place. Contemporary Indigenous Fiction by Women Writers in the United States, Canada, Australia, and New Zealand. New York: Peter Lang Publishing.
Hooker, J. (Hg.) (2020): Black and Indigenous Resistance in the Americas. From Multiculturalism to Racist Backlash. Lanham: Lexington Books. C3-Signatur: 27766
McKinley, A. et al. (Hg.) (2019): Handbook of Indigenous Education. Volume 1 & 2. Singapore: Springer. C3-Signatur: 27725/1-2
Neuer Senior Researcher für Entwicklungspolitik: Dr. Lukas Schlögl
Die ÖFSE freut sich, Dr. Lukas Schlögl als wissenschaftlichen Mitarbeiter zu begrüßen. Lukas Schlögl zeichnet sich seit August als Senior Researcher für die Arbeitsschwerpunkte Entwicklungspolitik und Entwicklungsfinanzierung in der ÖFSE verantwortlich. Er folgt in dieser Rolle auf Dr. Michael Obrovsky. Lukas Schlögl ist Sozialwissenschaftler mit Schwerpunkten in Entwicklungspolitik, Entwicklungsökonomie und besonderem Interesse für Technologiethemen. Er promovierte am Department of International Development, King’s College London, und war als Postdoktorand in London und zuletzt am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien tätig. Mehr über seinen Werdegang und seine Forschungsbeiträge erfahren Sie hier. Auf Twitter können Sie ihm hier folgen.
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November
Prämierte VWA 2021: Lilas Almalaki: Gewalt an Frauen im migrantischen Milieu in Österreich. Eine Betrachtung unter Berücksichtigung intersektionaler Aspekte.
Jede fünfte Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt. In den Jahren 2021 und 2022 wurden in Österreich 57 Frauen Opfer von Femiziden. Lilas Almalaki hat sich im Zuge ihrer Vorwissenschaftlichen Arbeit mit dem Thema Gewalt gegen Frauen auseinandergesetzt und dabei die Intersektionalität der Ursachen und Auswirkungen frauenspezifischer Gewalt in „migrantischen Milieus“ beleuchtet. Lilas konstatiert eine Tabuisierung der Problematik und kritisiert die oftmals rassistische und sexistische Darstellung des Themas in österreichischen Medien. Aufgrund ihres differenzierten Zugangs und ihrer formalen und inhaltlichen Qualität wurde die VWA 2021 mit dem C3-Award prämiert.
C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zu den Sustainable Development Goals (SDGs) finden Sie hier und zu Migration und Flucht hier.
Ausgewählte Literatur zum Thema aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Segato, Rita Laura, Schmidt, Sandra (2022): Femizide: Frauenkörper als Territorium des Krieges. Münster: Unrast. C3-Signatur: I F 1227
Ernst, Andrea; Lunacek, Ulrike et al (2022): Global Female Future: Wie feministische Kämpfe Arbeit, Ökologie und Politik verändern. Wien: Kremayr & Scheriau. C3-Signatur: I A 3088
Ranzio-Platz, Christa (2021): Frauenrechte sind Menschenrechte – weltweit: alte Gefahren, neue Herausforderungen. Marburg: Schüren Verlag. C3-Signatur: I A 3046
Margarita Langthaler (ÖFSE) als Expertin bei der "TAIEX Expert Mission on strengthening vocational training system in light of Oman’s Vision 2040"
TAIEX (Technical Assistance and Information Exchange instrument of the European Commission) Expert Mission on strengthening vocational training system in light of Oman’s Vision 2040
Gemeinsam mit Stefan Wolf (TU Berlin) war unsere Expertin Margarita Langthaler (ÖFSE) Mitte November im Oman, mit dem Ziel, das Ministry for Higher Education, Research and Innovation, in Hinblick auf die Förderung des omanischen Berufsbildungssystems zu stärken. Sie besuchten Berufsschulen und hielten einen Workshop, der mit 120 Teilnehmer*innen sehr erfolgreich war. Abschließend stand ein Gespräch mit dem Minister und zuständigen Undersecretary for Vocational Education auf dem Plan.
Über das Verankern gelebter Utopien in klima- und demokratiepolitischen Realitäten
Karin Küblböck (ÖFSE) organisierte am 15.11. eine Reflexionsveranstaltung zum österreichischen Klimarrat
Von Jänner bis Juni 2022 fand der erste österreichische Klimarat statt. An sechs Wochenende trafen sich rund 90 in Österreich wohnhafte Menschen, um Empfehlungen zu erarbeiten, die zum Ziel eines klimaneutralen Österreichs 2040 beitragen sollen. Im Juli 2022 wurden 93 Maßnahmeempfehlungen an die Bundesregierung übergeben. Unterstützt wurden die Bürger*innen des Klimarats dabei von einer professionellen Moderation und Prozessbegleitung, einem wissenschaftlichen Beirat und einem Öffentlichkeitsarbeitsteam. Außerdem traten sie immer wieder in Kontakt mit politischen Vertreter*innen, der Zivilgesellschaft und Stakeholdergruppen.
Am 15.11. organisierte Karin Küblböck (ÖFSE) in Kooperation mit der Arge Klimarat (Pulswerk, ÖGUT und Plansinn) eine Reflexions-Veranstaltung zum 1. Klimarat. Moderationsteam, Öffentlichkeitsarbeit, wissenschaftlicher Beirat und Interessierte aus Wissenschaft & Politik kamen zusammen, um noch einmal hinzuschauen, was (nicht) gut funktioniert hat.
> Zur Veranstaltungsdokumentation
Ausgewählte Neuzugänge der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik
Die C3-Bibliothek empfiehlt monatlich ausgewählte Neuzugänge aus ihrem Bestand. Die Neuzugänge November sind jetzt online.
Um immer ganz aktuell über Neuzugänge, Schulungen, Services, Veranstaltungen und andere Aktivitäten der C3-Bibliothek informiert zu sein, abbonieren Sie den C3-Newsletter, der einmal im Monat ausgesandt wird: https://www.centrum3.at/bibliothek/unser-service/anmeldung-zum-newsletter
#DEAL with it! Was junge Menschen von der europäischen Politik erwarten...
...das konnten politische Entscheidungsträger*innen herausfinden, als die jungen Delegationen aus Ungarn, Österreich, Tschechien und Deutschland am 14.Oktober 2022 während des öffentlichen Gipfels des EU-Jugendprojekts DEAL with it! in Brünn ihre Erklärung vorstellten. Ihre Forderungen und Visionen zu Themen wie Nachhaltigkeit durch soziale Gerechtigkeit, Mobilität, Wirtschaft, Bildung sowie Transformation politischer Strukturen hinterließen einen starken Eindruck bei den anwesenden Politikern Oldrich Sklenar, David Oplatek, Ladislav Miko und Ernst Holzinger. In einem Austausch mit den jungen Projektteilnehmenden diskutierten sie Möglichkeiten und Strategien, um die Forderungen für eine breite Öffentlichkeit sichtbar und damit für die Politik nutzbar zu machen. Die Erklärung selbst ist das Ergebnis eines partizipativen Prozesses der Delegationen aus vier Nationen, die während des Jahres an dem Projekt teilgenommen und in verschiedenen Arbeitsschritten ihre Forderungen erarbeitet haben.
Nach dem offiziellen Teil des Treffens in Brünn hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, an zwei Open Space Phasen teilzunehmen und über Themen wie soziale Ungleichheiten, nachhaltigen Konsum, Machtdynamiken, Bewusstseinsschaffung für Nachhaltigkeitsthemen und Energieversorgung zu diskutieren. Während des dreitägigen Aufenthalts lernten die vier Delegationen das Jugendzentrum Kapraluv Mlyn inmitten einer beeindruckenden Landschaft kennen, entdeckten gemeinsam Brünn und brachten mehr über die anderen Delegationen und ihre unterschiedlichen Perspektiven und Zugänge in Erfahrung.
Nächster Schritt von DEAL with it! wird die Online-Ausstellung am 15.Dezember sein, wenn die Erklärung der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird. Link zum Call: https://www.oefse.at/bildung-vermittlung/bildungsprojekte/deal-with-it-kreativ-wettbewerb/
Die ÖFSE auf Twitter
Aktuelle Informationen rund um die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) finden sich jetzt auch auf Twitter. Um auf dem Laufenden zu bleiben, was in der bedeutendsten österreichischen Forschungs- und Informationseinrichtung zu Fragen des Globalen Südens, Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik passiert, einfach dem Account @oefse folgen.
Informationen und Einblicke finden sicher aber auch weiterhin auf der Website sowie dem Facebook-Auftritt der ÖFSE und dem Twitter-Account von ÖFSE Leiter Werner Raza.
DEAL with it! Kreativ-Wettbewerb für Jugendliche: Wie schaut eine nachhaltige Zukunft für dich aus?
Das Projekt DEAL with it! lädt junge Menschen zwischen 14-19 Jahren ein, ihre Ideen zu Klimawandel und Nachhaltigkeit kreativ zu gestalten.
Du glaubst an die Möglichkeit einer nachhaltigen und inklusiven Zukunft für alle? Du wolltest schon immer mal deine Gedanken, Ideen und dein Engagement kreativ umsetzen? Dann schick uns deine künstlerische Interpretation zu Klimawandel und Nachhaltigkeit und werde Teil einer internationalen Online Ausstellung! Egal ob analog oder digital, Foto oder Skulptur, Gemälde oder Collage – Technik und Umsetzung sind dabei ganz dir überlassen!
> Infos zur Teilnahme
EZA-Tagung Stadt Wien: Nachhaltige Entwicklung findet STADT - Leaving no one behind
Karin Küblböck (Senior Researcher bei der ÖFSE) wird als eine von sechs Expert*innen zum Thema "SDG 11 - Nachhaltige Städte" am Freitag, 21.10.2022 im Wiener Rathaus bei der EZA-Tagung der Stadt Wien „Nachhaltige Entwicklung findet STADT - Leaving no one behind“ teilnehmen.
Im Rahmen der Konferenz sollen die großen Herausforderungen thematisiert werden, denen sich Städte aufgrund der raschen Urbanisierung stellen müssen. Es wächst die soziale Ungleichheit und es bleiben Lebensqualität, Nachhaltigkeit und Sicherheit vielerorts auf der Strecke. Besonders in den Slums, in denen weltweit rund 863 Millionen Menschen leben, fehlt es vor allem an leistbarem, angemessenem Wohnraum, an einer funktionierenden Wasser- und Energieversorgung, öffentlichem Verkehr, Schulen, sozialen und gesundheitlichen Dienstleistungen.
Die Fragen, Erkenntnisse und guten Beispiele der Konferenz sollen uns anregen, Lösungen für eine ökologische und soziale Urbanisierung zu finden – für ein gutes Leben für Alle!
Sechs internationale und nationale Expert*innen zum Thema "SDG 11 - Nachhaltige Städte"
> Mehr Informationen zur Tagung
> Mehr Informationen zu Karin Küblböck
2nd Africa-UniNet General Assembly, 17-19 October 2022 at Egerton University, Kenya 17-19 October 2022
Margarita Langthaler (Senior Researcher at ÖFSE) was one of the pannelists on Austrian-African cooperation and the experiences, impact and future, at Egerton University, Kenya.
Africa-UniNet, Erasmus+ and APPEAR share the objective to strengthen ties between higher education institutions and research institutions in Austria and in African countries. They are designed to foster new contacts, but also enhance existing partnerships in the field of higher education and research. The programmes aim at substantially contributing towards the Sustainable Development Goals (SDGs). They provide funding opportunities for student and staff mobility, for project cooperation, joint proposal writing, as well as for collaboration that strategically fosters science and research at the participating institutions. As such, Africa-UniNet, Erasmus+ and APPEAR offer a set of networking and funding possibilities that largely target the same audience: academics in Austria and in countries in Africa, who are interested in and committed to collaboration in higher education and research.
> more information
37. Jahrestagung der Österreichischen Lateinamerikaforschung
Margarita Langthaler (Senior Researcher der ÖFSE) dikutierte beim Round-Table: „Wege für ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Natur in Lateinamerika“ am 14.10.2022 mit Martin Coy, Peter Hietz, Rainer Mostbauer, Johannes Waldmüller.
Die Jahrestagung der Lateinamerikaforschung Austria (LAF Austria) fand im Jahr 2022 in Wien statt. Bei der Tagung präsentierten sowohl etablierte Wissenschaftler*innen als auch Nachwuchswissenschaftler*innen aktuelle Forschungen zu Lateinamerika und treten miteinander in interdisziplinären Dialog.
Rahmenthema der Tagung war: Kann die Welt sich erholen? Wege für ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Natur in Lateinamerika
40 Jahre Frauen*solidarität: Die ÖFSE gratuliert
Die Frauen*solidarität feiert am Mittwoch, den 19.10.2022, ihr 40-jähriges Bestehen. Die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) gratuliert ihrer langjährigen Kooperationspartnerin im C3-Centrum für Internationale Entwicklung dazu sehr herzlich. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre der erfolgreichen Zusammenarbeit im Rahmen gemeinsamer Veranstaltungen und der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik, Frauen*Gender und globalem Lernen.
Die ÖFSE ist überzeugt, dass die feministischen Analysen der Frauen*solidarität zu globalen Entwicklungen vor 40 Jahren genauso bedeutend waren, wie sie es heute noch sind, und in Zukunft bleiben werden. Beispiele dafür liefert das Jubiläums-Buch „Global Female Future. Wie feministische Kämpfe Arbeit, Ökologie und Politik verändern.“ Es wird im Rahmen der Feierlichkeiten am Mittwoch unter Anwesenheit der Herausgeberinnen* und Autorinnen* präsentiert.
VWA & Junges Forschen im C3: Empfehlung zum Welternährungstag am 16.10. und zum Welttag für die Beseitigung der Armut am 17.10.
Prämierte VWA 2021 – Johanna Bergthaler: Die imperiale Lebensweise: mit Fokus auf Ernährung und Landwirtschaft
Prämierte Diplomarbeit 2022 – Celina Gotsch, Jana Hackl, Daniel Kapetanovic: Degrowth: Eine kritische Analyse von Wachstumszwängen und möglichen Lösungsansätzen aus ökologischer, sozioökonomischer und feministischer Perspektive
Globale Armut und Ernährung können nicht getrennt voneinander gedacht werden. Ebenso wenig der Begriff der „imperialen Lebensweise“, der die Ressourcenausbeutung im Globalen Kapitalismus beschreibt, und der Begriff des „Postwachstums“ (engl.: „Degrowth“), der eine sozial-ökologische Transformation desselbigen fordert. Johanna Bergthaler hat sich im Rahmen ihrer VWA mit der „imperialen Lebensweise“, insbesondere mit ihren Ernährungs- und Armutskrisen im Globalen Süden beschäftigt. Celina Gotsch, Jana Hackl und Daniel Kapetanovic haben in ihrer Diplomarbeit, dem Globalen Kapitalismus inhärente Wachstumszwänge sowie Lösungsansätze aus ökologischer, sozioökonomischer und feministischer Perspektive analysiert. Beide Arbeiten wurden aufgrund ihrer inhaltlichen und formalen Qualität und ihres kritischen Zugangs 2021 bzw. 2022 mit dem C3-Award prämiert.
C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zu den Sustainable Development Goals (SDGs) und zum Thema Rohstoffe finden Sie hier.
Ausgewählte E-Books zum Thema aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Brand, Ulrich; Wissen, Markus (2017): Imperiale Lebensweise: zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus. München: Oekom Verlag. E-Book
D`Alisa, Giacomo; Demaria, Federico; Kallis, Giorgios (2016): Degrowth: Handbuch für eine neue Ära. Das unverzichtbare Nachschlagwerk zur Postwachstumsdebatte. München: Oekom Verlag. E-Book
> Alle Informationen zum Fernzugriff auf die E-Ressourcen der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik und zur Online Einschreibung finden Sie hier.
ÖFSE-Studie „Konfliktminerale“: Dreikönigsaktion vermisst Sorgfalt
orf.at berichtet über den ÖFSE Research Report 14
Die Dreikönigsaktion (DKA), das entwicklungspolitische Hilfswerk der Katholischen Jungschar, fordert seit Jahren einen sorgfältigen Umgang mit Konfliktrohstoffen und die Beachtung von Menschenrechten bei Lieferketten.
„Es geht um die Verhinderung von menschlichem Leid! Menschen werden tagtäglich bedroht, versklavt und verletzt“, so DKA-Experte Herbert Wasserbauer anlässlich der Veröffentlichung einer Studie der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) über die Umsetzung der 2017 verabschiedeten Konfliktminerale-Verordnung der Europäischen Union durch österreichische Unternehmen.
VWA & Junges Forschen im C3: Empfehlung zum „Langen Tag der Flucht“ am 30. September
Der „Lange Tag der Flucht“ wurde 2012 von UNHCR Österreich eingeführt und findet seither jedes Jahr im Herbst statt. In Workshops, Lesungen, Diskussionen, Ausstellungen und Filmvorführungen verschiedenster Organisationen, Institutionen und Projekte können sich die Besucher*innen einen Tag lang mit dem Thema Flucht und Asyl auseinandersetzen.
Der Verein Tralalobe arbeitet seit 2012 mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten, Frauen und Kindern und LGBTIQ Asylwerbenden und bietet Rechtsberatung, geschützten Wohnraum, psychologische Betreuung, die Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und Deutschkurse. Die Absolvent*innen der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Paula König und Linnea Olsen haben dem Verein ihre Diplomarbeit gewidmet. Mit der Kurzvideodokumentation „REACHING: Eine Videodokumentation über den Verein Tralalobe“ haben sie ein beeindruckendes Portrait von den Menschen und dem Engagement des Vereins kreiert und es damit auf die Shortlist des C3-Award 2022 geschafft.
Weitere mit dem C3-Award prämierte Arbeiten zum Thema Migration & Flucht:
Gewalt an Frauen im migrantischen Milieu in Österreich. Eine Betrachtung unter Berücksichtigung intersektionaler Aspekte (pdf).Lilas Almalaki, Erich Fried Realgymnasium (Wien)
„REFUGEES WELCOME?“ Maßnahmen einer gelungenen Integration syrischer Flüchtlinge am Beispiel der Gemeinde Seckau (pdf). Lydia Pichler, Abteigymnasium der Benediktiner (Seckau)
How to align efficiency, resilience and sustainability in GVCs? A conceptual assessment.
Research Network Sustainable Global Supply Chains - Blog by Jan Grumiller, Hannes Grohs, Werner Raza (ÖFSE)
The COVID-19 pandemic-induced lockdowns and export restrictions highlighted the vulnerability of global trade and global value chains (GVCs). What is more, many commentators argue that the likelihood of exogenous shocks that threaten international trade and GVCs will increase in the future. This includes natural disasters, pandemics, or political conflicts. The Russian war in Ukraine is the most recent and devastating example.
VWA & Junges Forschen im C3: Leseempfehlung zum Internationalen Friedenstag am 21. September
Prämierte VWA 2022 – Preet Ghuman: Der Kaschmirkonflikt: über die Genese des Konflikts und mögliche Perspektiven des Friedensprozesses
In dieser vorwissenschaftlichen Arbeit wird der seit 1947 andauernde Territorial- und Identitätskonflikt zwischen Indien und Pakistan, der Kaschmirkonflikt, beleuchtet. Preet Ghuman erläutert dessen Genese, die bisherigen Friedensprozesse und mögliche Lösungsszenarien für die Zukunft. Mit ihren indischen Wurzeln war die Themenwahl für Preet eine sehr persönliche: Gespräche in der Familie und Medienberichte haben ihr Forschungsinteresse geweckt. Das VWA-Projekt ermöglichte ihr schließlich, sich ausführlich mit dem komplexen Thema zu beschäftigen und Antworten auf ihre Fragen zu finden. Mit ihrer Arbeit hat Preet es 2022 auf die Shortlist geschafft und aufgrund ihres differenzierten Zugangs, der die historische Dimension des Konflikts berücksichtigt, insbesondere die Auswirkungen der britischen Kolonialherrschaft, wurde die VWA 2022 mit dem C3-Award ausgezeichnet.
C3Bib+ Lernressourcen für Schüler*innen zum Thema Kolonialismus finden Sie hier.
Literatur zum Thema aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Kazi, Seema (2010): In Kashmir: gender, militarization, and the modern nation-state. New York: South End Press. C3-Signatur: I E 990
Rothermund, Dietmar (2002): Krisenherd Kaschmir: der Konflikt der Atommächte Indien und Pakistan. München: Beck. C3-Signatur: 21438
Urvashi, Butalia (2002): Speaking peace: Women's voices from Kashmir. London: Zed Books. C3-Signatur: I E 591
Bernhard Tröster (ÖFSE) im Ö1 Radiokolleg - Lexikon der Chemie - am 25.8.2022 zum Thema „Lithium“
Lithium
Das Leichtmetall Lithium hat aufgrund der weltweiten Anstrengung aus fossilen Brennstoffen auszusteigen immens an strategischer Bedeutung gewonnen. Lithium wird neben Kupfer und Cobalt vor allem für die Herstellung von elektrischen Fahrzeugbatterien und andere wiederaufladbare Geräte wie Laptops, Mobiltelefone und Akkuwerkzeuge verwendet. Die immense Nachfrage hat den Preis des Metalls in den vergangenen 4 Jahren verdoppelt. Energie Analysten gehen von einem Wachstum der Industrie um das 8-fache bis 2027 aus.
Die sozialen Kosten und Umweltschäden, die beim Abbau von Lithium entstehen, sind im Kalkül der Börsenspekulanten gemeinhin nicht mitberechnet. Zwar finden sich die weltweit größten Vorkommen in den Salzebenen in Bolivien, Argentinien und der Atacamawüste in Chile; die finanziellen Profiteure des Lithiumabbaus sind in der Regel jedoch amerikanische, australische oder chinesische Unternehmen, die nur bedingt an nachhaltigen Abbaumethoden und einer sozial gerechten Verteilung der Gewinne in der lokalen Bevölkerung interessiert sind.
Die Sendung kann 7 Tage nachgehört werden.
Afrika: Wieder der große Verlierer?
Covid-Krise, Ukraine-Krieg und die Teuerung: Afrika droht eine Großkrise. Rasche humanitäre Aktivitäten sind notwendig
Kommentar von ÖFSE Aufsichtsratsmitglied Robert Kappel im Standard, 22.8.2022
Russland und die Ukraine spielen eine wichtige Rolle bei der Nahrungsmittelversorgung für Afrika. Afrikanische Länder importierten landwirtschaftliche Erzeugnisse im Wert von rund sieben Milliarden US-Dollar aus beiden Ländern. Viele afrikanische Staaten sind sehr stark abhängig von russischen und ukrainischen Lieferungen. Besonders drastisch ist die Lage in Nord- und Ostafrika.
Youth Conference Young voices shaping EU climate policy, 23.6.-25.6.2022
Im Rahmen des EU-Projekts "Deal with it! European Youth engages for a green future" hat vom 23.6.-25.6. im C3 – Centrum für Internationale Entwicklung die Jugendkonferenz "Young voices shaping EU climate policy" stattgefunden.
Dazu sind die 40 Jugendliche aus Tschechien, Deutschland, Ungarn und Österreich und 20 Expert*innen angereist, um gemeinsam eine Deklaration für ein nachhaltiges und inklusives Europa zu erarbeiten.
Unterstützt wurde sie in ihrem Ausarbeitungs- und Darstellungsprozess vom Graphic Recorder Markus Engelberger.
Die illustrierte Deklaration wurde im Rahmen einer öffentlichen Präsentation vorgestellt und mit Petra Völkl (Referentin BMK), Astrid Rössler (NR-Abgeordnete Die Grünen) und Michaela Ehgartner-Smolka (Stabstelle Kommunikation Bildungsdirektion Wien) diskutiert.
Das ÖFSE-Projektteam bedankt sich bei allen Teilnehmer*innen für Ihr Engagement und freut sich gemeinsam mit den Partnerorganisationen Artemisszió, EPiZ und NaZemi auf die nächste Projektphase von “Deal with it!“
Riskante Rohstoffe unserer Zeit
Elektromobilität, Digitalisierung und Energiewende: kritische Rohstoffe als vielfältige Herausforderung.
Karin Küblböck ( Senior Researcher der ÖFSE) und der Geologe Thomas Angerer sprachen am Freitag, 8.7.2022 in Ö1 mit Natasa Konopitzky über die Transparenz von Lieferketten, den Abbau von kritischen Rohstoffen, Recyclingmöglichkeiten und über die Zukunft des Bergbaus in Österreich.
Who to blame? The rough start for living income cocoa prices in Côte d’Ivoire and Ghana
EADI-Blog by Felix Maile, Bernhard Tröster, Cornelia Staritz and Jan Grumiller
Commodity price instability is a major challenge for commodity-dependent countries. This is also true for the major cocoa producer countries Côte d’Ivoire and Ghana, which account for two thirds of world’s cocoa production. As we argue in a recent article in the EJDR , the two West African countries can challenge the price-setting power of highly concentrated international buyers through their state-governed price-stabilization measures. However, export and producer price stabilization is limited to one season and entails great risks for the state due to intra-seasonal price volatility. Moreover, inter-seasonal price instability is not addressed and largely born by smallholder farmers, and export and producer prices remain linked to world prices set on futures markets in London and New York.
Price-Setting Power in Global Value Chains: The Cases of Price Stabilisation in the Cocoa Sectors in Côte d’Ivoire and Ghana
Cornelia Staritz, Bernhard Tröster, Jan Grumiller, Felix Maile in The European Journal of Development Research (2022)
This paper calls for integrating price-setting power and related uneven exposure to price risks into the analysis of governance in global value chains (GVCs) as it adds to other power dimensions in producing unequal distributional outcomes. This is shown for the cocoa GVC, in which—unlike in today’s mostly liberalised market structures—the world’s top cocoa-producing countries, Côte d’Ivoire and Ghana, pursue price stabilisation measures. These measures address intra-seasonal producer price volatility, and recent collaboration has achieved a living-income differential on top of export prices, but such measures do not shield export and producer prices from inter-seasonal variations in world prices determined on commodity derivatives markets. Based on interviews with actors along the cocoa GVC, we argue that this is related to the price-setting power of ‘grinder-traders’ and the key role of financial hedging and trading on commodity derivatives markets in their business strategies. Financialisation processes have increased derivatives trading’s complexity and short-termism, accelerating consolidation among grinder-traders and making price stabilisation more challenging. Through their price stabilisation systems, Côte d’Ivoire and Ghana have maintained some price-setting power in the cocoa GVC, but largely remain ‘global price-takers’, with prices determined on derivatives markets and transmitted along the cocoa GVC through grinder-traders.
Thema im Blick der C3-Bibliothek: Literatur und Sprache
Endlich kommt der Sommer und damit die ideale Zeit, um in neue Welten und Sprachen einzutauchen. Die C3-Bibliothek präsentiert Romane und mehrsprachige Kinderbücher aus aller Welt sowie machtkritische Bücher rund um das Thema Sprache, die über den Sommer für Unterhaltung sorgen und die Sommerpause der Bibliothek von 11. Juli bis 26. August verkürzen sollen!
> Zum Thema im Blick
In guter Gesellschaft
Weltweit engagieren sich zivilgesellschaftliche Organisationen in den unterschiedlichsten Bereichen und Problemfeldern. Was motiviert sie zu ihrem Engagement? Was leisten sie, was die Politik nicht leistet oder nicht zu leisten vermag? Welche Rolle spielen sie im Globalen Süden? Welche im Globalen Norden? Und warum sind sie gerade auch in der Entwicklungszusammenarbeit unverzichtbare Player?
Ein Artikel von Michael Obrovsky (ÖFSE) in den Weltnachricht der Austrian Develoment Agency
Public Presentation of the Youth Declaration DEAL with it!: Young voices shaping EU climate policy
24.6.2022, 17:00-18:30 C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien
The Europe for Citizens project DEAL with it! organises a conference (23.6.-25.6.) to strengthen young people`s voices and engagement in climate and sustainability policy.
In the conference young people from Austria, Czech Republic, Germany and Hungary will elaborate a Youth Declaration for a a sustainable future for all. Their work will be facilitated by international experts and illustrated by Graphic Recording.
On Friday, June 24th 17:00-18:30 the students present their (illustrated) declaration to the public. After the presentation there will be room to discuss and reflect on further development opportunities.
Please register: h.reiner@oefse.at
Das war der C3-Award 2022
Am Dienstagabend, dem 31.5.2022, war es soweit: Im Rahmen eines Festakts im C3 - Centrum für Internationale Entwicklung wurden die Top 10 der diesjährigen Einreichungen ausgezeichnet, drei davon mit dem C3-Award 2022. Folgende Schüler*innen konnten den wissenschaftlichen Beirat mit ihren Vorwissenschaftlichen (Diplom-)Arbeiten überzeugen:
- Shayan Shamkhani: „Herausforderungen in der Schule für Jugendliche mit Migrationshintergrund“ (VWA, Evangelisches Gymnasium und Werkschulheim, Wien, Betreuerin: MMMag.a Barbara Schubert)
- Preet Ghuman: „Der Kaschmirkonflikt: über die Genese des Konflikts und mögliche Perspektiven des Friedensprozesses“ (VWA, BG l BRG Franklinstraße 26, Wien, Betreuer: Mag. Daniel Harrasser)
- Magdalena Prettenthaler: „Nachhaltiges Webdesign“ (DA, HTBLVA Ortweinschule, Graz, Betreuerin: DI (FH) Evelyn Schlagbauer)
Glückliche Preisträger*innen und inspirierende Worte prägten die Feierlichkeiten. Egal ob Top 10 oder Hauptpreis, alle Schüler*innen brachten das Publikum vor Ort und via Livestream mit ihrem Engagement zum Staunen und Nachdenken.
In diesem Video stellen die Preisträger*innen sich und ihre Forschungsthemen sowie deren Bezug zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der UN Agenda 2030 vor:
Herzliche Gratulation an alle Preisträger*innen und ein ebenso herzliches Dankeschön an die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats, an die Laudator*innen, an die Moderator*innen Anastasia Lopez und Nada El-Azar-Chekh, und an das gesamte Team des C3-Award 2022!
Ausgewählte Neuzugänge Mai 2022 der C3-Bibliothek online!
Die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik empfiehlt monatlich ausgewählte Neuzugänge aus dem Bibliotheksbestand.
C3-Award 2022: 139 Arbeiten von 216 Schüler*innen
216 Schüler*innen haben bei der diesjährigen Ausschreibung für den entwicklungspolitischen C3-Award mitgemacht. Es wurden 57 Diplomarbeiten und 82 Vorwissenschaftliche Arbeiten aus allen Bundesländern eingereicht, wobei sich der Anteil der Diplomarbeiten im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht hat, was uns besonders freut. Der Großteil der Arbeiten kam aus Vorarlberg, Oberösterreich und Niederösterreich sowie aus der Steiermark und aus Wien.
Auch dieses Jahr war die Qualität der Einreichungen wieder sehr hoch, die Themensetzungen innovativ, kreativ und kritisch. Fair Fashion und globale Nachhaltigkeitsthematiken waren nur zwei der vielfältigen Schwerpunkte, die von den engagierten Schüler*innen gesetzt wurden. 78 Arbeiten haben es in die engere Auswahl, 10 davon auf die Shortlist 2022 (pdf) geschafft.
Die Preisverleihung des C3-Award 2022 findet am 31.5. ab 18:00 gemäß behördlicher Sicherheitsvorgaben im C3 - Centrum für Internationale Entwicklung in Wien statt. Im Rahmen eines Festakts werden die finalen Preisträger*innen und ihre Arbeiten vorgestellt und prämiert.
Anmeldungen bitte an: Hanna Reiner, h.reiner@oefse.at
Wieso Bildungsungleichheit zunimmt
Bildungsungleichhheit ist weltweit beobachtbar doch die Auswirkungen der COVID19-Pandemie sind im Globalen Süden um einiges stärker als im Norden. Die negativen Folgen von Schulschließungen für Kinder sind belegt.
Margarita Langthaler, Senior Researcher der ÖFSE, hat im aktuellen Südwind Magazin darüber geschrieben.
ÖFSE bedauert das Ableben von Dr. Helmut Ornauer
Mit dem Tod von Helmut Ornauer verliert die österreichischen Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit einen ihrer wichtigsten Vordenker und Pioniere. Neben zahlreichen Funktionen in der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, war Helmut Ornauer auch in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre tätig. Von 1981-1982 war er wissenschaftlicher Leiter der ÖFSE.
Eine Würdigung seines Lebenswerks, verfasst von Heinz Hödl, finden Sie HIER.
Women speak up – The impact of COVID-19 on women and girls in the Global South and its policy implications
On 23 March 2022, Global Responsibility hosted an online event on the social and economic consequences of the COVID-19 pandemic on women and girls and possible policy implications for Austrian development cooperation with Keynote by Âurea Mouzinho, co-founder and co-coordinator of Ondjango Feminista in Angola. Margarita Langthaler (senior researcher, ÖFSE) was one of the panellists at the second panel discussion.
VWA im C3: Leseempfehlung zum Internationalen Tag des Multilateralismus und der Diplomatie für Frieden
Der 24. April unterstreicht seit 2019 den Wert der internationalen Zusammenarbeit für das Gemeinwohl, für wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt und die Menschenrechte. Multilateralismus und Diplomatie auf globaler Ebene sind Grundvoraussetzungen für die Erreichung der Sustainable Development Goals. Dass eine solche Kooperation nicht selbstverständlich ist, zeigen die andauernden globalen Konflikte und Kriege, unter anderem jener in der Ukraine.
Welche Auswirkungen Kriege auf eine Gesellschaft haben, darüber hat Divinia Ejidoh anhand des Biafra Krieges ihre VWA „The Biafran War and its Societal Ramifications / Der Biafra-Krieg und seine gesellschaftlichen Auswirkungen (pdf)“ geschrieben und es auf die Shortlist 2020 geschafft.
Alle seit 2016 mit dem C3-Award prämierten Arbeiten zum Nachlesen gibt es hier.
Die Einreichfrist für den C3-Award 2022 geht noch bis zum 30. April! Wir freuen uns auf Eure Einreichungen zu Themen der Internationalen Entwicklung, Globalen Nachhaltigkeit und zu Frauen*Gender an award@centrum3.at. Alle Infos zur Ausschreibung findet Ihr hier.
Neuer Service der C3-Bibliothek: Fernzugriff auf lizensierte Inhalte
Mit Ihrem C3-Bibliotheksausweis erhalten Sie nun auch außerhalb der Bibliothek Zugriff auf unsere lizensierten E-Books, E-Ressourcen und E-Journals! Damit können Sie die Inhalte zeit- und ortsunabhängig wie gewohnt über C3Search+ nutzen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Sie haben bisher noch keinen C3-Bibliotheksausweis? Schicken Sie uns das ausgefüllte Antragsformular (pdf) und einen Scan/Foto Ihres Lichtbildausweises ganz einfach per Mail an bibliothek@centrum3.at. Alle Informationen zu Bibliothekausweisen, der Online-Einschreibung und Gebühren finden Sie hier.
VWA im C3: Leseempfehlung zum Gedenktag am 7. April an den Genozid in Ruanda 1994
Mit dem Gedenktag der Vereinten Nationen am 7. April wird weltweit dem Genozid an der Tutsi-Minderheit in Ruanda im Jahr 1994 gedacht. Dem Gewaltausbruch zwischen April und Juni 1994 sind mehr als 800.000 Menschen zum Opfer gefallen. Die Ursachen sind unter anderem in den Auswirkungen der Kolonialisierung Ruandas durch Deutschland und Belgien und in der rassistisch begründeten Ungleichbehandlung der Bevölkerungsgruppen zu finden.
Valere Ubonabenshi hat sich 2016 in seiner VWA „Genozid in Ruanda: Ursache, Anteil des Westens sowie Aufarbeitung in der Bevölkerung seit 1994“ mit den historischen Hintergründen und Ursachen, den vorausgegangenen Ereignissen 1994 und den (internationalen) Akteur*innen des Genozids auseinandergesetzt, um abschließend dessen Auswirkungen auf die nachkommenden Generationen in Ruanda zu beleuchten.
Literaturtipp aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Hunt, Swanee; Carter, Jimmy (2017): Rwandan women rising. London: Duke University Press. Signatur: I C 1074
Die Einreichfrist für den C3 Award 2022 läuft noch bis 30. April!
Konnektivität bedeutet nicht gleich Kollektivität
Am 29.3 fand die virtuelle C3-Podiumsdiskussion „Digitalisierung und emanzipatorische Bildung – ein Widerspruch?“ mit Roció Rueda Ortiz, Dunia Khalil und Raphael Perret erfolgreich statt.
Moderiert von Margarita Langthaler diskutierten die drei Expert*innen mit den zahlreichen Zuhörer*innen aus Deutschland und Österreich über die emanzipatorischen Möglichkeiten und Grenzen digitaler Bildung. Das Publikum bekam Einblick in das antirassistische Engagement der Juristin, Rechtsberaterin und Trainerin Dunia Khalil auf Instagram und in ihren virtuellen Workshops. Der Schweizer Medienkünstler Raphael Perret erzählte von seiner digitalen Bildungsarbeit für die Arbeitsrechte von „E-Waste“-Arbeiter*innen in Indien. Und die Bildungswissenschaftlerin Roció Rueda Ortiz brachte ihre Erfahrungen aus der digitalen Bildungsarbeit mit indigenen Student*innen in Kolumbien ein, die ihr gezeigt hat, dass digitale Bildung im Globalen Süden oft politischer, kreativer und solidarischer genutzt wird als im Globalen Norden. Dem Plenum gab sie damit die Erinnerung mit: (Digitale) Konnektivität bedeutet nicht gleich Kollektivität, kann es aber.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die spannende Veranstaltung!
DEAL with it! Living Libraries NaZemi Brno und Artemisszió Budapest
Am 24.3 und am 26.3 gingen die zwei Living Libraries der ÖFSE-Partnerorganisationen NaZemi und Artemisszió erfolgreich über die Bühne.
Fotos: Living Library NaZemi Brno © NaZemi Brno
Für beide Veranstaltungen kamen jeweils 70 Schüler*innen und 10-19 „lebende Bücher“ aus Politik, zivilgesellschaftlichem (Jugend-)Aktivismus und Wissenschaft für einen Vormittag live zusammen, um an einem gemeinsamen Verständnis für die Klimakrise mit ihren Zusammenhängen und Auswirkungen, und an Lösungen für eine Nachhaltige Zukunft für Alle zu arbeiten. In zwei Runden fanden in Kleingruppen 45-minütige lebhafte und produktive Gespräche statt, bevor die Ergebnisse visuell festgehalten und im Gesamtplenum diskutiert wurden.
Fotos: Living Library Artemisszió Budapest: Das Artemisszió Team mit ÖFSE-Besucherin Hanna Reiner (l.) © Hanna Reiner
Eine Brückenbauerin zwischen Digitaler Transformation und Emanzipation
Am 29.3.22 ist die Bildungswissenschaftlerin Rocío Rueda Ortiz im virtuellen C3 zu Digitalisierung und transformativer Bildung zu hören.
Rocío Rueda Ortiz ist in Kolumbien geboren und aufgewachsen. In Bogotá hat sie Psychologie und Pädagogik studiert. Seit ihrer Promotion in Bildungswissenschaft in Spanien ist sie an der Universität in Bogotá in Forschung und Lehre tätig. In ihrer Sozialforschung hat sie sich stets für die indigene Bevölkerung und für armutsbetroffene Frauen und Jugendliche engagiert. Ein Interessensschwerpunkt von Rocío Rueda Ortiz war und ist dabei, wie digitale Transformationen und soziale Medien auf Identität und Bildung wirken - und vor allem emanzipatorisch wirken können. Unter anderem dazu hat sie regelmäßig auf Englisch und Spanisch publiziert. Ihr Wirken zeigt die Komplexität und die chancenreiche Interdisziplinarität der Globalität der Welt auf: Der Anspruch Globaler Gerechtigkeit, Globales Lernen und Digitale Medien sind für Individuen und Gesellschaften untrennbar miteinander verknüpft.
Rocío Rueda Ortiz ist seit 2017 auch Referentin für Globales Lernen und Globale Gerechtigkeit im EPiZ Reutlingen („Bildung trifft Entwicklung“) und als Illustratorin im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung, u.a. für das Projekt KITA.weltbewusst.2030, tätig.
Wie Digitale Transformation, Bildung und Emanzipation zusammenwirken (können), darüber wird Rocío Rueda Ortiz am Dienstag, 29.3., 18:00 im im virtuellen C3 - Centrum für Internationale Entwicklung mit der Juristin Dunia Khalil und dem Medienkünstler Raphael Perret sprechen. >Zur Anmeldung
„Das Gift bleibt auf einer Seite liegen“*
Raphael Perret hat am Hyperwerk in Basel Interaktive Medien und Szenographie studiert. Auch heute noch hat er seinen Lebensmittelpunkt in der Schweiz. Seine Arbeit als Medienkünstler geht aber weit über die Schweizer und über die Europäischen Grenzen hinaus. Er schaut hinter die Kulissen der globalen Zusammenhänge der Digitalisierung und zeigt die Löcher und die Diskrepanzen, die Zentren und die Peripherien in dieser Kulisse auf: „In my practice, I am interested in the waste, the outcast and what`s hidden in the dark corners of our life world.“
Ein zentrales Interesse von Raphael stellt das informelle Elektroschrott-Recycling in Afrika und Asien dar: E-Waste. Seit 2012 schafft er eine interdisziplinäre Brücke zwischen sozial engagierter Forschung und Darstellender Kunst. Ethik und Kunst denkt er dabei nie getrennt voneinander. Er thematisiert ebenso die Ästhetik von E-Waste wie die Arbeitsbedingungen der E-Waste-Arbeiter_innen in Indien, und schafft damit zugleich soziale und ästhetische Interventionen: „Thus art is created in the contemporary and must oppose it defiantly.“
Raphael Perret hat seine Installationen, Photographien und Skulpturen weltweit ausgestellt. Er sieht aber auch die dringende Notwendigkeit jenseits von Kunst zu intervenieren und beschäftigt sich daher mit einer Smartphone-App, die Bottom-up-Bildung und Unterstützung für die informellen Arbeiter*innen im Sektor des Elektroschrott-Recyclings in Indien bietet.
Am Dienstag, den 29.3.2022, 18:00 wird er im virtuellen C3 - Centrum für Internationale Entwicklung mit Rociá Rueda Ortiz und Dunia Khalil das Verhältnis von Digitalisierung, Bildung und Emanzipation diskutieren. > Zur Anmeldung
Ausgewählte Neuzugänge März 2022 der C3-Bibliothek online!
Die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik empfiehlt monatlich ausgewählte Neuzugänge aus dem Bibliotheksbestand.
VWA im C3 zum Internationalen Tag gegen Rassismus
Im Rahmen des heutigen Internationalen Tages gegen Rassismus möchten wir auf zwei Vorwissenschaftliche Arbeiten verweisen, die 2021 auf unserer C3-Award Shortlist vertreten waren: - „Warum gibt es Rassismus? Historische, psychologische, politische und soziologische Annäherungen an Erklärungsstrategien von rassistischem Denken“ von Noreen Mughal (HLW Rankweil, Vorarlberg) und „Being Black and being beautiful. Der Einfluss von Haar und Frisur auf das Leben Schwarzer Frauen“ von Joy Amaka Onyemaechi (GRK 10 Ettenreichgasse, Wien).
Die Einreichfrist 2022 läuft noch bis 30. April.
> Alle Informationen zur Ausschreibung
„Niemand darf Rassismus einfach hinnehmen…“
Am 29.3.22 ist die Juristin und Rechtsberaterin Dunia Khalil im virtuellen C3 zu Digitalisierung und transformativer Bildung zu hören.
„Niemand darf Rassismus einfach hinnehmen. Mit meiner Stimme will ich uns Betroffenen Gehör verschaffen, denn unsere Erfahrung muss sichtbar gemacht werden.“ Dunia Khalil, Die Zeit - Campus
Dunia Khalil ist angehende Juristin mit Fokus auf Grund- und Menschenrechte. Als langjährige Rechtsberaterin und ausgebildete Trainerin im Bereich Anti-Rassismus sowie Hass im Netz hält sie Workshops zu Anti-Diskriminierung. Sie wünscht sich eine klare Positionierung von der Politik, weil es einen nationalen Aktionsplan gegen Rassismus braucht. (Dunia Khalil im Podcast „Für die Ohren 9 - Anti-Diskriminierungsarbeit - Braucht's das überhaupt?“)
Darüber hinaus engagiert sie sich als Expertin in nationalen sowie internationalen Netzwerken, Arbeitsgruppen und Organisationen. Aktuell arbeitet sie als Juristin an der Universität Wien im Referat für Bildung, Politik, ausländische Studierende und Antirassismus sowie als Rechtsberaterin bei der Dokustelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus. Sie ist Mitbegründerin des BigSibling Kollektivs, welches auf rassistische Polizeigewalt in Österreich aufmerksam macht sowie Mitbegründerin der österreichischen Sektion von Womens International League for Peace and Freedom (WILPF). Seit April 2021 ist sie außerdem Mitglied des „Black Voices Volksbegehren“- Menschenrechtsbeirates.
Am Dienstag, 29.3.2022, 18.00 wird sie im virtuellen C3 - Centrum für Internationale Entwicklung über ihre "Know Your Rights" - Reihe und ihre Ansätze in der transformativen rassismuskritischen Bildungsarbeit und auf social media, insbesondere Instagram, sprechen.> Zur Anmeldung
In ihren Social Media Accounts nützt sie das große Potential Gegenstimmen und -bilder zum weißen mainstream zu erzeugen. Damit stärkt sie nicht nur die Sichtbarkeit von marginalisierten Perspektiven, sie bietet mit ihrer "Know Your Rights" - Reihe Weiterbildungsarbeit auf social media, insbesondere Instagram an, und leistet einen wichtigen rassismuskritischen und antidiskriminierenden Beitrag.
Gerade weil viele junge,16-18 jährige Leute Aktivist*innnen sind, die sich für Antirassismusarbeit interessieren, sich dafür engagieren wollen und immer besser darin werden, sich das Wissen von Internetplattformen und Social media Kanälen zu holen, sieht sie ihre besondere Aufgabe in der Weiterbildung und Aufklärungsarbeit.
„Es reicht nicht zu sagen, ich bin eh kein Rassist. Wir müssen alle Antirassisten sein. Es braucht eine klare Positionierung. Ein Anerkennen der Lebensrealität von Muslimen in Österreich. Wertschätzung.“ Dunia findet ihr auf Facebook und Instagram wo sie regelmäßig wichtige Ressourcen und Informationen teilt und auf LinkedIn.
Living Libraries NaZemi Brno und Artemisszió Budapest: DEAL with it!
Am 24.3. und am 26.3. werden im Rahmen des EU-Projekts DEAL with it! die beiden letzten Living Libraries bei NaZemi in Brno und bei Artemisszió in Budapest stattfinden. Wieder werden Jugendliche die Möglichkeit haben, einen Vormittag lang mit Expert_innen aus Politik, Wissenschaft und Aktivismus Fragen und Herausforderungen Globaler Nachhaltigkeit zu diskutieren. Die ÖFSE wird bei beiden Live Events dabei sein und berichten!
Unterdessen war die Online Living Library von EPiZ Reutlingen am 23.2. ein voller Erfolg! 130 Schüler_innen aus sechs Schulen und dem Projekt „Jugend trifft Politik“ hatten die Gelegenheit, einen Vormittag lang mit 13 Expert_innen aus der Praxis in Dialog zu treten. Während der Kleingruppengespräche hatten die Lehrer_innen und die Partnerorganisationen die Möglichkeit, sich auszutauschen und zu vernetzen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jenny Mushegera, die auch durch den gemeinsamen DEAL with it! Online Workshop mit den vier Jugenddelegationen aus Österreich, Deutschland, Tschechien und Ungarn am 6. Mai führen wird.
Thema im Blick März 2022 online
Die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik präsentiert in regelmäßigen Abständen ausgewählte Literatur und didaktische Materialien zu aktuellen entwicklungspolitischen Fragen.
Das zweite Thema im Blick 2022: Grenzen
In ihrer politischen und sozio-historischen Kontinuität sind Grenzen nicht nur geographische, sondern auch politische, ideologische und soziale Trennlinien. Sie sind Repräsentationsräume gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse. Von Menschen konstruiert machen sie Ungleichheit, Inklusion und Exklusion sicht- und vor allem erfahrbar. Symbolische und materielle Grenzen können ebenso Sicherheit wie Bedrohung bedeuten.
Wie relevant nationalstaatliche Grenzen, deren Symbolik und gewaltsamen Auswirkungen im 21. Jahrhundert sind, zeigt aktuell der Krieg in der Ukraine. Die erschreckende Brisanz des Themas war uns nicht bewusst, als wir das Thema im Blick festlegten und die traurige Aktualität macht uns mehr als betroffen. Wir stellen Bücher vor, die sich der Ambivalenz des Themas und der Frage nach einer Welt ohne Grenzen widmen.
Polis Aktuell 01/22: De-/Kolonisierung des Wissens
Ein Gastbeitrag von Marcela Torres Heredia und Gabriele Slezak (ÖFSE) gibt Einblick in dekoloniale Praktiken. Das Schwerpunktheft bietet auch einen Überblick zu Unterrichtsbeispielen, Materialien und Workshops für die Schule.
Viele Ereignisse haben die Gesellschaft in den letzten Jahren dazu bewegt, genauer auf koloniale Kontinuitäten zu schauen. Während Rassismus schon seit der BürgerInnenrechtsbewegung in den USA auf der progressiven politischen Agenda steht, sind koloniale Inhalte von Lehrplänen in Schulen und Hochschulen als Ursache für Rassismen erst seit kurzem in den Blick von sozialen Bewegungen genommen worden.
Nicht nur die Black Lives Matter-Bewegung hat seit 2020 den Diskurs um Rassismus und Kolonialismus maßgeblich geprägt. Bereits fünf Jahre zuvor hat eine andere dekoloniale Bewegung auf sich aufmerksam gemacht: Rhodes Must Fall.
Diese kritisierte das Gedenken an Kolonialherrscher im öffentlichen Raum.
In den letzten Jahren hat sich ein lebendiger, aber noch nicht allzu bekannter Diskurs um die De-/Kolonisierung des Wissens entwickelt, der in dieser Ausgabe für die pädagogische Praxis aufbereitet wurde.
Aus dem Inhalt:
- Begriffliche Annäherung an das Thema
- Walter Mignolo: Dekoloniales Denken
- Dekoloniale Praktiken
- Unterrichtsbeispiel
- Materialien, Links, Tipps
>polis aktuell 1/2022: De-/Kolonisierung des Wissens [pdf,Web, 1,8 MB]
> polis aktuell 1/2022: De-/Kolonisierung des Wissens [pdf, Druck, 9,7 MB]
Dekoloniale Praktiken in Bibliotheken
Bibliotheken als Wissensspeicher bieten viele Möglichkeiten, um Methoden der Dekolonisierung umzusetzen. Die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik setzt sich seit 2018 mit Strategien der Dekolonisierung und rassismuskritischer Bildung
auseinander.
Lesetipp:
Gabriele Slezak, Sarah Schmelzer, Andrea Ruscher, Jonas Paintner, Erem Celebi und Dani Baumgartner: Rassismen im Bücherregal? Ein Praxisbericht von der kolonialen Spurensuche in der Bibliothek bis hin zu einer rassismuskritischen Bildung, LIBREAS. Library Ideas # 40, 2021.
Zum Internationalen Frauen*kampftag im C3: Klima- und Geschlechtergerechtigkeit gemeinsam denken
Unsere Leseempfehlung zum Internationalen Frauen*kampftag kommt von Carmen Märki, die es mit ihrer Vorwissenschaftlichen Arbeit “The neglected aspect of climate discussion: gender equality“(pdf) auf die Shortlist des #C3Award 2021 geschafft hat.
Weitere Literaturempfehlungen der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik zum Zusammenhang von Klima- und Geschlechtergerechtigkeit sind im VWA/DA-Themensheet „Ökofeminismus – feministische Sichtweisen auf ökologische Krisen (pdf)“ enthalten.
Die Einreichfrist für den C3-Award läuft bis zum 30. April! Wir freuen uns über Einreichungen mit Genderschwerpunkt!
> Alle Informationen zur Ausschreibung
Umfassende Dokumentation der „Österreichischen Entwicklungspolitik 2021“ jetzt online
Am 15. Dezember 2021 wurde der ÖFSE Flagship Report 2021 „Österreichische Entwicklungspolitik 2021: COVID-19 and the Global South – Perspectives and Challenges“ präsentiert. Eine ausführliche Dokumentation ist jetzt online.
Die COVID-19-Pandemie hat Länder des Globalen Südens besonders hart getroffen, sowohl wirtschaftlich als auch sozial. Massive Einkommensverluste, Verarmung und zunehmende Ungleichheit, überlastete Gesundheitssysteme und eine rückläufige Bildungsbeteiligung sind nur die ersten unmittelbar spürbaren Auswirkungen. Mittel- bis langfristige Auswirkungen, wie eine Verschärfung der Finanz- und Schuldensituation oder veränderte globale Produktionsmuster, sind noch nicht im Detail abzuschätzen. Erste Einschätzungen sind jedoch besorgniserregend. Sowohl Entwicklungspolitik als auch -zusammenarbeit müssen sich diese Herausforderungen im Auge behalten und versuchen, ihnen entgegenzuwirken.
Der ÖFSE Flagship Report „Österreichische Entwicklungspolitik 2021“ widmet sich diesen Herausforderungen, wie auch den Perspektiven, die sich derzeitig ausmachen lassen. Am 15. Dezember 2021 wurde er im Rahmen einer Onlineveranstaltung unter Moderation von Margarita Langthaler (ÖFSE) präsentiert. ÖFSE-Experte Michael Obrovsky eröffnete die Präsentation mit einem Einblick in die Analyse der Finanzflüsse aus Österreich in Länder des Globalen Südens. Wie jedes Jahr findet sich eine ausführliche Darlegung im Report wieder. Zum zweiten Teil der Veranstaltung nahmen Richard Kozul-Wright (UNCTAD), Jan Grumiller (ÖFSE) und Pauline Veron (ECDPM) auf dem virtuellen Podium Platz. Sie präsentierten ihre Einschätzungen zum Thema des diesjährigen Reports: COVID-19 and the Global South: Perspectives and Challenges. Richard Kozul-Wright und Jan Grumiller teilten dazu Einsichten aus den Artikeln, die sie für den Report verfasst hatten, und widmeten sich den makroökonomischen und finanziellen Implikationen der Krise bzw. den Auswirkungen auf globale Wertschöpfungsketten. Pauline Veron ergänzte diese Inputs mit einer Darstellung über die Möglichkeiten einer aktiven EU-Entwicklungspolitik als Antwort auf die COVID-19-Pandemie. Den Diskussionsteil des Abends eröffnete im Anschluss Wolfgang Lapuh (BMEIA). Er legte in seinem Kommentar die Sicht der entwicklungspolitischen Praxis dar und leitete zur allgemeinen Diskussion über.
Die Diskussion so wie die ganze Veranstaltung ist jetzt im Rahmen einer umfangreichen Dokumentation der Veranstaltung online nachzusehen:
Der Report selbst, weiterführende Informationen und Veröffentlichungen sowie die Sendung des C3 Radios zur Präsentation finden sich hier.
Willkommen im Team!
Hanna Reiner ist seit Jänner 2022 Teil des Teams der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik. Neben der Unterstützung des Deskteams übernimmt sie die Konzeption, Organisation und Durchführung unserer VWA und Diplomarbeiten Workshops mit Schwerpunkt auf der Themenfindung im Bereich Internationale Entwicklung, der Vermittlung kritischer Informations- und Recherchekompetenz und der Anwendung prozessorientierter Schreibdidaktik. An der Schnittstelle von Bibliothek und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt sie außerdem die Social Media Kommunikation und die Umsetzung unserer Bildungsprojekte und Veranstaltungen.
Hanna hat Politikwissenschaft an der Universität Wien studiert und ihren Master Ende 2019 erfolgreich abgeschlossen. Ergänzend hat sie den Universitätslehrgang Library and Information Studies absolviert. Während dieser Zeit konnte sie Erfahrung als Mitarbeiterin sozialwissenschaftlicher Fachbibliotheken, als Tutorin für wissenschaftliches Schreiben sowie als Lektorin und Korrektorin wissenschaftlicher Texte sammeln.
Wir freuen uns auf Hannas kompetenten und engagierten Einsatz für das Team der ÖFSE und der C3-Bibliothek und wünschen ihr viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung ihrer Aufgaben!
Ausgewählte Neuzugänge der C3-Bibliothek online!
Die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik empfiehlt monatlich ausgewählte Neuzugänge aus dem Bibliotheksbestand.
> hier geht`s zu den ausgewählten Neuzugängen Februar 2022
Reshoring an Relocating - Podcast with Werner Raza (ÖFSE)
Amid the Covid shadow, a light has been shone on a big question: Should Europe look ‘inward’ and produce goods, especially medical supplies and strategic items, closer to home? Emma Nehrenheim (Chief Environmental Officer at Northvolt), Werner Raza (ÖFSE-Director) and Ulla Grove Krogsgaard Thomsen (CEO of Novo Nordisk Pharmatech A/S) answer to this question in the podcast „Reshoring and Relocating“.
> Listen to podcast „Reshoring and Relocating“
The podcast is part of the podcast series ‘Unlocking the Future’ of EU Industry Days 2022 that is an initiative of the European Commission.
VWA im C3 zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft: Die Preisträgerinnen des C3-Awards 2021
Am 11. Februar wird der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft begangen. An diesem Tag wird an die entscheidende Rolle von Mädchen und Frauen sowie die andauernden geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in Wissenschaft, Forschung und Technologie erinnert.
Im Rahmen des C3-Awards 2021 wurden 110 VWAs und Diplomarbeiten eingereicht. Viele davon haben die kritische Auseinandersetzung mit ebenjenen strukturellen Ungleichheiten gesucht, an die der 11. Februar erinnert. Die Bekämpfung von Ungleichheiten und die Stärkung der Rolle von Mädchen und Frauen sind integraler Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklung auf globaler Ebene im Sinne der Sustainable Development Goals. Der C3 Award würdigt jährlich die vorwissenschaftlichen Leistungen aller einreichenden Schüler_innen. Besonders freut uns, dass er im Speziellen die von jungen Frauen veranschaulicht: Acht der zehn mit dem C3 Award 2021 prämierten Arbeiten wurden von Schülerinnen geschrieben! Mit unseren Projekten und Services möchten wir weiter kontinuierlich die Position und Rolle von Frauen und Mädchen in der entwicklungspolitischen Wissenschaft und Forschung fördern.
Bianca Hansabut, Yvette Olivares-Alba, Sanja Rauscher, Hertha-Firnberg-Schulen für Wirtschaft und Tourismus (Wien) bei der Prämierung ihrer Arbeit „Die Frau*, die es nicht gibt. Das weibliche*politische Subjekt im Mexiko der Gegenwart.“ beim C3-Award 2021.
Schleichende Privatisierung der Schulen
Schulen werden in vielen Ländern privat finanziert und wollen Gewinne machen: Das verschärft die Ungleichheit, warnt die UNESCO in ihrem aktuellen Weltbildungsbericht. In Österreich ist der Großteil des Bildungssektors in staatlicher Hand – doch Privatisierung kann auch schleichend erfolgen.
Der aktuelle Weltbildungsbericht, der von der Österreichischen UNESCO-Kommission in Kooperation mit der ÖFSE präsentiert wurde, widmet sich den sogenannten „nicht-staatlichen Akteuren im Bildungswesen“. Die Palette dieser Akteure ist groß und reicht hierzulande von konfessionellen Anbietern, etwa der katholischen Kirche, über Schulen mit bestimmten pädagogischen Konzepten (Montessori, Waldorf) bis zu profitorientierten.
Ein Bericht zum UNESCO-Weltbildungsbericht 2021/22 auf ORF Science
> Weiterlesen
Interdisziplinäre Ringvorlesung im Sommersemester 2022: »AFRIKA« – Bilder, Diskurse, Stereotype: Zur Selbst- und Fremdrepräsentation eines Kontinents
Die interdisziplinäre Ringvorlesung „‚Afrika‘ – Bilder, Diskurse, Stereotype: Zur Selbst- und Fremdrepräsentation eines Kontinents“ setzt sich mit jenen Wahrnehmungen des afrikanischen Kontinents auseinander, die sich seit den Zeiten des Kolonialismus durchhalten und die Beziehungen zwischen Afrika und Europa bis heute prägen – nicht zuletzt in Zusammenhang mit der Debatte über Migration.
Universität Salzburg, Theologische Fakultät, HS 103, jeweils Montag 16.00 – 18.00 Uhr
Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt.
> Webex-Link: https://uni-salzburg.webex.com/meet/franz.gmainer-pranzl
Engaging Stakeholders for a Sustainable Future – the FUSE project
New video explains the international and transdisciplinary FUSE project and ÖFSE’s contribution to it
Since 2018, ÖFSE – together with Stanford University (USA), the Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ, Germany) and the International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA, Austria) – has been part of the international and transdisciplinaryproject FUSE. FUSE stands for Food-Water-Energy in Urban Sustainable Environments and strives to contribute to secure long-term provision of these resources in Amman/Jordan and Pune/India. ÖFSE holds responsible for the project’s stakeholder engagement process. The ÖFSE-project team comprises Karin Küblböck, Ines Omann and Hannes Grohs. After successful workshops in spring 2019 in Amman and Pune, the FUSE team was able to return to Amman in autumn 2020 to present and discuss project results and plan further cooperation. COVID-19 permitting, the FUSE team will return to Pune in April/May 2022 to meet and exchange with stakeholders.
To create a better understanding of the project and the interlinkages of its different components, the ÖFSE team produced a short video. In 3.5 minutes, FUSE project leader Steven Gorelick (Stanford University) and ÖFSE’s Karin Küblböck explain the idea and the goals of the FUSE project and emphasize the central role of stakeholder engagement. Together, they shed a light on the two study areas in Jordan and India, explain the importance of stakeholder engagement for the project, and how the individual pieces of the project make up a picture that allows us “to see what has to be done now, in order to secure provision of food, water, and energy in the future.”
Thema im Blick Jänner 2022 online
Die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik präsentiert in regelmäßigen Abständen ausgewählte Literatur und didaktische Materialien zu aktuellen entwicklungspolitischen Fragen.
Das erste Thema im Blick 2022: Medien, Information, Fake News
In Demokratien erfüllen Medien eine wichtige Funktion hinsichtlich Information, Meinungsbildung und Partizipation. Durch die Pandemie hat die Diskussion rund um die Rolle von Medien an Brisanz gewonnen. Verschwörungsideologien kursieren im Netz und in sozialen Medien, Fake News und Desinformation verbreiten sich rasant und beeinflussen die öffentliche Meinung. Die C3-Bibliothek präsentiert Bücher, Filme und Unterrichtsmaterialien rund um das Thema Verschwörungsmythen und Desinformation, aber auch zu Medienbildung, dem Verhältnis von Medien und Geschlecht und der Dekolonisierung von Wissen.
> zum Thema im Blick
Zukunft gestalten! Jugendliche und Expert_innen diskutieren den Green Deal
Erstmals hat die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik ihr Living Library Format für Schüler_innen online durchgeführt.
Am 18. November war es soweit. Zum Thema Green Deal: der europäische Beitrag zur Umsetzung der SDGs trafen 70 Schüler_innen zwischen 14 und 18 Jahren auf zwölf Expert_innen aus Politik, Wissenschaft und (Jugend-)Aktivismus. Mit „lebenden Büchern“ vertreten waren unter anderem die EU-Kommission, das BMK, die Allianz für Klimagerechtigkeit, Fridays for Future, die Bürger*inneninitiative Platz für Wien und Expert_innen und Wissenschaftler_innen von der Frauen*solidarität und der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE), die auch die C3-Bibliothek mittragen. In Dialog treten und voneinander lernen war das Motto der zweistündigen Veranstaltung, die von der TV-, Radio- und Digitaljournalistin Anastasia Lopez moderiert wurde. In Kleingruppengesprächen und im interaktiven Plenum wurden Klimagerechtigkeit, die UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021, die Umsetzung der SDGs, nachhaltige Verkehrs- und Begrünungskonzepte für Wien, die Rohstoffproduktion im Globalen Süden und vieles mehr diskutiert. Für ein gutes Leben für alle kann sich jede_r engagieren – auch das haben die Schüler_innen von der C3-Living Library mitgenommen: „Es gibt definitiv Möglichkeiten sich zu engagieren.“ sagt Valerie, wozu ihre Kollegin Alev ergänzt: „Die kleinen Veränderungen und ein Umdenken im eigenen Leben sind wichtig!“ Die Expert_innen waren begeistert von den kritischen Fragenund vielfältigen Meinungen der Jugendlichen. Alle Anwesenden waren sich am Ende einig: „Für eine nachhaltige Zukunft für unsere Gesellschaft und Umwelt müssen wir uns weiter gemeinsam engagieren!“
Ort des Wissens und der Begegnung: Die öffentlich zugängliche C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik ist die größte wissenschaftliche und pädagogische Fachbibliothek zu internationaler Entwicklung, Frauen*Gender und Globalem Lernen in Österreich. Neben einem umfangreichen und multimedialen Bestand umfasst das Angebot zahlreiche Serviceleistungen wie Beratungen, Schulungen und Führungen. Helle Arbeitsplätze machen die Bibliothek zu einem angenehmen Lernort, für Gruppenarbeiten stehen zwei Arbeitsräume zur Verfügung. Unterschiedliche Veranstaltungsformate fördern den zivilgesellschaftlichen Dialog und machen die Bibliothek zu einem Ort der Begegnung und des Wissensaustausches rund um die Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung.
5 Dinge, die wir dieses Jahr von Schüler_innen über Rassismus gelernt haben
Zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) lassen wir C3-Award-Preisträger_innen zu Wort kommen. Drei von ihnen haben sich mit dem Thema Rassismus auseinandergesetzt und formulieren zentrale Forderungen an die Öffentlichkeit.
Das Schuljahr 2020/21 wurde nicht nur von der Pandemie beeinflusst, sondern auch von der globalen Black Lives Matter-Bewegung. Die Sensibilisierung in Europa dafür, wie Rassismus und anhaltendes (post)koloniales Denken die aktuelle gesellschaftliche Landschaft prägen, schließt Schüler_innen zunehmend ein. Gleichzeitig prägen Jugendliche den antikolonialen Diskurs aktiv mit: Von den zehn vorwissenschaftlichen Arbeiten/Diplomarbeiten, die im Finale des C3-Awards 2021 waren, stechen drei hervor, die sich mit diesem wichtigen Thema beschäftigen. Obwohl sich jede dieser Arbeiten in ihrer thematischen und methodischen Herangehensweise unterscheidet, betrachten sie alle die Themen Rassismus und Stereotypisierung aus kritischer, struktureller Perspektive.
Noreen Mughal stellt die Frage, warum Rassismus existiert und gehegt wird. Joy Amaka Onyemaechi diskutiert die Diskriminierung, der schwarze Frauen ausgesetzt sind, und die Normativität der europäischen Schönheitsstandards anhand des Beispiels der Natural Hair-Bewegung. Und Lilas Almalaki untersucht das Problem der Gewalt gegen Frauen in Österreich, insbesondere in Bezug auf Migrant_innen.
Die Schülerinnen bearbeiten das Thema in seinen vielfältigen Aspekten. Die folgenden 5 Kernthesen wollen wir hervorheben und aus den Arbeiten mitnehmen:
1. Rassismus hat tiefe Wurzeln in Europa und wurde durch Kolonisierung zur normalisierten Denkweise:
„Die direkte Begegnung und Auseinandersetzung mit außereuropäischen Bevölkerungen führten zu einer gleichzeitigen Bestätigung und Verstärkung überlieferter Darstellungsformen. Als Europa, das entdeckte, was aus der Sicht des Eurozentrismus ‚die Neue Welt‘ genannt wurde (die für die dort lebende Bevölkerung nicht neu war), führten diese Darstellungsformen der Urbevölkerung immer mehr zu neu definierten Zielsetzungen der Kolonialist*innen. Der Entdeckung folgte die Besiedlung und dieser dann die Einführung von Systemen unfreier Arbeit, um die natürlichen Ressourcen zum Nutzen der herrschenden Klassen Europas auszubeuten. Von daher fanden Begegnungen und Auseinandersetzungen der Europäer*innen mit den Urbevölkerungen unter nicht neutralen oder denselben Bedingungen statt. Vielmehr vollzog sich die Kolonialisierung im Zeichen von unterschiedlichen Interessen und ungleichen militärischen Mitteln. Zudem wurde die Kolonialisierung weitgehend unter Anwendung verschiedener Formen von Gewalt durchgesetzt. Um diese meist gewaltsame Durchsetzung des Kolonialismus rechtfertigen zu können, wurden von den europäischen Kolonialist*innen die Differenzen der Afrikaner*innen zu ihnen selbst herangezogen und aufgrund diesen Differenzen hierarchisiert.”
-- Noreen Mughal, “Warum gibt es Rassismus? Annäherungen an Erklärungsstrategien von rassistischem Denken”
2. Europäische Schönheitsideale sind nicht objektiv oder neutral, sondern ein kulturelles Konstrukt, das rassistisch geprägt ist:
„Diese Vorstellungen der Rasse sind nach wie vor präsent und bestimmen das Zusammenleben der Menschen. Eine Folge des Kolonialismus und der Globalisierung ist, dass Menschen mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft und unterschiedlichem Aussehen auf allen Kontinenten zusammenleben. Jedoch führt dieses Zusammenleben auch zur Ausgrenzung. Anders auszusehen, eine andere Hautfarbe oder eine andere Haarstruktur zu haben [als die europäische definierte Norm], ist oft ein Grund rassistisch diskriminiert zu werden.”
-- Joy Amaka Onyemaechi, “Being Black and Being Beautiful: Der Einfluss von Haar und Frisur auf das Leben Schwarzer Frauen”
3. Soziale Ungleichheiten und Unterdrückung sind intersektional:
„‚Intersektionalität‘ bedeutet Kreuzung. Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Amerikanischen (intersection) und bezeichnet die ‚Straßenkreuzung‘. Diskriminierung hat oft unterschiedliche Ursachen und wird einander auferlegt. In Deutschland wird die intersektionale Perspektive hauptsächlich in der Geschlechterforschung verwendet. Sie zeigt, dass Formen der Unterdrückung undBenachteiligung nicht einfach miteinander verbunden werden können, sondern dassihre Verflechtungen und Interaktionen Bedeutung haben.Kategorien wie Geschlecht,Rasse, Alter, Klasse oder sexuelle Aktivität funktionieren nicht allein, sondern vorallem im Zusammenspiel miteinander.“
-- Lilas Amalaki, “Gewalt an Frauen im migrantischen Milieu in Österreich Eine Betrachtung unter Berücksichtigung intersektioneller Aspekte”
4. Anti-Rassismus-Workshops unterstützen Weiterbildung in der breiten Bevölkerung:
„Das Diplomarbeitsprojekt wurde in Form eines Anti-Rassismus-Workshops, konzipiert für eine Schulklasse, realisiert. […] Denn grundsätzlich wollte ich eine Form von Weiterbildung über dieses Thema als Diplomarbeitsprojekt wählen. Da ich persönlich der Meinung bin, dass Bildung und Weiterbildung die Schlüssel zu dem Problem von strukturellem Rassismus in unserer Gesellschaft sind.”
-- Noreen Mughal, “Warum gibt es Rassismus? Annäherungen an Erklärungsstrategien von rassistischem Denken”
5. Soziale Bewegungen brechen rassistische Gesellschaftsstrukturen auf:
„Als Gegenbewegung dieser Unterdrückung bildete sich die Natural Hair Bewegung, die Schwarze Menschen dazu ermutigt, ihr Haar in seiner natürlichen Form zu tragen. Mit Stolz sollen afrikanische Frisuren wie Braids und Twists getragen werden. Vor allem berühmte Schwarze Persönlichkeiten wie Amandla Stenberg und Solange sind Idole und nutzen ihren Einfluss auch, um Bewusstsein unter weißen Mitmenschen zu schaffen. Um Schwarze Kinder in ihrer Identitätsfindung zu unterstützen, wurden Kinderbücher geschrieben, in welchen Schwarze Kinder nicht nur die Helden und Heldinnen sind, sondern in welchen sie lesen, wie schön ihr Schwarzes Haar ist.
[…] Schwarze Mädchen undFrauen sollen sich nicht ihrem weißen Umfeld anpassen müssen, um nicht diskriminiert zu werden, sondern die Gesellschaft muss sich ändern, damit Schwarze Menschen die gleichenRechte und Chancen haben wie Weiße Menschen.”
-- Joy Amaka Onyemaechi, “Being Black and Being Beautiful: Der Einfluss von Haar und Frisur auf das Leben Schwarzer Frauen”
Viele weitere Erkenntnisse können in den Arbeiten der drei Schülerinnen nachgelesen werden. Sie stehen zum Download auf der C3-Website zur Verfügung.
Literatur aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Foroutan, Naika et al. (2018): Das Phantom "Rasse". Zur Geschichte und Wirkungsmacht von Rassismus. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. C3-Signatur: 27344
Opratko, Benjamin (2019): Im Namen der Emanzipation. Antimuslimischer Rassismus in Österreich. Bielefeld: transcript. E-Book.
Oluo, Ijeoma et al. (2020): Schwarz sein in einer rassistischen Welt: Warum ich darüber immer noch mit Weißen spreche. Münster: Unrast. C3-Signatur: I G 1511.
Ausgewählte Neuzugänge November 2021 online
Ausgewählte Neuzugänge aus der C3-Bibliothek
Die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik empfiehlt monatlich ausgewählte Neuzugänge aus dem Bibliotheksbestand.
> zu den ausgewählten Neuzugängen
EU-Mercosur-Handelsabkommen: kaum ökonomische Vorteile, aber beträchtliche ökologische und soziale Risiken
Bernhard Tröster (ÖFSE-Researcher) und Werner Raza (Leiter der ÖFSE) im A&W Blog vom 9. November 2021
Ein nüchterner Blick auf die verfügbaren Folgenabschätzungen zeigt, dass die wirtschaftlichen Effekte des EU-Mercosur-Abkommens gering sind. Die Beschäftigungseffekte für die EU und Österreich können sogar negativ ausfallen. Die zu erwartenden Umwelteffekte, vor allem der Verlust von Waldflächen im Amazonasgebiet, werden unterschätzt. Angesichts der Herausforderungen der Klima- und Umweltkrise stellt sich die grundsätzliche Frage, ob es nicht eine gänzlich andere EU-Handelspolitik braucht, die gezielt nachhaltige Produktionsstrukturen fördert.
Assess EU-Mercosur: Assessing the claimed benefits of the association agreement between the EU and Mercosur
Study presentation on 9.11.2021, online
Werner Raza, Director of Austrian Foundation for Development Research (ÖFSE) and Bernhard Tröster, Researcher at ÖFSE present as co-authors the key insights of the study of Arbeiterkammer Wien and ÖGB.
Patente freigeben - Pandemie beenden: Für globale Impfgerechtigkeit!
Werner Raza (Leiter der ÖFSE) unterzeichnet den offenen Brief an die österreichische Bundesregierung, den TRIPS-Waiver in der WTO explizit zu unterstützen und dazu beizutragen, die kontraproduktive Blockadehaltung der EU zu beenden und alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um die tödlichen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie zügig zu beenden.
Einen Überblick über die Arbeit der ÖFSE zur COVID-19 Pandemie finden sie hier: https://www.oefse.at/forschung/covid-19-pandemie/
VWA im C3: Leseempfehlung zum Welternährungstag am 16. Oktober
Prämierte VWA 2021 – Johanna Bergthaler: Imperiale Lebensweise. Mit Fokus auf Landwirtschaft und Ernährung.
Johanna Bergthaler nimmt in ihrer Arbeit Bezug auf das Konzept der „imperialen Lebensweise“, deren Prozesse und Zusammenhänge fester Teil unseres Alltags sind. Die Kosten dieser ressourcenintensiven Lebensweise werden dabei auf die Umwelt, den Globalen Süden oder Arbeitnehmer_innen ausgelagert. Konkreter Gegenstand ihrer Auseinandersetzung mit der imperialen Lebensweise ist die Landwirtschaft, wobei sie vor allem die negativen Konsequenzen der Agrarindustrie veranschaulicht: Hungerkrisen, Landgrabbing, ausbeuterische Arbeitsverhältnisse und Zerstörung der Biodiversität sind nur einige der Phänomene, die hierbei Berücksichtigung finden. Stets werden dabei globale Zusammenhänge mit lokalen Problemlagen zusammengedacht, strukturelle Ursachen benannt und Machtverhältnisse aufgezeigt. Individuelle Konsumentscheidungen hätten insofern nur geringe Erfolgsaussichten, tatsächliche Veränderungen müssten auf breiter Ebene, politisch und strukturell ansetzen. Abschließend diskutiert Bergthaler exemplarisch einige Lösungsansätze, die in Kombination mit weiteren Transformationspfaden einen Wandel hin zu einer solidarischen, gerechten und nachhaltigen Ernährungsweise einleiten könnten.
Johanna Bergthaler wurde 2021 mit dem C3-Award ausgezeichnet.
Video der Preisträger_innen 2021: Johanna Bergthaler berichtet ab Minute 2:08 über ihre Erkenntnisse.
Literatur aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Brand, U., Wissen, M. (2017): Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus. München: oekom. C3-Signatur: 26648
Kopp, T. (2017): Auf Kosten anderer? Wie die imperiale Lebensweise ein gutes Leben für alle verhindert. München: oekom. E-Book.
Niggli, U. (2021): Alle satt? Ernährung sichern für 10 Milliarden Meschen. Salzburg [u.a.]: Residenz Verlag. C3-Signatur: 27889.
Covid-19 and Distance Education: Its impact on education and learning
The Comparative Education Society in Europe invited our expert Margarita Langthaler (Senior Researcher at ÖFSE) as a speaker at the Online Seminar for CESE members with Prof. Terri Kim, Prof. Lesley Gourla.
Distance education - or rather, the transition of the educational process to digital environments - has provided an answer to the difficulty of face-to-face education during the Covid pandemic. The experiences of this form of education by learners have brought to the fore discussions about its benefits and costs, and the further digitalization of the education sector. This seminar, therefore, aims to discuss a series of themes related to this form of education and learning.
As governments around the world had to introduce digital environments urgently in response to the pandemic, a series of problems were highlighted, especially poor public education funding and the absence of the preconditions to support distance education. These include: teachers’ and students’ poor levels of digital knowledge and skills and the shortage of the necessary educational materials for distance education.
However, digitalization was also seen by some as contributing to innovation and quality improvement, learners’ autonomy and creativity and even improved educational access and equity. In parallel, evidence from research has shown that the pandemic and the accelerated digitalization of education provision has exacerbated the longstanding problems of inequality and exclusion, while also acting as a catalyst for private investments seeking profit from extended crises of public education systems. With respect to higher education, in particular, concerns have also risen with regard to the unwillingness of many governments to create the preconditions for return of the academic community to the normal environment of the university campus, especially in view of international organizations’ (e.g. the EU) promoting blended learning and hybrid learning environments in higher education. These developments open up critical questions as to how this wave of distance education, promoted in a time of crisis, will affect the role of education as a public good, its impact on learning and who will ultimately benefit.
To facilitate a deeper engagement in this discourse, Prof. Terri Kim, Prof. Lesley Gourlay and Dr. Margarita Langthaler will offer their presentations, as invited speakers.
"Hilfe vor Ort" - neues Mantra auf wackeligen Beinen
Österreich zählt nicht zu den Ländern mit überproportionalen Hilfsleistungen in den Herkunftsländern von Flüchtlingen.
Ein Gastkommentar von Michael Obrovsky in der Wiener Zeitung
Mit dem US- und Nato-Abzug aus Afghanistan, der Machtübernahme der Taliban und den Versuchen vieler Afghanen, das Land zu verlassen, ist auch die Diskussion über die internationale Hilfsbereitschaft Österreichs neu aufgeflammt. Während die Grünen Menschen, deren Leben unmittelbar bedroht ist, aufnehmen wollen, lehnt die ÖVP dies kategorisch ab und argumentiert einerseits, dass Österreich seit 2015 weit mehr Menschen aus Afghanistan als viele andere europäische Länder aufgenommen hat, und andererseits, dass Österreich seinen Beitrag mit überproportional viel "Hilfe vor Ort" leiste.
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Stakeholder Engagement: Food-water-energy for Urban Sustainable Environments (FUSE)
ÖFSE organized workshops in Amman to discuss results of the international FUSE project.
As part of the international research project FUSE, ÖFSE staff members Karin Küblböck, Ines Omann and Hannes Grohs organized and conducted stakeholder workshops in Amman, Jordan, from 6 to 9 September 2021. During these workshops, ÖFSE's research partners, Stanford University and Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ), presented their research results of the interdisciplinary project, which has been running since May 2018. In interactive formats, about 70 workshop participants gave feedback on those results, discussed further steps and exchanged ideas across their focus areas.
The workshops built on an initial series of stakeholder workshops in March 2019, where the FUSE team gathered challenges and coping strategies related to water, food and energy as well as visions for a sustainable Amman in 2050. After two and a half years of intensive work on integrating these perspectives into the research, the FUSE team was pleased to be able to present and discuss the results and receive valuable feedback. The workshops were made possible by close cooperation with the Jordanian organization MIRRA.
Workshop Presentations 2021
> Project Intro by Steven Gorelick (pdf)
> Project Results by Steven Gorelick and Christian Klassert (pdf)
Group Pictures Workshops 2021
> Group Pictures Amman Workshops
Documentation 2019
> Documentation of Workshops in Amman, Jordan 2019 (pdf)
Video Workshops, September 2021, Amman
VWA im C3: Leseempfehlung zum Internationalen Friedenstag am 21. September
Prämierte VWA 2021 – Mathias Psilinakis: El conflicto mapuche en Chile. Una lucha que perdura.
In dieser vorwissenschaftlichen Arbeit wird der Konflikt zwischen den indigenen Mapuche und dem chilenischen Staat bis in die Kolonialzeit zurückverfolgt. Damit werden Kontinuitäten von Diskriminierung und Ausgrenzung über die Jahrhunderte sichtbar gemacht und es wird nachvollziehbar, warum die Mapuche heute zwar 10% der chilenischen Bevölkerung ausmachen, aber weder im Parlament vertreten sind, noch ihre Grundrechte geschützt werden. Im dritten Teil der Arbeit geht der Autor auf die indigene Protestbewegung, ihre Forderungen und mögliche Lösungsansätze für den Konflikt genauer ein. Der Perspektivwechsel gelingt ihm mithilfe eines ausführlichen Interviews mit dem Mapuche-Aktivisten Jorge Huichalaf Díaz.
Mathias Psilinakis schaffte es mit seiner Arbeit 2021 auf die Shortlist des C3-Awards.
Video der Preisträger_innen 2021: Mathias Psilinakis berichtet ab Minute 4:08 über seine Erkenntnisse.
Literatur aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Hooker, J. (Hg.) (2020): Black and Indigenous Resistance in the Americas. From Multiculturalism to Racist Backlash. Lanham: Lexington Books. C3-Signatur: 27766
Kaltmeier, O. (2004): Marichiweu! Zehnmal werden wir siegen! Eine Rekonstruktion der aktuellen Mapuche-Bewegung in Chile aus der Dialektik von Herrschaft und Widerstand seit der Conquista. Münster: Inst. für Theologie und Politik. C3-Signatur: 08-016
Keppler, T., Berardi, Y. (2016): Chile in Bewegung. Reportagen aus einem Land der Gegensätze. Zürich: Rotpunktverlag. C3-Signatur: 26339
Sommergespräch: Hat Kurz mit den Zahlen getrickst? Profil hat bei Michael Obrovsky (ÖFSE) nachgefragt
Vor einer Woche behauptete Sebastian Kurz, Österreich gibt „überproportional“ viel Geld für Entwicklungshilfe aus. Aber stimmt das auch?
Ein Artikel von Franziska Tschinderle (Profil)
Wie reagieren auf die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan? Darauf, dass Frauenrechtlerinnen oder ehemalige Helfer der westlichen Alliierten um ihr Leben fürchten müssen? Österreichs Position ist bekannt: Die Regierung wird keine Schutzbedürftigen aufnehmen, sondern „Hilfe vor Ort“ leisten. „Wir leisten unseren Beitrag vor Ort. Das tun wir in einer überproportionalen Art und Weise“, so Sebastian Kurz vergangene Woche im ORF-Sommergespräch. Aber stimmt das auch?
„Die Zahlen belegen das Gegenteil“, sagt Michael Obrovsky, der seit mehr als 30 Jahren für die Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) arbeitet. „Österreich hat in den letzten 50 Jahren keinen überproportionalen, sondern einen bescheidenen Beitrag geleistet.“
The EU Conflict Minerals Regulation – a trial run for responsible sourcing of raw materials?
Karin Küblböck in EADI-Blog „Debating Development Research“
On 1 January 2021 the EU Conflict Minerals Regulation entered into force. From now on, companies importing certain minerals into the EU must ensure that their sourcing practices do not contribute to conflict and human rights abuses. The regulation therefore introduces for the first time mandatory human rights due diligence for companies in the EU. In its current version, the scope of the regulation is extremely limited. Nevertheless, its implementation can provide important lessons for the upcoming comprehensive EU due diligence legislation.
Die Zukunft des Erdöls
Berhard Tröster (ÖFSE) zu Gast bei Punkt Eins, Ö1
Gestaltung: Xaver Forthuber
Die OPEC, der Zusammenschluss der erdölexportierenden Länder, bestimmt seit Jahrzehnten von Wien aus die weltweiten Öllieferungen und regelt damit den Weltmarktpreis. Derzeit herrscht aber wieder grobe Uneinigkeit über die künftige Förderstrategie. Dass unter anderem Saudi-Arabien sich für eine Fortsetzung der Förderbeschränkungen einsetzt, sorgt vor allem bei den Vereinigten Arabischen Emiraten für deutliche – und öffentlich kundgetane – Frustration.
Während manche Medienberichte das Ölkartell in der Krise sehen, gehen andere davon aus, dass es seine Macht sogar noch ausbauen wird. Dahinter steht die alles bestimmende Frage, wie es überhaupt weitergehen soll mit den fossilen Energieträgern. Die OPEC selbst erwartete zuletzt noch einen Anstieg der weltweiten Nachfrage über die 2030er Jahre hinaus.
Aber die Bedingungen ändern sich. Nicht nur die Coronakrise hat die Welt verändert, auch die Klimakrise ist Realität und lässt Forderungen, die Energieversorgung neu zu denken, lauter werden. Die OPEC versucht sich daher auch schon länger als modern, nachhaltig und verantwortungsbewusst zu positionieren und hebt ihr Innovationspotential hervor – wohl nicht zuletzt, um die hohen öffentlichen Subventionen zu rechtfertigen, die weltweit nach wie vor in die Ölindustrie fließen.
Wie entwickelt sich der Weltmarkt für fossile Energieträger? Von welchen Faktoren und Akteur*innen wird er bestimmt, und was bedeuten die Brüche, die jetzt zutage treten, für die Zukunft?
Der Volkswirtschaftler und ehemalige Analyst Bernhard Tröster, der für die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung unter anderem Rohstoffmärkte und internationale Handelsbeziehungen untersucht, ist zu Gast bei Xaver Forthuber.
Österreich in der Welt
Michael Obrovsky (ÖFSE) im Ö1 Journal-Panorama zur österreichischen Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit
Was treibt Österreichs Außenpolitik an, und erreicht sie ihre Ziele?
Gestaltung: Xaver Forthuber
Mitte Juni trafen zahlreiche hochrangige Expert*innen zusammen, die gerade gemeinsam an einem Sammelband über Österreichs Außenpolitik arbeiten, um einander ihren Forschungsstand zu präsentieren und sich über die Ergebnisse auszutauschen.
Im Ö1 Journal-Panorama „Österreich in der Welt“ vom 29.6.2021, das von diesem Treffen berichtet, spricht Michael Obrovsky (ÖFSE), Mitautor des Sammelbandes, über die Österreichische Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit.
> zur Radiosendung (noch bis 6.7.2021 online nachzuhören)
Return to Sender
Die reichen Gesellschaften im Norden leben seit Jahrhunderten auf Kosten des globalen Südens. Eine Tatsache, die gerne verdrängt wird. Doch wie alles Verdrängte kehrt auch dieses irgendwann zurück.
Arbeit & Wirtschaft 05/2021
Text: Johannes Gress
„Die Ausbeutung von Rohstoffen war von Anfang an eine Antriebsfeder des Kolonialismus“, erklärt Karin Küblböck, Ökonomin an der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE).
In der Literatur ist vom „Ressourcenfluch“ die Rede. Zwar besitzen Länder wie die Demokratische Republik Kongo oder Chile reiche Vorkommen an sogenannten „strategischen Rohstoffen“ wie Kobalt oder Lithium – Mineralien, die für die Produktion von Smartphones oder Elektro-Autos unverzichtbar sind. Doch die Verarbeitung und damit die Wertschöpfung findet in anderen Ländern statt. Dadurch werde die Abhängigkeit von Rohstoffexporten fortgeschrieben, so Karin Küblböck (ÖFSE) in der Coverstory von Arbeit & Wirtschaft 05/2021 von Johannes Gress.
Fact oder Fiction?
Hedwig Riegler und Michael Obrovsky (ÖFSE) in der Zeitschrift International III/2021
Mit der Modernisierung der Statistik der internationalen Entwicklungsfinanzierung bricht das DAC statistische Grundprinzipien.
Das Development Assistance Committee (DAC) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist seit den 1960er Jahren Hauptquelle für Statistik über Öffentliche Entwicklungshilfeleistungen (Official Development Assistance, ODA) und führt auch Statistiken über andere öffentliche und private Entwicklungsfinanzierungen. Diese Daten stellen die Grundlage für die Beurteilung der Finanzflüsse der Industrie-staaten an den globalen Süden dar und dienen unter anderem als Basis für Entscheidungen bilateraler und multilateraler Akteure der Entwicklungspolitik. Aufgrund sich verändernder geopolitischer Kontexte und finanzieller Instrumente in den letzten 60 Jahren und auch aufgrund des politischen Interesses, sowohl das Entwicklungshilfenarrativ als auch den wirtschaftlichen und politischen Einfluss im globalen Süden aufrecht zu erhalten, drängten die DAC-Mitglieder auf eine Modernisierung des ODA-Konzeptes. Einige der neuen Regelungen brechen jedoch sowohl mit den Eckpfeilern der ODA-Definition als auch mit den Grundsätzen einer seriösen, validen Statistik.
> Weiterlesen (pdf)
Ein EU-Meilenstein oder ein Etikettenschwindel?
Ein Gastkommentar von Karin Küblböck (ÖFSE) in der Wiener Zeitung, 26.6.2021
Ein Lieferkettengesetz der EU bietet jetzt die Chance für wirksame und umfassende Regelungen.
In die Diskussion um die gesetzliche Regelung menschen- und umweltrechtlicher Sorgfaltspflichten von Unternehmen ist Dynamik gekommen. Nationale Vorstöße wie etwa das deutsche Lieferkettengesetz und bisherige Verhandlungen auf UN-Ebene bleiben aber hinter den Erwartungen zurück. Ein EU-Lieferkettengesetz bietet jetzt die Chance für wirksame und umfassende Regelungen.
Arm, ärmer, Corona. Warum die Pandemie die ärmsten Länder am härtesten trifft
Werner Raza (ÖFSE) in den Weltnachrichten 2/2021
Aus der Gesundheitsperspektive wirkte sich die COVID-19-Krise in einigen der am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) zunächst vergleichsweise moderat aus. Mildernde Umstände waren Erfahrungen mit Epidemien, eine überdurchschnittlich junge Bevölkerung und die vielerorts geringe Bevölkerungsdichte.
Doch der Einbruch der Weltwirtschaft und der globalen Rohstoffnachfrage sowie der Zusammenbruch internationaler Produktionsnetzwerke trafen die am wenigsten entwickelten Länder besonders hart. Sie befinden sich derzeit in der schlimmsten Rezession seit 30 Jahren.
Lebenslanges grünes Lernen.
Viktoria Nutz/Paulo Freire Zentrum
Auf dem Weg zu einer grünen und gerechten Lebensweise kommt der beruflichen Aus- und Weiterbildung eine Schlüsselrolle zu. Was muss getan werden, damit sie dieser Rolle gerecht wird? Vor welchen Problemen und Herausforderungen steht sie?
Mit diesen Fragen beschäftigte sich das Online-Seminar Skills for Green and Just Transitions. The role of Vocational Education and Training for Sustainable Development. (dt.: Fähigkeiten für grüne und gerechte Übergänge. Die Rolle der beruflichen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung), das von der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) am 20. Mai 2021 organisiert wurde. Presha Ramsarup (Universität Witwatersrand, Südafrika) und Simon McGrath (Universität Nottingham, Großbritannien) waren eingeladen, Vorträge zu den Herausforderungen und Anforderungen an Berufsbildung zu halten. Nach den Vorträgen gab es die Möglichkeit, die Inhalte in Kleingruppen zu diskutieren und Fragen zu formulieren, die später im Plenum aufgegriffen wurden. Anschließend wurden mit Franz Rauch (Universität Klagenfurt), Kenneth Barrientos (Internationales Zentrum für Berufsbildung der UNESCO) und Maude Seghers (Non-Profit Organisation VVOB- Bildung für Entwicklung) Schwierigkeiten und Strategien für die Transformation der beruflichen Aus- und Weiterbildung diskutiert. Moderiert wurde das Seminar von Margarita Langthaler (ÖFSE).
Covid-19 und die „vernachlässigten Krankheiten“
Werner Raza (ÖFSE) im "Makronom"
Die Debatte um den mangelnden Zugang zu Covid-19-Impfstoffen für die Länder des Globalen Südens reiht sich ein in eine lange Geschichte des Kampfs um effektive und leistbare Behandlungen für sogenannte „vernachlässigte Krankheiten“. Das um den Schutz geistiger Eigentumsrechte aufgebaute pharmazeutische Innovationssystem hat hier breitflächig versagt.
VWA im C3: Leseempfehlung zum National Indigenous Peoples Day in Kanada am 21.Juni
Prämierte VWA 2020 – Ella Stukenkemper: The Situation of Canada’s Indigenous People. Problem areas and conflicts throughout the past two hundred years.
Ein Aufenthalt in Vancouver, sowie Recherche vor Ort und eine Umfrage unter Mitschüler_innen in der kanadischen Highschool bilden die Grundlage für die vorwissenschaftliche Arbeit. Sie beschäftigt sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der indigenen Bevölkerung, der kolonialen Unterdrückung durch ankommende Europäer_innen und dessen Nachwirkungen bis in die Gegenwart. Schwerpunktmäßig werden zwei Problemfelder analysiert: Einerseits sind das Residential Schools, die vom 19. bis ins 20. Jahrhundert die Assimilation indigener Gruppen prägten. Andrerseits wird die besondere Vulnerabilität von indigenen Frauen hervorgestrichen, indem die anhaltend hohen Zahlen verschwundener oder ermordeter indigener Frauen Erläuterung finden.
Ella Stukenkemper schaffte es 2020 auf die Shortlist des C3-Awards.
> Download der VWA (pdf)
Video der Preisträger_innen 2020
Ella Stukenkemper berichtet ab Minute 0:34 über ihre Erkenntnisse.
Literatur aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Farca, P. (2011): Identity in Place. Contemporary Indigenous Fiction by Women Writers in the United States, Canada, Australia, and New Zealand. New York: Peter Lang Publishing.
Hooker, J. (Hg.) (2020): Black and Indigenous Resistance in the Americas. From Multiculturalism to Racist Backlash. Lanham: Lexington Books. C3-Signatur: 27766
McKinley, A. et al. (Hg.) (2019): Handbook of Indigenous Education. Volume 1 & 2. Singapore: Springer. C3-Signatur: 27725/1-2
Globale Warenketten und ungleiche Entwicklung
Buchpräsentation und Podiumsdiskussion, 17.06.2021, 17:00 - 18:30, Online
Im März 2021 lief das Containerschiff Ever Given auf dem Weg von China nach Rotterdam im Sueskanal auf Grund und blockierte fast eine Woche die Durchfahrt. Die Blockade des Kanals brachte einen der wichtigsten Handelswege zwischen Asien und Europa zum Stillstand und rückte globale Warenketten ins Licht der medialen Öffentlichkeit.
Diese Warenketten sind Gegenstand des aktuellen Sammelbandes Globale Warenketten und ungleiche Entwicklung (Mandelbaum, 2021), der die Organisation sowie die Machtstrukturen weltweit verstreuter Produktionsprozesse analysiert und nach den Folgen für Gesellschaft, Umwelt und Entwicklung fragt. Die Beiträge des Bandes geben Einblick in Konzernmacht, Finanzialisierung, die Rolle von Supermärkten, Transport und Umweltkosten, Arbeitsbedingungen und Konflikte sowie Ansätze zur Regulierung von globalen Warenketten.
Im Rahmen der Buchpräsentation stellen die HerausgeberInnen und AutorInnen die breitgefächerten Themen des Sammelbandes vor und laden zur Diskussion ein.
Podium: Karin Fischer (Johannes Kepler Universität Linz), Jörg Flecker (Universität Wien), Stefan Laser (Ruhr-Universität Bochum), Christian Reiner (Lauder Business School Wien), Cornelia Staritz (Universität Wien)
> Anmeldung und mehr Details (Anmeldeschluss: 16. Juni 2021, 12.00 Uhr)
Abschied von Dkfm. Hans Bürstmayr
Die ÖFSE betrauert das Ableben ihres langjährigen Wegbegleiters und Kuratoriumsmitglieds (1980-2002).
Dkfm. Hans Bürstmayr hat als Kuratoriumsmitglied der ÖFSE und in seinen verschiedenen Funktionen im Bereich der Entwicklungspolitik und der katholischen Kirche die Arbeit der ÖFSE unterstützt und gefördert. Er hat die Relevanz der ÖFSE und später des C3 – Centrums für Internationale Entwicklung als Brückenverbindung zwischen Wissenschaft, Entwicklungspolitik, praktischer Entwicklungszusammenarbeit und der interessierten Öffentlichkeit früh erkannt. Sowohl Ausbau der ÖFSE-Bibliothek, als auch die Schaffung des ÖFSE-Arbeitsbereichs „Österreichische Entwicklungspolitik und Entwicklungsfinanzierung“ wurden von Hans Bürstmayr mitgetragen und unterstützt. Sein Engagement und sein professioneller, unermüdlicher Einsatz für die Sache der „Internationalen Entwicklung“ und für mehr globale Gerechtigkeit haben nicht nur die ÖFSE, sondern viele Organisationen, in denen Hans Bürstmayr tätig war, geprägt.
Bilder der Erinnerung von seinem letzten Besuch im C3 anläßlich der Veranstaltung „The new multipolar global order and the challenge of the SDGs“ am 12.10.2017, in deren Rahmen das 50-jährige Bestehen der ÖFSE gefeiert wurde.
Das war der C3-Award 2021
Am Dienstagabend, dem 1.6.2021, war es soweit: Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt und unter den Top 10 der diesjährigen Einreichungen wurden drei Arbeiten mit dem C3-Award ausgezeichnet. Aufgrund ihrer kritischen Arbeitsweise und global relevanten Themenwahl konnten folgende Schüler_innen überzeugen:
- Johanna Bergthaler: „Die Imperiale Lebensweise. Mit Fokus auf Ernährung und Landwirtschaft“ (VWA, BG/BRG Gmunden)
- Noreen Mughal: „Warum gibt es Rassismus? Historisch, psychologische, politische und soziologische Annäherungen an Erklärungsstrategien von rassistischem Denken.“ (Diplomarbeit, HLW Rankweil)
- Yvette Olivares-Alba, Bianca Hansabut, Sanja Rauscher: “Die Frau*, die nicht existiert. Das weibliche* politische Subjekt im Mexiko der Gegenwart.“ (Diplomarbeit, Herta-Firnberg-Schulen)
Strahlende Preisträger_innen und inspirierende Worte prägten die Feierlichkeiten. Egal ob Top-10 oder Hauptpreis, alle Schüler_innen haben zu gesellschaftspolitisch bedeutenden Themen gearbeitet und brachten das Publikum mit ihren Messages zum Staunen und Nachdenken.
In diesem Video stellen die Schüler_innen ihre Themen kurz vor und setzen sie in Bezug zur UN-Agenda 2030. Sie zeigen, welche Schritte sie am Weg zu einer nachhaltigen Zukunft als besonders bedeutend erachten.
Aufgrund von Sicherheitsbeschränkungen wurde die Zeremonie nur in kleinem Kreis abgehalten. Via Livestream konnten aber auch Mitschüler_innen, Verwandte und Freund_innen von zuhause aus mitfiebern. Die gesamte Aufzeichnung kann hier nachgesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=POEl-tjdZJ8&t=3s
C3-Award 2021: 110 Arbeiten von 144 Schüler*innen
144 Schüler_innen aus ganz Österreich haben bei der diesjährigen Ausschreibung für den entwicklungspolitischen Preis mitgemacht. Die meisten Arbeiten kamen aus Oberösterreich, Niederösterreich, Tirol und Wien. Besonders erfreulich ist, dass sich die Zahl der Einreichungen aus einigen Bundesländern, wie z.B. Vorarlberg, sogar um ein Vielfaches gesteigert hat im Vergleich zu den Vorjahren.
In Summe kam es zu 110 Einreichungen, wovon 89 Vorwissenschaftliche Arbeiten (AHS) und 21 Diplomarbeiten (BHS) sind. Das entwicklungspolitische Engagement junger Forscher_innen findet in über 60% der Arbeiten Niederschlag. Sie betrachten Themen der Wirtschafts- und Ressourcenpolitik in globaler Perspektive, gehen auf Entwicklungen einzelner Länder und Weltregionen ein, oder behandeln die Agenda2030 und ausgewählte Nachhaltigkeitsziele. Besonders hervorzuheben ist, dass eine Vielzahl an Einreichungen die kritische Auseinandersetzung mit strukturellen Ungleichheiten sucht. Komplexe Felder wie Rassismus und Sexismus werden nicht nur für sich aufgegriffen, sondern auch verflochten. Die Bekämpfung von Ungleichheiten wird als integraler Bestandteil aller Aspekte nachhaltiger Entwicklung angesehen.
Damit sind es 67 Arbeiten, die es aufgrund ihres Bezugs zur Internationalen Entwicklung in die engere Auswahl schafften. Sie wurden vom wissenschaftlichen Beirat begutachtet, der sich aus dreizehn Mitgliedern zusammensetzt. In dem Beirat sind Wissenschafter_innen aus den Disziplinen Internationale Entwicklung, Umweltpolitik, Migrationsforschung, Rassismusforschung, Politikwissenschaften, Gender, Friedensforschung, Bildungswissenschaften, Religionspädagogik, Globales Lernen, Wirtschaftswissenschaften sowie jeweils ein_e Vertreter_in der Fördergeber ADA und DKA, Vertreter_innen der drei preisstiftenden Organisationen sowie ein_e Vertreter_in der Lehrkräfte (außer Konkurrenz des Wettbewerbs) vertreten.
Die Beurteilung der Arbeiten erfolgt anhand von sechs Beurteilungskriterien (inkl. Unterkriterien), die das Alleinstellungsmerkmal des entwicklungspolitischen Preises unterstreichen. So wird einerseits auf die entwicklungspolitische Relevanz des Themas und andererseits auf den kritischen Zugang, die kritische Verwendung von möglichst multiperspektivischer Literatur und eine kritische Reflexion der eigenen Lebensrealität geachtet.
Die Qualität der Einreichungen war dieses Jahr insgesamt sehr hoch, weshalb das Rennen um den C3-Award umso knapper ist. Nach eingehender Beurteilung haben sich 10 Arbeiten durchgesetzt und stehen nun auf der Shortlist für den C3-Award 2021.
Auf der Preisverleihung am 1.6.2021 wird sich entscheiden, wer einen der drei Hauptpreise mit nach Hause nehmen darf. Die Veranstaltung wird gemäß behördlicher Sicherheitsvorgaben in einem kleinen Rahmen im C3 stattfinden. Zusätzlich wird es einen Live-Stream geben, damit alle Angehörigen, Freund_innen, Lehrkräfte, Mitschüler_innen und Interessierte mitfiebern können.
Neues Angebot: Interaktiver Online-Workshop für Schulklassen zum Thema „Kolonialismus. Auswirkungen im Heute verstehen und Rassismus erkennen“
ÖFSE und Frauen*solidarität bieten seit Kurzem ihren neuen Online-Workshop an, empfohlen für 10. und 11. Schulstufe BHS/AHS. Die Teilnehmer_innen lernen dabei die Folgen von Kolonialismus für Geschichte und Gegenwart kennen. Sie erarbeiten sich interaktiv Methoden für rassismuskritische Informationskompetenz, können Rassismen in Medien erkennen und wissen über ihre Entstehungsgeschichte wie auch ihr gegenwärtiges Wirken in der Gesellschaft Bescheid.
Humanitäre Hilfe - Aufgestockt
Die finanzielle Aufstockung des Auslandskatastrophenfonds ist der „erste wichtige Schritt zur Behebung langjähriger Versäumnisse bei der Dotierung der humanitären Hilfe“, so der stellvertretende ÖFSE-Leiter Michael Obrovsky. „Die neue Strategie für die humanitäre Hilfe gehört mit dem Dreijahresprogramm der Entwicklungszusammenarbeit verzahnt. […]. Nur so gelangen wir zu einer Gesamtstrategie für die Umsetzung der Sustainable Development Goals, die mittlerweile die zentrale Referenzgröße der globalen Entwicklungsbemühungen sind.“
Christoph Schweifer, neuer Koordinator für humanitäre Hilfe im Außenministerium und ÖFSE-Aufsichtsratsmitglied, stimmt dem zu: „Wir müssen wegkommen von einer linearen Betrachtungsweise in der humanitären Hilfe […].“ Stattdessen plädiere er für einen systemischen Zugang und gegen ein Ausspielen der humanitären Hilfe gegenüber der Entwicklungszusammenarbeit.
Von Licht und Schatten der Digitalisierung
Ob unser privates Umfeld, die Arbeitswelt oder das öffentliche Leben – alles ist dem digitalen Wandel unterworfen. Der technologische Fortschritt bringt enorme Chancen. Nicht umsonst nimmt auch die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen mehrfach darauf Bezug. Er birgt aber auch viele Risiken. Speziell für Länder des Globalen Südens. Was heißt das für die Entwicklungszusammenarbeit? Und was braucht es, damit die Digitalisierung dem Wohl aller Menschen gleichermaßen zugutekommt?
Werner Raza und Margarita Langthaler (ÖFSE) im Leitartikel der Weltnachrichten 1/2021 der Austrian Development Agency
> Zum Artikel
Kritische Rohstoffe: Die dunkle Seite von Solar- und Windanlagen
Viele Umwelttechnologien sind Teil der Hoffnung, mit dem Klimawandel fertigzuwerden. Aber die Rohstoffe, die wir dafür brauchen, führen immer wieder zu Konflikten, sagt die Ökonomin Karin Küblböck (ÖFSE) im PodcastEditionZukunft von DerStandard.
> Zum Podcast
From COVID-19 to “neglected diseases”: Time to deliver on pharmaceutical innovation
The pharmaceutical innovation system’s disregard of “neglected diseases” primarily affecting countries in the Global South should no longer be tolerated - a substantial reform is necessary, argues ÖFSE director Werner Raza in his new contribution to OECD’s ‘development matters’ blog.
Triggered by SARS-COV-2, Covid-19 belongs to the group of new infectious diseases which until now had mainly occurred in emerging and developing countries. Since the first outbreak of a SARS epidemic in 2002, millions of people have been affected by the family of coronaviruses. But it took a global pandemic with serious impacts on OECD countries’ societies and economic systems, for such a disease to receive the health policy attention that the Global South has been sorely lacking.
The share of pharmaceutical research and development (R&D) funds for diseases primarily affecting the Global South is vanishingly small. This is true for the public sector, but even more so for the pharmaceutical industry. Accordingly, they have become referred to as “neglected diseases”.
Lessons from COVID 19: Digitalization calls for strong public education systems
Margarita Langthaler in NORRAG Blog, 16.3.2021
The COVID-19 pandemic has intensified discussions about the digitalization of the education sector far beyond responding to the requirements of physical distancing. Rather, digitalization appears to be the inevitable future development path of education systems at a global level. Digitalization is seen by some as key not only to quality improvement, innovation, creativity and learners’ autonomy, but also to educational access and equity. Yet, the pandemic has brought to light the pitfalls of accelerated digitalization in terms of rising inequality and exclusion. Central to the issue are the digital divide and the power asymmetries associated with it. These are especially evident along North-South, rural/urban, affluent/poor, powerful/marginalised and gender lines.
VWA im C3: Leseempfehlung zum Weltverbrauchertag am 15. März 2021
Prämierte VWA 2020 – Joachim Klein: Produktionsbedingungen der modernen Textilindustrie und deren Auswirkungen auf die Umwelt am Beispiel Indien.
Inspiriert von Methoden der Grundlagenforschung untersucht Joachim Klein unterschiedliche Fasern, die Einsatz in der Textilproduktion finden, und prüft sie auf Umweltverträglichkeit und mögliche Alternativen. Er vergleicht die Faktoren Wasser-, Flächen- und Energiebedarf, sowie deren Toxizität und resultierende Treibhausgasemissionen. Seine Schlussfolgerung ist jedoch, dass allein die nachhaltige Auswahl von Textilfasern nicht ausreichend ist, um nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Es braucht einen allgemeinen Wandel im Konsumverhalten: Gewinnmaximierung und schnelllebige Modetrends müssen hintangestellt werden.
Klein schaffte es 2020 auf die Shortlist des C3-Awards.
> Download der VWA (pdf)
Video der Preisträger_innen 2020:
Joachim Klein berichtet ab Minute 2:33 über seine Erkenntnisse.
Literatur aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Dana, T. (2020): Unfair Fashion. Der hohe Preis der billigen Mode. München: riva Verlag. Signatur: 27758
Ferenschild, S. (2016): Informell und ungeschützt. Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie im indischen Surat.
Lopez-Acevedo, G.; Robertson, R. (2016): Stitches to Riches? Apparel Employment, Trade, and Economic Development in South Asia. Washington: World Bank. E-Book.
Thema im Blick: Gesundheit
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern – so lautet das Ziel 3 der nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO. Trotz Fortschritten z.B. im Bereich der Kindersterblichkeit oder Lebenserwartung ist der Zugang zu guter Gesundheitsversorgung für viele Menschen nicht gegeben. Auch im Bereich der reproduktiven Gesundheit und der ungleichen Verteilung von Care-Arbeit besteht akuter Handlungsbedarf. Im Zuge von COVID-19 haben sich die Ungleichheiten, die hier global herrschen, nochmal deutlicher gezeigt. Die C3-Bibliothek präsentiert Bücher, Filme und Unterrichtsmaterialien, die sich mit dem Thema Gesundheit und Gesundheitssystemen nicht nur aber auch im Zusammenhang mit COVID-19 beschäftigen.
> Zum Thema im Blick: Gesundheit
Rohstoffe und Digitalisierung: Video des Vortrags von Karin Küblböck (ÖFSE) online!
Der Online-Vortrag von Karin Küblböck (ÖFSE) im Rahmen der Südwind-Vortragsreihe "Denk.Mal.Global - Digitale Weltentwicklung" vom 27.1.2021 kann jetzt nachgesehen werden.
Karin Küblböck erläutert die Zusammenhänge zwischen unseren Konsumprodukten und dem Abbau von Rohstoffen in den Herkunftsländern, skizziert Rohstoffstrategien im globalen Norden und im globalen Süden und diskutiert Vorschläge und Alternativen. Dieser Vortrag ist Teil der Vortragsreihe "Denk.Mal.Global - Digitale Weltentwicklung", bei der die Digitalisierung aus Südperspektive kritisch beleuchtet wird und ihr Nutzen, sowie ihr Risiko hinterfragt und diskutiert wird.
Moderation: Marie Edwige-Hartig
ÖFSE vielfach zitiert: Berichterstattung zu Impfstoff-Patenten nach Mediengespräch
Am 17. Februar 2021 fand ein virtuelles Mediengespräch unter dem Titel „Impfstoffe und Medikamente: Versorgungssicherheit, Leistbarkeit und Zugänglichkeit. Daten und Fakten zum Hintergrund.“ statt. Organisiert vom Wissenschaftsnetz ‚Diskurs‘ referierten neben der Sozialmedizinerin Claudia Wild zwei ÖFSE-Wissenschaftler.
ÖFSE-Leiter Werner Raza sprach zur Frage welche Wege vom derzeitigen Impfnationalismus hin zu globaler Impfgerechtigkeit führen. Und ÖFSE-Researcher Jan Grumiller präsentierte aktuelle Studienergebnisse zur gefährdeten Versorgungssicherheit von medizinischen und pharmazeutischen Produkten. Eine Zusammenfassung der Inhalte des Mediengesprächs ist hier zugänglich.
Die mediale Resonanz war groß. Von der ÖFSE wurde zum einen Jan Grumiller im Standard-Artikel „EU-Kommission will Impfstoffe gegen Mutationen rasch verfügbar machen“ zitiert, der „eine Debatte um medizinische Versorgungssicherheit auf Europa zukommen [sieht]. Man müsse sich die Frage stellen, was man in Europa produzieren will und welche Ressourcen man dafür aufwenden will.“
Zum anderen wurde Werner Raza vielfach zitiert. Insbesondere seine folgende Warnung fand viel Widerhall: „Die Politik darf jetzt aber keine Zeit mehr verlieren, Patente aufzuheben, und Impfstoffproduzenten zu Technologietransfer zu bewegen, zumal die Entwicklung mit Milliardenbeträgen gefördert wurde […] Jeder Tag Verzögerung brächte mehr Tote und ein erhöhtes Risiko für Mutationen beim Virus.“
Hier eine Übersicht der breiten Berichterstattung im Nachgang des Mediengespräch:
17.02.2021, Der Standard (derstandrad.at), „EU-Kommission will Impfstoffe gegen Mutationen rasch verfügbar machen“
17.02.21, Kurier (kurier.at), „Neue Impfstoffe: Staatliche Förderung nur noch gegen Auflagen?“
18.02.21, Der Standard (derstandrad.at), „Bei uns gibt es zu wenig Impfstoff? Dann schauen Sie einmal nach Afrika“
17.02.21, Die Presse (diepresse.com), „Soll man Patentschutz bei Covid-Impfstoffen lockern?“
17.02.21, APA, „Experten: Patentschutz bei Covid-Impfstoffen lockern“
17.02.21, Ö1 – Wissen Aktuell, „Impfstoffe: Öffentliches Risiko, privater Gewinn?“
17.02.21, orf.at – Science, „Arzneimittelentwicklung - Pharmaindustrie profitiert von Grundlagenforschung“
17.02.21, ORF-Oberösterreich (ooe.orf.at), „Coronavirus Experten für Lockerung des Patentschutzes“
18.02.21, Oberösterreichische Nachrichten, „Diesmal will die Europäische Union schneller sein als das Coronavirus“
17.02.21, oe24.at, „Corona - Experten: Patentschutz bei Covid-Impfstoffen lockern“
17.02.21, theworldnews.net, „Soll man Patentschutz bei Covid-Impfstoffen lockern?“
17.02.21, Sparkasse Newsroom, „Experten wollen Patentschutz bei Covid-Impfstoffen lockern“
17.02.21, studium.at, „Experten wollen Patentschutz bei Covid-Impfstoffen lockern“
17.02.21, oe24.at, „Corona - Oö. Lungenspezialist würde Patentschutz-Lockerung begrüßen”
Wir freuen uns über Verstärkung
C3-Award Preisträgerin Ella Stukenkemper unterstützt uns ab Februar im Social Media- und Veranstaltungsbereich
Hallo! Ich bin die Ella, 19 Jahre alt und habe im Sommer 2020 am Musischen Gymnasium in Salzburg maturiert. Zurzeit mache ich ein Gap-Year und werde ab Oktober Kultur- und Sozialanthropologie an der Uni Wien studieren. Da mein eigentlicher Plan, in Nepal an der Partnerschule meines Gymnasiums zu unterrichten, von Corona durchkreuzt wurde, habe ich von Oktober bis Dezember auf einer Farm in Norwegen gearbeitet und bin Anfang Februar nach Wien gezogen.
Das C3 und die ÖFSE habe ich durch die Ausschreibung des C3-Awards kennengelernt, bei der ich meine VWA „The Situation of Canada‘s Indigenous People, Problem Areas and Conflicts Throughout the Past Two Hundred Years“ eingereicht habe. Das Thema und ich fanden uns, als ich im Zuge eines Auslandssemesters 2018 sechs Monate in Vancouver verbrachte. Während meines Aufenthalts wurde ich auf die fehlende Repräsentation der Indigenen Bevölkerung Kanadas in der Öffentlichkeit wie Medien, Politik, Kunst aufmerksam. Am deutlichsten kam mir das im Geschichtsunterricht in der Schule oder persönlichen Gesprächen zu Bewusstsein und ich begann stärker auf diskriminierende Praktiken zu achten.
Während der Arbeit an meiner VWA befasste ich mich dann intensiver mit der historischen Dimension sozialer Ungleichheiten und den gravierenden psychischen Folgen für über Jahrhunderte strukturell benachteiligte Gesellschaftsgruppen. Daraus entstand in mir das Bedürfnis, mich diesem Thema in Zukunft im globalen Zusammenhang zuzuwenden. Ich freue mich sehr, dass ich jetzt die Gelegenheit zu einem Praktikum bei der ÖFSE habe und bin schon sehr gespannt auf die nächsten Monate.
Ella wird uns bei der diesjährigen Preisausschreibung C3-Award 2021, die noch bis 30.4.2021 läuft und in der Veranstaltungsorganisation unterstützen.
Willkommen im Team, Ella!
Rückblick: Decolonize the Libarary. Online Austauschtreffen.
#DecolonizeTheLibrary – Unter diesem Hashtag sind in der bibliothekarischen Fachgemeinschaft zunehmend Debatten zu finden. Um den Austausch auch im deutschsprachigen Raum zu fördern, veranstaltete die C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik am 27. Jänner ein Online-Austauschtreffen. Nicht zuletzt an der hohen Zahl an Teilnehmer_innen zeichnete sich klar ab, dass eine Beschäftigung mit Kolonialismus und Antirassismus in Bibliotheken hohe Priorität hat.
Durch vier Kurzvorträge wurden Einblicke in die verschiedenen Teilbereiche bibliothekarischer Arbeit und deren kolonialen Verstrickungen gegeben. Die Aufzeichnung dieser Inputs ist nun veröffentlicht.
Alle, die an einer weiteren Vernetzung und Zusammenarbeit zum Thema Dekolonisierung und Antirassismus in Bibliotheken interessiert sind, werden herzlich eingeladen einer eigens erstellten Gruppe beizutreten.
Impfgerechtigkeit nutzt allen
Auch der globale Süden muss Zugang zu Covid-19-Impfstoffen haben und mit ausreichend Impfdosen versorgt werden.
Die Presse, 18.2.2021, Gastkommentar von Jan Grumiller, Jonas Paintner und Werner Raza (ÖFSE)
Durch Covid-19 werden globale Ungleichheiten einmal mehr offengelegt. Laut Oxfam hat über ein Drittel der Weltbevölkerung bisher keine öffentlichen Gelder zur Bewältigung der Krise erhalten. Und im globalen Süden verschärft sich die Pandemie weiter, besonders in Afrika. Zwischen 29. Dezember und 25. Jänner stiegen die Infektionen um 50 Prozent im Vergleich zu den vier Wochen davor. Die gesamtafrikanische Covid-19-Todesrate liegt längst über dem globalen Durchschnitt. Und eine aktuelle Studie deutet auf eine massive Dunkelziffer wegen mangelnder Testkapazitäten.
VWA im C3: Leseempfehlung zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit (20. Februar)
Prämierte Diplomarbeit 2020 – Kathrin Winkler, Christina Geschwinde, Michelle Raab: Afrika im Wandel. Globalisierung als Chance und Herausforderung.
Die drei Schülerinnen widmen sich dem afrikanischen Kontinent und seiner Position innerhalb der globalisierten Wirtschaft von drei verschiedenen Blickwinkeln. Sie betrachten Landraub und seinen Zusammenhang mit Ernährungssicherheit, analysieren das Konzept von fairem Handel kritisch und führen eine Fallstudie zur Umweltpolitik in Ruanda durch. All das passiert in Hinblick auf das Nachhaltigkeitsziel 10 „Ungleichheiten in und zwischen Ländern verringern“, denn die Autorinnen sehen ihre Arbeit im Kontext des globalen Kampfes gegen sozioökonomische Ungleichheiten.
Im Videobeitrag beschreiben Kathrin Winkler, Christina Geschwinde und Michelle Raab Erkenntnisse und Erfahrungen, die sie im Zuge ihres DA-Projekts gemacht haben, mit eigenen Worten.
> Download der DA (pdf)
Literatur aus der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik:
Kopp, Thomas (2017): Auf Kosten anderer? Wie die imperiale Lebensweise ein gutes Leben für alle verhindert. München: oekom Verlag. E-Book.
Piketty, Thomas et. al (2020): Kapital und Ideologie. München: C.H. Beck. Signatur: 27610
Impfstoffe und Medikamente: Versorgungssicherheit, Leistbarkeit und Zugänglichkeit. Daten und Fakten zum Hintergrund
Virtuelles Mediengespräch u.a. mit Werner Raza und Jan Grumiller (ÖFSE) am 17.2.2021 um 10 Uhr
Woran krankt die Herstellung und Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten? Sichert der Markt die notwendigen Innovationen oder behindert er die effektive Bekämpfung von vorrangigen Gefahren für die öffentliche Gesundheit? Welche Herausforderungen ergeben sich aus der Notwendigkeit, die Pandemie als globales Phänomen zu bekämpfen?
Diesen Fragen widmet sich das Mediengespräch aus sozialmedizinischer und (entwicklungs-)ökonomischer Perspektive. Unterfüttert mit evidenzbasierten Argumenten, werden grundsätzliche Probleme der aktuellen Gesundheitsversorgung mit Medikamenten und Impfstoffen erörtert und Vorschläge zu ihrer Neuorganisation präsentiert. Diese basieren einerseits, im Fall von Claudia Wild, auf jahrelangen kontinuierlichen Arbeiten zum Thema. Andererseits werden aber auch Ergebnisse einer aktuellen Studie zu medizinischen/pharmazeutischen Wertschöpfungsketten vorgestellt und die globale Dimension der Impfstoffdebatte thematisiert. Das Gespräch liefert konkrete Zahlen zu den beträchtlichen finanziellen Mitteln, die von der öffentlichen Hand in die Entwicklung der Covid-19 Impfstoffe geflossen sind, aber auch Vorschläge für alternative Regelungsmodelle.
Academic Statement: Proposals on the EU-Mercosur Association Agreement and the Environment (8 February 2021)
The academic statement on the EU-Mercosur Association Agreement (EUMAA) and the environment was produced by an interdisciplinary group of academic experts:
James Harrison (University of Warwick), Sophia Paulini (Erasmus University Rotterdam), Laurens Ankersmit (University of Amsterdam), Harro van Asselt (University of Eastern Finland), Ana Flávia Barros-Platiau (University of Brasilia), Luis Eslava(University of Kent),Bård Harstad (University of Oslo), Karina Marzano (Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS Potsdam), Werner Raza (Austrian Foundation for Development Research), Carlos Rittl (IASS Potsdam),Cathrin Zengerling (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg).
The statement makes practical proposals to address serious environmental issues raised by EUMAA, concentrating on five priority issues
- Addressing deforestation in the Amazon and in other biomes
- Combating broader issues of climate change and environmental degradation
- Recognising the asymmetry of the trading relationship between the EU and Mercosur and its impacts on the sustainable development of the Mercosur region
- Improving the evidence base and consultation arrangements in relation to the environmental impacts of the EUMAA and future agreements
- Supporting the environmental efforts of civil society organisations (CSOs).
> Academic Statement: Proposals on the EU-Mercosur Association Agreement and the Environment (pdf)
Versorgungssicherheit: aber für wen?
Die Corona-Krise hat die Anfälligkeit globaler Lieferketten für weltweite Krisen gezeigt und eine Debatte um die Versorgungssicherheit mit kritischen Gütern in der EU ausgelöst. Die Auswirkungen auf den Globalen Süden dürfen in dieser Diskussion allerdings nicht vergessen werden.
Jan Grumiller (ÖFSE) im Kindernothilfe-Blog vom 2. Februar 2021
Impfnationalismus wäre bei Corona fahrlässig
Wohlstand und Sicherheit im globalen Norden hängen auch vom raschen Schutz des Südens ab.
Jan Grumiller, Jonas Paintner und Werner Raza in der Wiener Zeitung, 30.01.2021
Die Corona-Pandemie macht einmal mehr globale Ungleichheiten deutlich. Laut einer Oxfam-Studie haben mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung bisher keine öffentlichen Gelder zur Bewältigung der Pandemie erhalten. Und die Situation im globalen Süden verschärft sich weiter. In Teilen Afrikas steigen die Infektionszahlen um mehr als 25 Prozent, die Covid-19-Todesrate liegt bereits über dem globalen Durchschnitt, die vergleichsweise geringen Versorgungs- und Beatmungskapazitäten sind am Limit.
Supplying critical goods: lessons from the pandemic
Jan Grumiller (ÖFSE) in Social Europe (SE)
Security of supply for medical and pharmaceutical goods must become a high political priority – with industrial policies promoting reshoring.
The pandemic and accompanying restrictions on international trade have demonstrated the vulnerability of global supply chains. Particularly in the case of critical goods – medical and pharmaceutical products – global production networks (GPNs) have lacked resilience and security of supply was threatened.